Da Freunde aus Berlin sich auch in Andalusien aufhielten, wollten wir sie besuchen, und fuhren zunächst in Richtung Huelva, ließen die Stadt aber links liegen, und fuhren weiter in Richtung Portugal. Kurz vor der portugiesischen Grenze liegt der kleine Ort Ayamonte, etwa 5 km von dort entfernt die Halbinsel Isla Canela. Dort sollte unsere Freunde im Riu Hotel sein, wir gingen also fragen, aber sie waren da nicht, aber der Mensch an der Rezeption konnte uns sagen, dass es noch ein weiteres Riu Hotel dort gibt, das Riu Atlantico. Also versuchten wir es dort. Als wir vorfuhren, kamen Peter und Christiane gerade aus dem Hotel, beinahe hätten wir sie verpasst. Leider war das Wetter inzwischen sehr schlecht geworden, sehr kalt, regnerisch und windig.
So dachten wir, sollten wir uns wenigstens ein schönes Hotel gönnen, wenn das Wetter schon so schlecht ist und fragten nach dem Zimmerpreis. Wir waren angenehm überrascht, pro Person mit Halbpension sollte es 42 Euro kosten, für das schlechte Zimmer in Sevilla hatten wir ohne alles 70 Euro bezahlt. Also beschlossen wir zu bleiben. Das Zimmer war wirklich sehr schön, die gesamte Hotelanlage war sehr gepflegt, obwohl wir solche Riesenhotelkästen sonst eigentlich nicht mögen.
Trotz des schlechten Wetters beschlossen wir doch noch nach Ayamonte zu fahren.
Ayamonte ist als Einkaufszentrum bei den Portugiesen sehr beliebt, deshalb gibt es an der Fähranlegstelle mehrer große Supermärkte. Das Städtchen mit seinen 16000 Einwohnern ist recht nett und sauber, zum Teil sogar malerisch, besonders im älteren Teil, bereits im 17. Jh. erhielt Ayamonte Stadtrechte. Einen Strand gibt es allerdings nicht, der nächste Strand ist die Isla Canela.
Wir liefen nur ein wenig herum, denn es war kalt und windig, so kehrten wir ein und aßen eine Kleinigkeit.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in unserem schönen Hotel, um 19:30 fanden wir uns zum Abendessen ein. Es gab ein wunderbares Büffet mit allem was das Herz begehrt. Danach saßen wir noch ein wenig zusammen und gingen dann bald schlafen.
Frühstück gab es um halb 9, wieder ein wunderbares Büffet, reichlich Auswahl an Wurst, Schinken und Käse, unglaublich viele Marmeladensorten, Brot, Brötchen, Kuchen und Eier in jeder Form.
Nach dem Frühstück fuhren wir trotz des schlechten Wetters in Richtung Huelva, aber nicht in die Stadt hinein, sondern am Ufer des Rio Odiel entlang Richtung Süden.
Kurz bevor der Rio Odiel ins Meer fließt, mündet der Rio Tinto in den Fluss und so bildete sich eine Landzunge, an deren äußerste Spitze ein riesiges Denkmal von Christoph Columbus steht. Es besteht aus Granit und wurde 1929 hier aufgestellt.
Anschließend fuhren wir am Ufer des Rio Tinto entlang bis nach Palos de la Frontera. Ganz in der Nähe liegt ein kleines Freilichtmuseum, wo zur Weltausstellung 1992 die drei Schiffe des Columbus originalgetreu nachgebaut wurden. Es ist wirklich erstaunlich, dass diese kleinen Schiffe die Überfahrt nach Amerika geschafft haben. Es ist alles hübsch angelegt, nicht nur für Kinder nett anzuschauen.
Das Wetter war leider immer noch schlecht und so fuhren wir doch noch nach Huelva, obwohl es dort eigentlich keine Sehenswürdigkeiten gibt, denn die Stadt war bei einem Erdbeben im 18. Jh. fast völlig zerstört worden und wurde neu aufgebaut. Wir fanden ein Parkhaus, schlenderten durch die eher langweiligen Straßen und tranken irgendwo Kaffee.
Da alles nicht so spannend, es außerdem ziemlich kalt war, wollten wir zurückfahren. Im Parkhaus angekommen, schob ich wie bei uns üblich das Ticket in den dafür vorgesehene Schlitz, und dieser Automat sagte irgendetwas auf Spanisch zu mir. Geld nahm er nicht. Schon etwas ärgerlicher sagte der Automat "Cancelar", also drückte ich auf den dafür vorgesehenen Knopf, aber auch jetzt passiert nichts weiter, als das der Automat uns anschrie "Cancelar! Cancelar!". Auch wiederholtes Drücken des Knopfes verärgerte nur den Automaten, er schrie noch lauter, aber das Ticket rückte er nicht mehr raus. Wir hatten beim Reinfahren einen Parkhauswächter gesehen, und wollten nun versuchen bei ihm rauszukriegen, was zu tun sei. Bei ihm im Keller angekommen, schrie er immer noch "Cancelar" in ein Mikrophon....
Er konnte dann aber dem Automaten das Ticket entlocken, wir bezahlten bei ihm und konnten das Parkhaus verlassen. Und wir hatten uns schon so gewundert, wie weit doch die Parkhausautomatentechnik in Spanien schon ist, mit Automaten, die immer ärgerlicher werden.
Zurück im Hotel, beschlossen wir noch einen Tag zu bleiben, denn bei schlechtem Wetter ist ein schönes Hotel doch sehr angenehm, es war auch problemlos möglich.
Das Abendessen war wieder vorzüglich.
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Ayamonte, wir wollten mit der Fähre nach Portugal, in das am gegenüberliegenden Ufer des Rio Guadiana gelegenen Örtchen Vila Real de Santo Antonio. Laut unserem Reisebuch sollen die Spanier dorthin fahren, um Wäsche zu kaufen. Tatsächlich gab es ein Fußgängerzone in der es sehr viele Läden gab, die Handtücher, Tischdecken und Bettwäsche in größeren Mengen anboten. Es war nicht anders als in Spanien, der Ort gab auch nichts her und so fuhren wir nach 2 Stunden mit der Fähre wieder zurück.
Als wir noch ein wenig durch Ayamonte schlenderten, kam tatsächlich die Sonne wieder zum Vorschein und sofort wurde es so warm, dass wir auch wieder draußen sitzen konnten. Nach einem kleinen Imbiss von köstlichen Sardinen fuhren wir ins Hotel zurück, um dort auf den Liegestühlen noch ein wenig die Sonne zu genießen.
Es war so schön warm, dass wir es nur im T-Shirt ohne Pullover darüber gut aushalten konnten. Der schöne Swimming Pool war zwar mit Wasser gefüllt, aber ein Zehenspitzentest ergab, dass es lausig kalt war und es badete auch niemand.
Auch diesen Abend war das Abendessen wieder hervorragend.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig