Wir flogen pünktlich um 14.10 Uhr mit Qatar Airways in Tegel ab, der Flug war wunderbar, der Flieger halb leer und so hatten wir jeder eine Dreierreihe für uns, das Essen war richtig lecker. Wir landeten in Doha um 21.30 Uhr, ein halbe Stunde zu früh, blöd, weil wir in Doha sowieso so lange Aufenthalt hatten. Der Flughafen ist zwar keine Baustelle mehr, aber trotzdem nicht besonders einladend und so war unser 4-stündiger Aufenthalt sehr langweilig.
Um 1.20 bestiegen wir den Bus, um 2.10 flogen wir ab, dieses Mal war der Flieger rappelvoll. Im Flug gab es keine besonderen Vorkommnisse, keine plärrenden Kinder, keine randalierenden Besoffenen, also echt langweilig. Um 14:50 Uhr landeten wir pünktlich in Singapur. Nach dem Aussteigen kamen wir an eine völlig leere Immigration Pass-Station ohne Anstehen und die Koffer waren dann auch schon da.
Der Staat Singapur liegt südlich der Johorstraße unmittelbar vor dem Südende der Hinterindischen und der Malaiischen Halbinsel, auch Malakka-Halbinsel genannt. Dort befindet er sich zwischen Malaysia im Norden und Indonesien im Süden auf einer Hauptinsel, drei größeren und 56 weiteren kleineren Inseln.
Die Stadt Singapur, die den Großteil des Inselstaats einnimmt, liegt auf einer Insel, die im Norden durch einen künstlichen Damm, den Johor-Singapore Causeway, mit der Stadt Johor Bahru und im Westen durch eine Brücke, den Second Link, mit dem Festland (Malaysia) verbunden ist. Die höchste Erhebung des Inselstaats ist mit 176 Metern der Bukit Timah.
Auf dem ziemlich langen Weg zur MRT-Station, stoppten wir noch kurz an einem Wechselschalter.
In der MRT-Station gestaltete sich der Fahrkartenkauf etwas mühsam, der Automat nahm keine Scheine. Wir fanden dann heraus, dass man sich an einem Schalter Kleingeld geben lassen konnte.
Die Fahrt nach Singapur ins Zentrum war sehr entspannt und mit 2,60 SGD auch nicht teuer, denn 1 Dollar war auch noch Kartenpfand. Wir fuhren bis Bugis Junction und wollten uns von dort aus ein Taxi nehmen. Es sah zwar auf der Karte nicht weit aus, aber mit dem Gepäck fanden wir Laufen doof.
Am Taxistand war eine ziemlich lange Schlange und die Taxis kamen an, luden Fahrgäste aus und dann ging es sofort weiter, eine Situation von der Berliner Taxifahrer nur träumen.
Das Taxi brachte uns zum Albert Court Hotel und wir bekamen ein schönes Zimmer, nur leider ließen sich die Fenster nicht öffnen.
Wir zogen uns nur kurz um und wollten dann noch ein wenig die Hotelumgebung erkunden, und stellten fest, dass wir ganz in der Nähe von Little India wohnten, zur Serangoon Road waren es nur 5 Minuten zu Fuß.
Little India: Die ersten indischen Siedler trafen 1819 zusammen mit Sir Stamford Raffles als Verkäufer und Soldaten ein. Ende des 19. Jh. kamen weitere indische Immigranten hinzu, um im Straßenbau oder in der Verwaltung zu arbeiten.Heute ist Little India der Mittelpunkt der indischen Bevölkerung Singapurs.
Eigentlich wollten wir ein Bier trinken, fanden aber kein entsprechendes Lokal und gingen in die andere Richtung zur MRT-Station Bugis. Dort fanden wir dann auch ein Lokal: wir konnten draußen sitzen und rauchen und bekamen auch ein Bier.
Zurück im Hotel stellten wir fest, dass wir gar nicht so weit hätten laufen müssen, es gab sogar ein Restaurant mit gezapftem Bier und rauchen durfte man auch.
Da wir durch unsere Anreise doch etwas müde waren, lagen wir um 22:00 Uhr im Bett.
Wir waren wohl zu früh schlafen gegangen, denn um 4.00 Uhr waren wir schon wieder hellwach und saßen dann bis zum Frühstück um 7 Uhr nur dumm herum, nach dem Frühstück gegen halb acht brachen wir dann auf, alles war noch sehr verschlafen, geschlossen, es war wohl noch zu früh.
Wir kamen vorbei am Raffles Hotel auch das wirkt noch völlig verschlafen. Das berühmteste Hotel Singapurs wurde 1887 eröffnet und erstrahlt heute, nach einer 160 Mio Singapur Doller teuren Renovierung in den 90'er Jahren, so prächtig wie nie! Das Raffles Hotel ist eines der weltweit letzten Grand-Hotels aus dem 19. Jh., das Domizil und Inspirationsquelle für viele Schriftsteller und Kinostars bildete, darunter Somerset Maugham, Rudyard Kipling, Joseph Conrad und Charlie Chaplin.
Wir gingen weiter, kamen am Peninsula Hotel vorbei, wo ich 1996 gewohnt hatte und waren schließlich am Singapur Fluss. Vor dem Victoria Theater erhebt sich das Denkmal des Gründervaters Singapurs Sir Stamford Raffles in Form einer dunklen Bronzestatue.
Von dort aus war es nicht mehr weit zum Wahrzeichen Singapurs: Der Merlion wurde 1964 als Symbol für das Singapur Tourism Board (STB) entworfen. Der ursprünglich im Merlion Park an der Esplanade Bridge beheimatete Merlion ist eine beliebte Sehenswürdigkeit für Singapur-Besucher, allerdings war ich etwas verwundert, dass ich ihn nicht sofort fand, aber er ist "umgezogen": 120 m von seiner ursprünglichen Adresse, am One Fullerton. Der Vorteil des Umzugs: er steht nicht mehr direkt am Wasser und man kann ihn jetzt auch von vorne fotografieren.
Der Löwenkopf der Statue ist ein Symbol für den Löwen, den Prinz Sang Nila Utama sah, als er die Stadt im Jahre 11 AD entdeckte. Der Legende zufolge taufte er sie deshalb "Singapura", eine Zusammensetzung aus den Sanskritworten Singa ("Löwe") und Pura ("Stadt"). Der Fischschwanz des Merlion symbolisiert die frühere Bezeichnung der Stadt Singapur "Temasek" (Javanesisch für "Meer") und weist so auf ihre Anfänge als kleines Fischerdorf hin.
Wir gingen weiter durch das auch noch völlig verschlafene Bankenviertel, schlängelten uns durch jede Menge Baustellen und kamen so nach Chinatown.
Singapurs Chinatown entstand um 1821, als die erste chinesische Dschunke aus der chinesischen Provinz Fujian eintraf. Die ausschließlich männliche Besatzung ließ sich südlich des Singapore Rivers im heutigen Bezirk Telok Ayer nieder.
Vom ursprünglichen Chinatown, wie ich es noch aus den 80'er Jahren kenne, ist nicht viel übrig geblieben, die Häuser wurden saniert, entkernt und heute sieht es nicht mehr so aus, als ob dort noch jemand wohnt. Die alten kleinen Läden sind verschwunden, übrig geblieben sind die Souvenir- und Klamottenläden, die überall in Südostasien zu finden sind.
Da es ja nun nicht mehr ganz so früh war, öffneten gerade die Krempelbuden und wir fanden auch ein recht nettes Restaurant, das schon geöffnet hatte und so konnten wir unsere müden Füße etwas ausruhen und uns etwas von der Latscherei erholen.
Ganz in der Nähe entdeckten wir dann auch die MRT-Station Chinatown und konnten von dort aus direkt nach Little India fahren und waren dann fast direkt an unserem Hotel.
Den Nachmittag vertrödelten wir, zum Rumlaufen hatten wir keine große Lust mehr, das Abendessen fand direkt bei uns in Leo's Café statt, es war zwar recht teuer, aber ganz nett, und so blieben wir auch zu unserem Feierabendbier dort sitzen.
Für diesen Tag hatten wir uns Sentosa Island vorgenommen Die Insel, die ursprünglich ein Fischerdorf war und später eine britische Militärbasis beherbergte, wurde 1972 in ein Feriengebiet umgewandelt.
Auf der Insel gibt es zahlreiche Freizeitangebote: lebendige Geschichte und Kultur, Unterhaltung bei Tag und Nacht, üppig grüne Umgebung für Entdeckungstouren, gepflegte Gärten, tanzende Wasserfontänen und zwei herausfordernde internationale 18-Loch Golfplätze mit malerischen Ausblicken über grüne Hügel.
Wir fuhren also wieder mit der MRT, dieses Mal bis Harbour Front, irrten ein wenig herum, fanden aber dann doch den Eingang zum Cable Car, der von Schweizern erbaut wurde. Schon in der Seilbahn konnten wir erkennen, das Sentosa mehr einer riesigen Baustelle als einen Erholungspark glich.
Als erstes besichtigten wir die Underwater-World, so beeindruckend wie es überall beschreiben wurde fanden wir es auch wieder nicht. Unser nächster Programmpunkt war der Besuch des Cinemania, einem interaktiven Simulationstheater mit dramatischen Szenen, wir erlebten eine recht beeindruckende Achterbahnfahrt in dem 3D-Kino.
Mit diesen 2 Punkten hatten wir für unsere 69 SGD auch die Programmpunkte abgearbeitet, hatten auch keine Lust mehr auf der Nepp-Insel zu bleiben und fuhren mit der Seilbahn zurück zur Harbour Front und von dort mit der MRT wieder nach Chinatown, denn in der Eintrittskarte nach Sentosa war ein Besuch des Chinatown Heritage Centers enthalten, das wir schon gesehen hatten, denn es lag direkt gegenüber dem Restaurant, in dem wir am Vortag ausgeruht hatten.
Bei diesem Center handelt es sich um ein kleines Museum, das zeigt, wie die Menschen in Chinatown früher, vor der Sanierung, gelebt haben. Eine vierköpfige Familie in einem winzigen Zimmer ohne Fenster war da durchaus normal, so versteht man die Sanierung des Viertels doch. So war der Besuch des Museums sehr interessant und aufschlussreich.
Schon mehrfach war ich in Chinatown an Singapurs ältestem Hindutempel Sri Mariamman vorbeigekommen und nie hatte sich die Gelegenheit ergeben, ihn auch mal von innen anzuschauen, aber an diesem Tag hatte er geöffnet und so gingen wir hinein. Wenn man durch die Tore des Tempels tritt, thront über dem Eingang der charakteristische Gopuram (Torturm). Mit seinen symbolträchtigen Götterskulpturen und mythischen Wesen ist er schon von weitem sichtbar, so dass Gläubige auch beten können, ohne den Tempel zu betreten. Wir waren ein wenig enttäuscht vom Inneren des Tempels, viel weniger prächtig als der große Torturm verspricht.
Nach der Tempelbesichtigung fuhren wir zurück nach Little India, liefen die Serangoon Road bis fast ganz ans Ende, schließlich fanden wir ein sehr ansprechendes und sauberes Restaurant und aßen dort Chicken Tikka und Mutton Kebab, allerdings war das Ganze etwas trocken, aber geschmacklich ok und appetitlich.
Zurück wollten wir nicht den gleichen Weg gehen und wählten deshalb eine Parallelstraße zur Serangoon Road, die wesentlich ruhiger war, mehr schon Wohngegend und kaum noch Geschäfte.
Zurück an unserem Hotel wollten wir jetzt unsere müden Füße ausruhen und machten eine längere Pause im Leo's Café.
Den Abend verbrachten wir in der Nähe der Bugis Street, es war schon alles für Chinese New Year geschmückt, viele Menschen unterwegs, die auf dem Markt bunte Neujahrszutaten kauften, von bunten Papierblumen, die sehr echt aussahen bis hin zu vielen, wenn auch zum Teil sehr abenteuerlich aussehenden Leckereien.
Eigentlich hatten wir vorgehabt unseren letzten Abend in Singapur mit einem Singapur Sling im Raffles Hotel zu beschließen, aber irgendwie war es uns dann doch zu weit und wir nahmen den Drink dann doch lieber in Leo's Café.
letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig