Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen, verabschiedeten uns von Christiane und Peter und fuhren wieder in Richtung Westen an Sevilla vorbei nach Cordoba.
Die Provinzhauptstadt Cordoba liegt am Rio Gualdalquivir im Süden der Sierra Cordoba, eines Ausläufers der Sierra Morena, Das Juwel Cordobas ist sein Moschee, die "Mezquita". Die Stadt ist Sitz eines Bischofs, und hat eine moderne Universität (gegr. 1972) und mehrere Hochschulen. Bedeutende Wirtschaftszweige sind die Leder-, Baumwoll- und Nahrungsmittelindustrie. 152 v. Chr. wurde Cordoba von den Römern erobert und wenig später die Hauptstadt der Provinz Hispania Ulterior.
Nachdem die Araber 711 n. Chr. Die Stadt erobert hatten, machte der Omajide Abd Ar Rahman I. sie 756 zum Sitz eines selbständigen Emirats. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Cordoba zu einem bedeutenden Zentrum des Islam. Als Hauptstadt des gleichnamigen Kalifats (ab 929) erlebte sie ihre Blütezeit und galt als "Mekka" des Abendlandes. Mit dem Ende des Kalifats 1031 begann der Niedergang Cordobas, 1236 wurde die Stadt von Ferdinand III. König von Kastilien erobert.
Wir fuhren gleich mitten ins Zentrum, wir wollten uns die Mezquita ansehen. Sie ist mit 180 m Länge und ca. 130 m Breite eine der größten Moscheen der Welt, Der Bau wurde 785 begonnen und nach mehreren Erweiterungen erst 1009 fertiggestellt. Das rechteckige Gelände der Moschee ist von einer 20 m hohen, mit Zinnen besetzten Mauer umgeben. Durch den Haupteingang gelangt man in einen mit Orangenbäumen und Palmen bestandenen Hof, der auf den Hauptbau zuführt. Das im Halbdunkel liegende Innere der Moschee beeindruckt durch über 850 Säulen, die die Dächer der 19 Schiffe tragen. Mitten in der Moschee wurde im 16. Jh. eine christliche Kathedrale gebaut, für die über 60 Säulen weichen mussten.
Wir schauten uns das beeindruckende Gebäude ausgiebig an.
Eigentlich hatten wir uns eine Unterkunft suchen wollen, überlegten uns dann aber, doch nach Granada weiterzufahren, um dort mehr Zeit zu haben. Dort kamen wir am späten Nachmittag an.
Granada liegt am Fuß der Sierra Nevada. Granada wurde am längsten von den Arabern beherrscht. Die Alhambra, märchenhafter Palast und Burg der maurischen Herrscher, wurde erst 1492 von den Kastiliern eingenommen. Nach dem Ende des Kalifats von Cordoba wurde Granada zunächst von kleineren arabischen Dynastien regiert, bis die Nasriden die Stadt 1238 zur Hauptstadt des Emirats von Granada machten. Nachdem alle anderen Städte von den Christen erobert worden waren, nahm Granada als letzte Zuflucht der Araber im 13. Jh. einen unvergleichlichen Aufschwung und war bald die reichste Stadt der Iberischen Halbinsel. In den folgenden zweieinhalb Jahrhunderten erlebt die arabische Kultur noch einmal eine Blüte. Der letzte Nasridenherrscher übergab Granada nach 10jähriger Belagerung kampflos an die katholischen Könige, so dass die Stadt unzerstört blieb. Ihr Niedergang mit der Vertreibung der Araber im 17. Jh. Granada ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, Erzbischofssitz und Universitätsstadt.
Wir irrten auf der Suche nach einer Unterkunft etwas herum, die meisten Hotels sahen richtig teuer aus, bis wir schließlich in einer großen Strasse das Hostal Eurosol entdeckten. Sie hatten auch ein Zimmer, klein aber ordentlich und wir konnten unser Auto in einem Parkhaus ganz in der Nähe unterstellen. Ganz in der Nähe des Parkhausausganges fanden wir das Café Menorca und beschlossen ein Bier zu trinken. Zum Bier dazu bekamen wir unaufgefordert zwei halbe Brötchen mit Schinken belegt hingestellt und der Wirt machte uns klar, dass es hier immer ein Brötchen zum Bier dazu gibt. Da die Restaurants alle erst um 21:00 öffneten bestellten wir noch ein Bier und bekamen wieder ein Brötchen, dieses Mal mit einer köstlichen Paprikawurst belegt. Nach dem dritten Bier waren wir satt, es gab eine Art Mettwurst. So sparten wir das Abendessen.
In unserem Reiseführer hatten wir gelesen, dass man sich zur Besichtigung der Alhambra am besten zwei Tage vorher anmeldet, sonst hat man wenig Chancen reinzukommen. Da wir uns nicht angemeldet hatten fuhren wir gleich zu Beginn der Öffnungszeit zur Alhambra. Der Parkplatz war fast leer und viele Leute liefen auch nicht herum. Am Eingang war es auch ganz leer und wir bekamen anstandslos unsere Eintrittskarten.
Wahrscheinlich gilt das mit der Voranmeldung nur in der Hauptsaison.
Ihren Namen "Die Rote" (arab: al Hamra) verdankt die Alhambra dem rötlichen Stein, aus dem sie gebaut ist. Als Festung und Schloss der Nasridenherrscher wurde sie im 13./14. Jh., auf einem Hügel über der Stadt errichtet. Man gelangt durch einen bewaldeten Park auf die ca. 800 m lange Anhöhe auf der die Alhambra steht.
Den zentralen Zisternenplatz erreicht man durch zwei Tore.
Der eigentliche Alhambrapalast (Palacio Real), der berühmteste arabisch Bau Spaniens, erstreckt sich östlich des Zisternenplatzes.
Der Palast mit seinen ineinandergreifenden Patios. Reich verzierten Sälen und Gartenhöfen ist in drei Haupttrakte unterteilt. Der Mexuar, der ehemalige Audienz- und Gerichtssaal, diente dem Regieren und Verwalten. Der Diwan war der eigentliche Königspalast, in dessen Räumen Gesandte empfangen wurden, und der Harim, der private Wohnbereich mit den Frauengemächern.
Diesen Palastteil sahen wir uns als erstes an, denn dafür hatten wir eine bestimmte Uhrzeit auf unserer Eintrittskarte, und wenn man die verpasst, wird man nicht mehr hineingelassen. Auch hier konnten wir ohne Führung überall herumgehen und uns alles in Ruhe ansehen und viele Fotos machen.
Südlich des Palacio Real steht der quadratische Palacio Carlos V., ein Hauptwerk der spanischen Renaissance mit einem runden Innenhof. Ab 1526 wurde er mitten in die Alhambra hineingebaut – ein krasser Gegensatz zu den zierlichen arabischen Gebäuden. Der mächtige Palast beherbergt zwei Museen, ein Kunstmuseum mit Werken einheimische Künstler und das Alhambra Museum. Das Künstler Museum ließen wir aus.
Westlich des Zisternenplatzes liegt die Alcazaba, der ältere Bauteil der Anlage. Dieser Festungsbau reicht bis an den Steilhang im Westen des Plateaus, wo man von dem 26 m hohen Torre de la Vela einen wunderbaren Ausblick auf Granada hat. Außer den Umfassungsmauern und einigen Türmen ist nur wenig von der Festung erhalten.
Gegen 13:00 waren wir wieder zurück, brachten unser Auto in die Garage um zu Kathedrale zu laufen. Die Kathedrale machte aber Mittagspause, also suchten wir uns ein Café an einem netten Platz und verbrachten dort die Mittagspause bis 16:00. Das Wetter war wieder so schön, dass wir draußen sitzen konnten.
Der Bau der fünfschiffigen Renaissancekathedrale begann 1523 nach gotischen Entwürfen. Vorbild war die Kathedrale von Toledo. Die Kirche wurde 1561 geweiht, wurde aber erst 1703 vollendet.
Nach der Besichtigung schlenderten wir durch die Strassen und Gassen Granadas bis wir nicht mehr laufen konnten und tranken dann noch ein Abendbrotbier im Café Menorca.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig