Der Wecker klingelte um 5 Uhr, wir tranken noch einen Kaffee, machten uns fertig und packten den Rest ein, um 6.20 waren wir an der Rezeption, denn unser Bus sollte uns um 6.30 abholen. Neben uns warteten auch noch vier Leute, schließlich wurde es zehn nach 7 als der Bus endlich kam, ein kleiner oller klappriger Linienbus, mit nur einem sehr kleinen Gepäckfach, aber im Innern schon jede Menge Touristen mit mindestens je einem großen Gepäckstück. Als wir 6 Leute dann drinnen waren hielten wir den Bus für voll, aber weit gefehlt es kamen noch mal 6 dazu, Es war dermaßen eng und unbequem, dass es nicht zu beschreiben ist, dazu kommt noch, dass die vietnamesischen Busse natürlich für die zierlichen Vietnamesen ausgerichtet sind und nicht für die vergleichsweise riesigen Europäer. Nachdem nun alle Mitreisenden eingesammelt waren, der letzte erst in Phan Thiet, ging die Fahrt dann endlich um 8 Uhr richtig los.
Auf der Hauptstraße war es ja noch einigermaßen erträglich, aber als wir auf eine Nebenstraße abbogen wurde es schrecklich, denn diese bestand nur aus Schlaglöchern, die der Fahrer in Schlangenlinien zum Teil geschickt umkurvte, aber manchmal traf es auch hart irgendein Loch, das ging dann fast 3 Stunden so.
Gegen 11 Uhr schlug der Fahrer an einer kleinen Raststätte eine Pause vor und alle Fahrgäste waren einverstanden, froh mal aus der Enge herauszukommen und die Beine auszustrecken. Die Toiletten an der Raststätte waren blitze sauber aber einfach, so saubere Toiletten hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen. Nach 20 Minuten ging es weiter, die Straße wurde jetzt besser Nach einem größeren Ort (wir dachten schon wir hätten es geschafft), gab es für ca. 20 km sogar so eine Art Autobahn. Irgendwann erschien ein Schild an der Seite, Da Lat 24 km, aber es dauerte noch eine halbe Stunde, weil die Autobahn wieder aufhörte.
Die Fahrt endete vor dem kleinen Binh Yen Hotel, man bot uns Zimmer an für 12 USD, wir schauten sie uns an und nahmen das Zimmer sofort, es war blitzsauber ordentlich, 2 Betten und Moskitonetze, was will man mehr.
Wir brachten nur unsere Sachen nach oben und gingen dann in einem kleinen Bistro was essen, mehr so Hunger treibt's rein.
Dann machten wir uns auf den Weg ins Zentrum mit einer kleinen Trinkpause unterwegs, fanden das Zentrum und die Markthalle auch und sahen von dort aus das French Viertel mit Eiffelturm, es erschien auch nicht weit, also auch noch dorthin Dort wieder Trinkpause in Veronika neben dem "Eiffelturm", eigentlich nur ein Funkturm von der Post. Anschließend fuhren wir mit einem Taxi zurück zum Hotel, wo wir gegen 16 Uhr ankamen. Dann noch ein kurzer Spaziergang mit Bierpause in Hotelnähe, es war aber nicht so ergiebig und ziemlich kalt.
Zurück im Hotel gegen 19 Uhr, und dann noch lesen und schreiben. Durch den anstrengen Tag waren wir müde und gingen bald schlafen.
Da Lat liegt im südlichen Teil des zentralen Berglandes am Xuan Huong-Stausee. Die Stadt hat etwa 200.000 Einwohner. Da Lat ist die Hauptstadt der Provinz Lam Dong und hat eine Universität und mehrere Forschungsinstitute. Die Haupteinnahmequellen sind Gemüseanbau, Blumenzucht und Tourismus.
Die Stadt ist von Seen, Wasserfällen und Wäldern umgeben. Aufgrund des vergleichsweise milden Klimas, der schönen Umgebung und der immergrünen Wälder ist Da Lat ein beliebtes Urlaubsziel. a
Da Lat wird unter anderem auch "Klein Paris", "Disneyland", "Stadt des ewigen Frühlings" oder "Stadt der Künstler" genannt.
Da Lat wurde erst 1912 offiziell durch die französischen Kolonialherren gegründet, sie kamen in die Stadt und deren Umgebung wegen des milden Klimas. Die Oberschicht Saigons baute hier ihre Wochenendvillen und Altersruhesitze, die heute noch in Da Lat zu sehen sind.
Vom Vietnamkrieg blieb Da Lat weitgehend verschont. Durch den allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung entwickelt sich Da Lat sehr schnell.
Durch das frühe schlafen gehen wurden wir schon um 6 Uhr wach, waren um kurz nach sieben beim Frühstück Baguette mit einem kleinen Stück Schmierkäse (naja 1 Dollar).
Um 8.30 begann unsere City Tour, wir wurden auch pünktlich abgeholt, überraschenderweise mit einem PKW, der allerdings eine Sitzreihe mehr hatte, schließlich waren wir einschließlich Reiseleiterin und Fahrer 9 Leute im Auto, als Tourteilnehmer 4 Vietnamesen, eine Engländerin und wir. Das Programm wurde immer zunächst auf Vietnamesisch erklärt und dann auf Englisch, zu unserer Tour gehörte noch ein zweites Auto mit einem männlichen Menschen mit 3 jungen Vietnamesinnen, einer Familie mit zwei Kindern und einem Holländer.
Die Stationen der Rundfahrt:
Sommerpalast des letzten Kaisers Bao Dai: Dieser Palast, der eigentlich mehr wie eine große Villa aussieht, ist die letzte Residenz von Kaiser Bao Dai und war dessen Sommersitz. Das Haus wurde in den 1930er Jahren erbaut und muss damals wohl der Inbegriff der Moderne gewesen sein. Zum Betreten der Räume mussten wir Überschuhe aus Stoff überziehen. Im Erdgeschoß befinden sich das Arbeitszimmer des Kaisers und dahinter ein Raum mit Vitrinen, in denen Gegenstände des täglichen Gebrauchs ausgestellt sind. Des weiteren sind im Erdgeschoß ein Kaminzimmer mit Flügel ein Konferenz- und Festsaal untergebracht. Im Obergeschoss sind die Schlafzimmer und die Privatgemächer der kaiserlichen Familie untergebracht. Um die Villa herum ist ein gepflegter Garten, wo wir Kutschen und hübsche geschmückte Mopeds bewundern konnten.
Thien Vien Truc Lam Kloster: Am Hang über dem Tuyen Lam See liegt die Meditationsstätte und Kloster Thien Vien Truc Lam. Die Klosteranlage wirkt sehr gepflegt und entstand im Jahr 1993. Nach der Besichtigung der Anlage machten wir einen Spaziergang den Hang hinunter zum nahe gelegenen Ho Tuyen Lam See, allerdings war es etwas unwegsam, so hatten die drei vietnamesischen Mädels des einen Touristen große Schwierigkeiten mit Ihren Highheels, die sie dann später auch durch bequeme Gummilatschen ersetzten. Am See angekommen kletterten wir alle in ein schmales Boot und fuhren über den See, wobei wir uns fragten, warum wir so weit gereist waren, wir hatten eher das Gefühl im Schwarzwald zu sein. Wir fuhren zu einer kleinen Häuseransammlung, wo ein einsamer Elefant rumstand, auf dem man auch hätte reiten können, was aber keiner wollte.
Unser nächster Punkt war der Wasserfall und "Vergnügungspark" Datanla, irgendwie hatten wir keine Lust zum Wasserfall den Berg runter zu laufen und so blieben wir in dem hübschen Restaurant und tranken dort nur etwas, erst später bekamen wir mit, dass man auch mit einer Art Achterbahn hin und zurück hätte fahren können, schade. Zum Mittagessen fuhren wir zurück nach Da Lat in ein kleines Restaurant, das Essen war allerdings im Preis nicht enthalten.
Wir fuhren dann zu der Trockenblumenfabrik Da Lat Flower Forest Biotechnology Corporation. Sehr faszinierende getrocknete Blumen, überwiegend Rosen, aber auch Gerbera, die total frisch aussahen und sich laut Aussage der Reiseleitung auch monatelang halten. Es gab einen Ausstellungssaal mit wunderschönen Blumengestecken. Leider haben wir die englische Erklärung, wie diese Blumen haltbar gemacht wurden nicht verstanden, also bewunderten wir auf unserem Rundgang nur die schönen Gestecke und Blumenarangements.
Thung Lung Tinh Yeu - Valley of Love - Das Tal der Liebe... hat seinen Namen 1972 von romantischen Studenten der Universität Dalat erhalten. Ursprünglich war der Name "Tal des Friedens" Kaiser Bao Dai hatte diesen Namen ausgewählt. Als der See Da Thien geschaffen wurde, erhielt auch das Tal einen neuen Namen.
Diese Art "Disneypark" ist bei vietnamesischen Paaren, die in Dalat auf Hochzeitsreise sind, sehr beliebt und bietet eine eher schräge Auswahl an Unterhaltung, u.a. als amerikanische Cowboys verkleidete Vietnamesen. Man kann sich auch als vietnamesischer Soldat verkleiden und rumballern oder einfach nur spazieren gehen und die mehr oder weniger kitschigen Figuren bewundern
Nach dem Tal der Liebe stoppten wir noch an einem Laden mit Verkostung von Kaffee, Tee, kandierten Früchten. Marmelade und Wein, was es dann dort alles auch für teures Geld zu kaufen gab. Wir hatten uns schon gewundert, dass es bislang keinen obligatorischen Shop gegeben hatte.
Unser letztes Ziel war Vanh Hanh Zen Kloster mit der großen 24 m hohen goldenen Buddhastatue aus dem Jahre 2002, erbaut vom buddhistischen Mönch Thich Vienh Than. Die Pagode wurde 1980 erbaut.
Die Fahrt war nun zu Ende, wir ließen uns nicht am Hotel sondern am Hang Nga-Haus (Crazy House - verrücktes Haus) absetzen. Das Hang Nga-Haus besteht aus mehreren Gebäuden und ist Gästehaus, Café und Kunstgalerie zugleich. Einen Baustil kann man diesen Bauwerken nicht zuordnen. Das Innere der Gebäude besteht aus Höhlen, verschlungenen Gängen, gewundenen Treppen, skurrilen Möbeln und lebensgroßen Tierstatuen. Gerade Formen und rechte Winkel gibt es nicht. Egal; ob Räume, Gänge, Treppen, Fenster oder Möbel - alles wirkt, als ob es in großer Hitze geschmolzen und dann in grotesken Formen wieder erstarrt wäre.
Auch die Außenansichten der Bauwerke vermeiden jede klare Linie. Zwischen den einzelnen Gebäuden stehen knorrige Bäume aus Beton und Spinnennetze aus Draht. Im Innern einer zementierten Giraffe befindet sich eine Teestube.
Die Zimmer können ganz normal für Übernachtungen gebucht werden. Wer sich den Komplex nur anschauen möchte, kann dieses gegen ein geringes Entgelt tun.
Die Designerin dieser im Jahre 1990 entstandenen Anlage ist Dang Viet Nga. Man nennt sie "Hang Nga", woraus sich der Name des Hauses herleitet. Sie stammt aus Hanoi und lebte 14 Jahre lang in Moskau. Mehrere von ihr entworfene Gebäude stehen in der näheren Umgebung von Da Lat. Ihr Vater war Trung Chinh, der zweite Präsident Vietnams.
Kaffee Tee und Weinverkostung (nun ja)
Vom Crazy House fuhren wir mit einem Taxi zum Hotel, wo wir gegen 17 Uhr ankamen.
Nach kurzer Pause brachen wir um 18 Uhr wieder auf, weil die Innenstadt am Samstag und Sonntag zur Fußgängerzone und zu einem großen Nachtmarkt wird. Wir waren etwas enttäuscht, denn es gab fast nur Klamotten, ähnlich denen auf dem Vietnamesenmarkt in Berlin. Außer Klamotten gab es noch viele Blumenstände, es war recht voll, die Essenstände waren nicht sehr einladend.
Auf dem Rückweg kehrten wir noch in einem nett aussehenden Cafe zu einem Bier ein, rissen das Durchschnittsalter schlagartig um 40 Jahre nach oben, die Musik brüllte entsetzlich laut. Gegen 21.30 waren wir wieder im Hotel.
Spätes Frühstück kurz vor 9 Uhr. Anschließend Fahrt mit einem Taxi zum Bahnhof, allerdings mit Anfangsschwierigkeiten, der Taxifahrer verstand Railway Station nicht, also ging ich zum Hotel zurück und bat, mir Railway Station auf vietnamesisch aufzuschreiben und mit dem Zettel ging es dann.
Der Bahnhof von Da Lat stammt noch aus der Kolonialzeit, ist hübsch restauriert, aber Züge fahren hier nicht wirklich. Es steht eine alte Dampflok aus dem Jahr 1936 herum und in einem Wagon aus den 50er Jahren ist ein Café untergebracht.
Die Cremailliere-Eisenbahn verband zwischen 1928 und 1964 Da Lat mit Thap Cham. Nach wiederholten Angriffen der Vietcong wurde die Strecke 1964 stillgelegt Ein einziger Zug fährt zum 8 Kilometer entfernten Ort Trai Mat, und das eigentlich nur zweimal am Tag, wenn sich größere Reisegruppen einfinden auch öfter. Der Zug sollte um 14 Uhr fahren, es war aber erst 11 Uhr.
Um die Zeit zu überbrücken brachte uns ein Taxi zum Cable Car, einer von Schweizern erbauten Seilbahn, fahren. Die Seilbahn liegt etwas außerhalb von Da Lat auf dem Robin Hill und führt zum Thien Vien Truc Lam Kloster, das wir am Vortag schon gesehen hatten. Wir buchten die Hin und Rückfahrt und die Ticket Verkäuferin erzählte irgendwas von 13.40 Uhr und wir verstanden. dass wir bis dahin zurück sein sollten. Die Fahrt war nicht sehr eindrucksvoll aber ganz nett und dauerte ca. 20 Minuten.
Auf der anderen Seite angekommen setzten wir uns erstmal in das Restaurant um etwas zu trinken, kurz danach ein Klingelton und die Bahn blieb stehen. Aha falsch verstanden, die Bahn macht bis 13.40 Pause, ziemlich blöd weil wir ja um 14 Uhr Zug fahren wollten. Den Tempel hatten wir auch schon gesehen, auf dem See waren wir auch schon gewesen.
Wir beschlossen also die Rückfahrt sausen zu lassen und fuhren mit dem Taxi zurück zum Bahnhof, dieser Fahrer verstand uns auch. Wir waren zwar etwas zu früh da, aber es gab schon eine Menge Leute, die auch fahren wollten, also fand die Fahrt statt, der kleine Zug bestand aus 4 Wagen, alt aussehend, ob wirklich alt kann ich nicht beurteilen, davor eine niedliche kleine Diesellok.
Der Zug fuhr pünktlich ab, die Fahrkarten wurden kontrolliert, für jeden gab es eine kleine Flasche Wasser.
Die Fahrt dauerte nur 25 Minuten dann kamen wir in Trai Mat an. Dort sollte es einen schönen Tempel geben. Wir sahen vom Bahnhof aus die Türme eines Cao Dai Tempels auf einem Berg, das schien uns aber für die 40 Minuten, die wir Zeit hatten aber zu weit zu sein. Also schlenderten wir etwas ziellos umher, bogen in eine Seitenstraße ab, und siehe da dort war der versprochene Tempel.
Die Linh Phuoc-Pagode wurde von 1949 bis 1952 von Mönchen und Nonnen erbaut. 1990 wurde sie restauriert und erhielt ein dreibogiges Eingangstor, damit man sie von der Hauptstraße aus besser findet
Die Haupthalle ist 33 Meter lang, 22 Meter breit und 27 Meter hoch und beinhaltet 108 Statuen. In der Haupthalle sind zwei Reihen von "Drachensäulen" die denen der Gräber der Nguyen Könige ähneln. Vor der Haupthalle steht der 7-stöckige, 36 m hohe Glockenturm.
Um 15.10 ging die Fahrt zurück und wir ließen uns wieder von einem Taxi zum großen Kreisverkehr fahren, weil wir dort ein nett aussehendes Cafe gesehen hatten, aber es war wirklich nur ein Cafe, wir wollten uns schon zum teuren am Eiffelturm auf den Weg machen und kamen dabei an einem einfachen Restaurant vorbei, das aber ganz ordentlich aussah. Das Essen war auch ganz schmackhaft und auch nicht teuer.
Kurz vor 17 Uhr brachen wir von dort auch wieder auf und trotteten gemütlich nach Hause, was etwa eine dreiviertel Stunde dauerte.
Den Rest des Abends verbrachten wir lesend auf dem Zimmer, um draußen herumzulaufen war es zu kalt und die Hotelumgebung zu öde.
letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig