Da wir keine Lust auf Experiment mit Bahn und Bus hatten, bestellten wir uns ein Taxi zum Flughafen, das uns um 6:30 Uhr abholte. Da um diese Uhrzeit die Strassen noch sehr leer waren, dauerte die Fahrt nur eine knappe Stunde und kostete auch nur 70 RM. Der Air Asia Schalter zum Einchecken hatte auch schon geöffnet und so wurden wir auch sofort unser Gepäck los.
Unser Flug startet wieder pünktlich um 9:40 Uhr und wir landeten in Denpasar um 12:30. Wie versprochen holte uns der Fahrer der Mietwagenfirma am Flughafen ab und wollte uns bei der Hotelsuche in Sanur helfen. Wir erklärten ihm unsere Preisvorstellungen und er zeigte uns mehrere Bungalow Hotels, aber entweder waren sie nicht so sauber, oder die Bungalows waren düster und feucht oder es war schlicht zu teuer. Schließlich entschieden wir uns für ein freundliches, sehr sauberes und helles Hotel, das zwar nicht direkt am Wasser lag, aber das Zimmer war wirklich schön und der Preis war auch erschwinglich. Wir zogen also ins Hotel Parigata ein, verabschiedeten uns von unserem Fahrer, der am nächsten Tag wiederkommen wollte und uns zur Mietwagenfirma bringen wollte.
Wir packten unseren Kram aus, die wenigen sauberen Sachen in den Schrank, die größere Menge in Plastiktüten für die Laundry.
Dann erkundigten wir ein wenig die Hotelumgebung, zwischen Hotel und Strand lag nur ein Grundstück und zum Wasser war es wirklich nicht weit. Im Warung Indah, direkt am Strand gelegen aßen wir eine Kleinigkeit, sehr lecker und preiswert.
Zu weiteren Erkundungen hatten wir zunächst keine Lust mehr und auch auf die Gefahr hin, dass es dann gleich regnen würde, beschlossen wir den Pool auszuprobieren, erstaunlicherweise regnete es aber nicht.
Gegen Abend liefen wir dann die Strandpromenade von Sanur entlang, aßen irgendwo eine Kleinigkeit, kamen dann bis zum Besakih Resort, wo ich 1996 schon mal gewohnt hatte und gingen auf der Straße zurück. Es war nichts wieder zu erkennen oder ich habe alles vergessen. Da es mal wieder zu regnen anfing, beendeten wir den Abend auf unserem Balkon.
Die nur knapp 5600 km2 große Insel Bali ist die letzte fast rein hinduistische Enklave im von Moslems dominierten indonesischen Archipel. Die westlichste der kleinen Sunda-Inseln ist das einzige Eiland, auf das der Islam keinen Einfluß ausüben konnte; hier haben sich auf den Gebieten der Religion und Kultur indische und hindu-javanische Überlieferungen mit noch älteren, eigenständigen Elementen vermischt und bis zum heutigen Tage nahezu unverfälscht erhalten.
Das tägliche Leben des Einzelnen, der Familie, der Dorfgemeinschaft und schließlich der ganzen Insel wurzelt fest in diesen alten Traditionen.
Acht Grad südlich des Äquators gelegen, erstreckt sich Bali bei einer durchschnittlichen Breite von 80 km über eine Länge von rund 150 km.
"Morgen der Welt" - so hat Indiens einstiger Premier Nehru die exotische Tropeninsel anläßlich eines Staatsbesuches im Jahr 1954 genannt. Doch das paradiesische Bali hat seine Unschuld längst verloren. Die Masseninvasion der Touristen veränderte vor allem die Südspitze in den letzten drei Jahrzehnten nachhaltig. Zumindest hier entwickelte sich die "Götterinsel" mit zahllosen Touristenherbergen, Restaurants, Diskotheken und Boutiquen zu einem südostasiatischen Mallorca. Auch in den Menschen hat diese Kulturinvasion teilweise tiefe Spuren hinterlassen; Zunahme des Alkohol und Drogenkonsums unter jugendlichen Balinesen, Anstieg der Prostitution und krimineller Delikte - das sind nur die offensichtlichen der negativen Begleiterscheinungen des internationalen Fremdenverkehrs.
Sanur ist der ideale Ort für Familien. Von Ebbe und Flut beeinflusst und von einem Riff umgeben, bilden sich zur Ebbe kleine Seen in Ufernähe, in der die Kinder plantschen können. Allerdings ist schwimmen nur bei Flut möglich. Auch die Einheimischen nutzen die Gelegenheit, am späten Nachmittag im Meer zu baden. Hier ist noch viel dörflicher Charakter zu finden - die Fischer am Morgen, die Massage-Ladies tagsüber am Strand, oder die zahlreichen kleinen Restaurants und Shops entlang der Dorfstraße. Ein asphaltierter Weg zieht sich auf 5 Kilometern am Strand entlang, ideal zum Joggen oder Spazieren. Hotels aller Preisklassen und Größen sind hier zu finden.
Was es in Sanur - Gott sei Dank - noch nicht gibt, sind der Krach, das Chaos und die Abgase von Kuta. Man befindet sich nicht ständig in Gefahr, von verrückten Motorradfahrern umgefahren zu werden. Der Verkehr ist nicht so entsetzlich, und man wird auch nicht ständig angesprochen, etwas zu kaufen. Angesprochen ja, aber eben nicht ständig.
Als wir dort waren, hatten wir nicht so sehr den Eindruck eines Familienbadeortes, sondern mehr ein Refugium für Rentner, wir kamen uns durchaus jung vor. Das hatte natürlich den Vorteil, dass es nicht laut zuging, denn Rentner neigen normalerweise nicht dazu, allzu viel Lärm zu machen.
Um 10 Uhr holte uns der Fahrer wie versprochen ab und brachte uns zu Andreas Reich und seiner Mietwagenfirma, ein Deutscher, der schon vor über 25 Jahren in Bali hängen geblieben war und seitdem hier lebt.
Unser Auto war ein kleiner, etwas klappriger, jeepähnlicher Suzuki, den wir dann auch tatsächlich heil bis zum Hotel brachten.
Da wir trotzdem keine Lust hatten in der Gegend herumzufahren, nutzten wir den Shuttle-Service zum hoteleigenen Strand und verbrachten dort den Rest des Tages und blieben bis auf ein paar Tropfen sogar vom Regen verschont.
Zurück zum Hotel gingen wir dann zu Fuß, es war wirklich nicht weit, wir mussten nur an dem weitläufigen Gelände des Hyatt vorbei, dann waren wir schon so gut wie angekommen und brauchten nur etwa 10 Minuten.
Nach Duschen und Umziehen, schlenderten wir am Abend durch den Ort, d.h. immer die Strasse entlang, die parallel zum Strand verläuft, denn dort finden sich die Geschäfte, Restaurants und Bars.
Wir brachen um 10 Uhr auf, um uns ein wenig an das Auto zu gewöhnen und fuhren Richtung Kuta und dann nach Nusa Dua, aber schon nach ganz kurzer Zeit fing es ganz furchtbar an zu regnen, so dass wir nicht wagten überhaupt auszusteigen und fuhren dann nur zurück ins Hotel. Mir ging es eigentlich auch nicht gut, irgendwie fühlte ich mich fiebrig und habe den Rest des Tages mehr oder weniger verschlafen.
Rolf ging dann abends irgendwann alleine irgendwo etwas essen. Dieses Essen war ihm aber nicht bekommen und so ging es ihm die ganze Nacht und auch den nächsten Tag wirklich schlecht, wobei ich mich schon wieder besser fühlte und wenigstens lesen konnte, aber er nun diesen Tag verschlief. Da es die ganze Zeit über regnete, war das auch nicht weiter schlimm, bei dem Wetter wären wir sowieso nicht draußen herumgelaufen. Gegen Abend hörte es dann auf zu regnen und wir wagten einen kleinen Spaziergang.
Uns ging es wieder besser. Wir wachten früh auf und hatten Hunger und waren so schon um kurz nach 7 Uhr beim Frühstück.
Als erstes Projekt wollten wir unseren Rückflug nach Singapur buchen und erkundigten uns bei einer Reiseagentur, aber sie hatten nur Flüge von Garuda Indonesia für 168 USD pro Person, Air Asia wurde nicht angeboten. Wir dachten nun, Air Asia sei billiger und fuhren zum Flughafen, den wir fast nicht gefunden hätten, denn ein Wegweiser dorthin war nicht zu entdecken.
Doch noch dort angekommen, mussten wir erfahren, dass Air Asia Singapur nicht direkt von Denpasar aus anfliegt, sondern nur via Kuala Lumpur. Als viel Gedöns und ungefähr dann nur 10 USD billiger, das wollten wir uns nicht antun.
Also buchten wir nun gar nichts und machten uns auf den Weg nach Ubud etwa 45 Fahrminuten vom Flughafen entfernt.
Ubud habe ich als einen kleinen netten Ort in Erinnerung, eher verschlafen mit dort lebenden Malern und Künstlern. Als wir in Ubud ankamen, dachte ich zunächst wir seien falsch.
Das ehemalige Dorf hat sich zu einer hässlichen Stadt entwickelt mit viel Verkehr, dreckig und laut.
Wir suchten uns einen Parkplatz, gingen über den Markt, der auch überwiegend Touristenkram anbot, ebenfalls keinesfalls sauber war und besonders gut roch es auch nicht.
Wir verließen den Markt und wollten uns nun den Palast ansehen, der hatte aber geschlossen und ein größerer Tempel war auch nicht begehbar, kurz der Ort ging uns auf die Nerven und so wollten wir zum Affenwald nach Sangeh. Es gab jedoch keinerlei Beschilderung, weder Straßenschilder noch Wegweiser, die Straßenkarte passte auch irgendwie nicht zu den Strassen oder ich hatte jegliches Kartenlesen verlernt. Der Verkehr war fürchterlich, vor allem die Mopedfahrer kamen von allen Seiten (nur nicht von oben).
Wir landeten also nicht in Sangeh, sondern in einer Sackgasse und fuhren also zurück Richtung Denpasar und Sanur, denn nach Denpasar gab es sogar einen Wegweiser. Dort war dann auch Kuta ausgeschildert und so fuhren wir dorthin. Auch Kuta gefiel uns nicht, vergleichbar mit Pattaya oder Patong, nur viel unübersichtlicher und der Strand viel dreckiger.
Die ganze Fahrerei ging uns wegen der Mopeds auf die Nerven, sie benahmen sich als seien sie alleine auf der Strasse und die Autofahrer waren nicht viel besser.
Also zurück nach Sanur und den Rest des Nachmittags am Pool verbracht. Der krönende Abschluss des Tages war ein schlechtes Abendessen in einem der Touristenlokale in der Nähe unseres Hotels.
Nachdem wir nun doch beschlossen hatten, das Auto nicht zurückzugeben, begannen wir gegen 9 Uhr eine Inseldurchquerung. Schöne Reisterassen im Inneren der Insel, der bezaubernde Bratansee und die Nordküste mit ihren schwarzen Stränden waren unser Ziel.
Also ging es zunächst wieder nach Denpasar und dort fanden wir tatsächlich Schilder, die uns den Weg nach Singaraya, dem Hauptort im Inselnorden wiesen.
Nachdem wir Denpasar hinter uns gelassen hatten wurde das Fahren auch einfacher, der Verkehr ließ deutlich nach, vor allem gab es wesentlich weniger Mopeds. Aber die Freude währte nur kurz, je höher wir kamen, desto schlechter wurde das Wetter, schließlich fuhren wir durch eine dicke Suppe, bei der es sich nicht um Nebel, sondern um Wolken handelte. Den Bratansee haben wir überhaupt nicht gesehen, er war völlig in den Wolken versteckt. Die Strasse bis zum See hatte sich recht langsam nach oben gezogen, aber dann ging es in Serpentinen wieder bergab und man konnte fast nichts sehen, aber umdrehen wollten wir auch nicht. Erst kurz vor Singaraya wurde es besser, wir waren aus den Wolken raus und es wurde wieder heller und regnete auch nicht.
Wir fuhren dann direkt weiter nach Lovina Beach, wo ich 1985 schon mal gewesen war, aber als wir dort ankamen, erkannte ich auch gar nichts wieder.
Lovina Beach ist eigentlich kein Ort sondern besteht aus mehreren ineinander übergehenden Dörfern.
An irgendeiner Stelle bogen wir von der Straße die parallel zum Strand verläuft ab und parkten unser Auto, liefen eine wenig herum und ließen uns dann in einem nett aussehenden Restaurant zum Essen nieder.
Alles wirkte völlig verschlafen, das Wetter war auch nicht gerade schön, es regnete nur nicht, aber alles war grau, ein paar eher lustlose Touristen schlichen durch die Gegend, der Strand war fast menschenleer.
Aber das Restaurant war klasse, die Leute nett und freundlich und das Essen phantastisch.
Wir brachen allerdings dann trotzdem bald wieder auf, denn uns grauste ein wenig vor der Rückfahrt durch die Berge und wollten auf gar keinen Fall in die Dunkelheit kommen.
Also fuhren wir los und machten nur noch einen kurzen Stopp, weil ich das kleine Guesthouse, wo ich 1985 gewohnt hatte, entdeckte, das wiederum hatte sich überhaupt nicht verändert, nur waren drumherum jetzt etliche Hotels und Pensionen entstanden.
Die Fahrt durch die Berge war dann nicht ganz so schlimm wie auf dem Hinweg, die Serpentinen ging es jetzt bergauf und fuhren sich so besser, der Wolkennebel war auch nicht mehr ganz so dicht, den Bratansee konnten wir sogar sehen und hielten auch einen Moment dort an. Der malerische Bratan-See, der Teile eines riesigen erloschenen Vulkankraters füllt, wird von den Einheimischen "Heiliger Bergsee" genannt. Sein Wasser soll magische Heilkräfte besitzen.
Wir hielten uns nicht sehr lange auf und fuhren durch den Nebel wieder zurück, nichts gesehen von den malerischen Reisterrassen.
Auf dem Rückweg wollten wir uns noch den Tempel Pura Taman Ayum in Mengwi anschauen, fanden ihn aber nicht auf Anhieb, sondern stoppten zunächst bei einem anderen Tempel, der eher etwas unbenutzt und unaufgeräumt wirkte, ein freundlicher junger Mann bedeutet uns aber, dass wir eintreten sollten und band uns Schärpen um, damit wir ordentlich gekleidet waren. Aber er konnte uns den Weg zu dem Haupttempel erklären und so fanden wir ihn dann auch.
Der Tempel Pura Taman Ayum, der von einem breiten Wassergraben umgeben ist, gehört zu den sogenannten Staatstempeln Balis, er wird also nicht nur von der Gemeinde Mengwi benutzt und unterhalten, sondern von allen Balinesen.
Er war der Haupttempel des Königreiches Mengwi, das von hier aus bis 1891 regiert wurde. Der Tempel ist aber um einiges älter, er wurde bereits 1634 erbaut und 1937 auf die heutige Größe erweitert und in großem Umfang restauriert. 27 Schreine, Pavillons und Merus befinden sich innerhalb der Tempelmauern. Besonders die Türen der Schreine weisen kunstvolle Schnitzereien auf, allein 5 Merus mit 11 Dächern und vier niedrigere geben der Anlage auch eine gewisse Ausdehnung nach oben.
Leider ist es Touristen nicht mehr erlaubt, balinesische Tempel zu betreten, 1985 wurde noch um angemessene Kleidung gebeten, das hat wohl bei der Masse der Touristen nicht geklappt, ich kann mir die knappen Shorts und Tops bei den Mädels und die labbrigen kurzen Hosen, die wie Schlafanzüge aussehen, bei den Männern, schon vorstellen, und das ist wahrlich keine angemessene Kleidung. Also macht man kurzen Prozess und sperrt die heiligen Orte für alle Touristen.
Aber es gibt einen hübschen Rundweg um den Tempel herum und wer etwas größer ist als ich, kann auch einigermaßen gut über die Mauer gucken.
Gegen 16 Uhr waren wir wieder im Hotel, Entspannungsphase am Pool (es regnete auch nicht) und nach dem Abendessen im Warung Indah machten wir noch den Spaziergang zum hauseigenen Strand, im dortigen Restaurant wurden balinesische Tänze gezeigt, aber der Cocktail war auch hier nicht der Renner muss wohl an dem balinesischen Schnaps liegen der dafür verwendet wird, der pur auch ziemlich eklig schmeckt.
Um 9 Uhr fuhren wir los zum Affenwald nach Sangeh, den wir auch völlig problemlos fanden, nicht etwa wegen der guten Straßenkarte, sondern weil der Weg dorthin doch aus Richtung Kuta kommend einigermaßen gut ausgeschildert war.
In Sangeh beim heiligen Affenwald verehren die Balinesen die Nachkommen der Legionen des Affenhelden Hanuman. Bis zu 30 m hohe Bäume, die einer Art angehören, die eigentlich nicht auf Bali heimisch ist und deren Herkunft sich keiner erklären kann, erheben sich hier. Hunderte von Affen klettern in den Zweigen herum und halten Ausschau nach Touristen mit Erdnüssen.
Wir kauften ein paar Erdnüsse, bezahlten unseren Eintritt und ein Guide machte sich mit uns auf den Weg. Er meinte, er kenne alle Affen und könne die netten von den bissigen unterscheiden. Die Affen waren sehr zutraulich zum Teil sogar sehr aufdringlich. Ich sollte mich hinsetzen und einer der Gesellen sprang auf meinen Schoß, ein anderer auf meine Schulter, dann die gleiche Prozedur bei Rolf. Die Affen waren wirklich sehr possierlich und gebissen wurden wir auch nicht, wobei jetzt dahingestellt sei, ob das an unserem umsichtigen Führer lag. Am Ende des Rundgangs wollte er natürlich ein Trinkgeld haben, seinem Gesicht nach zu urteilen war es zu wenig.
Nach der vielen Fahrerei am Vortag, hatten wir für heute genug und fuhren zurück nach Sanur und gingen zum Strand. Zum Abendessen gingen wir wieder ins Warung Indah, da wir dort noch nicht mit dem Essen reingefallen waren. Der Besitzer gesellte sich zu uns, schwätze das Übliche: where you come from, what is your name usw. usw., kam dann aber auf eine Spezialität Balis zu sprechen Ayam Tootoo, was er uns so richtig schmackhaft machte und wir es dann auch für den nächsten Tag bestellten.
Abfahrt um 10 Uhr nach Tanah Lot, das wir auch wieder völlig problemlos fanden. Im Gegensatz zu 1986 war da nicht nur der Tempel, sondern ein riesengroßer Parkplatz und hunderte von Andenkenbuden und sogar eine größere Menge Touristen, aber schätzungsweise noch wenig im Vergleich zur Hauptsaison.
Pura Tanah Lot - auf deutsch auch "Meerestempel" genannt - ist ein Hindutempel an der Küste im Südwesten von Bali. Wörtlich übersetzt bedeutet Tanah Lot "Land inmitten des Meeres". Da die Tempelbezeichnung pura pauschal jedem balinesischen Tempel zugefügt wird, wird der Name häufig auf "Tanah Lot" abgekürzt.
Der Tempel liegt auf einer Felsspitze im Meer dicht am Ufer. Auf dem Fußweg ist Tanah Lot - ohne dabei nass zu werden - nur bei Ebbe zu erreichen.
Als wir dort ankamen war Flut und die Wellen brachen sich eindrucksvoll an den Felsen und der Tempel machte sich als beliebtestes Fotomotiv von Bali alle Ehre.
Nach dem Tempel wollten wir noch nach Pejaten, der angeblichen Töpferstadt um einen kleinen Hausgeist aus Ton zu kaufen. Wir fanden zwar den Ort, er bestand aber nur aus weit verstreut liegenden Häusern und von Töpferwaren keine Spur, es gab nur Dachziegel, aber davon jede Menge. Dann kamen wir noch in eine etwas größer wirkende Stadt, aber auf der blöden Autokarte war da keine und so wissen wir auch nicht wie sie hieß, denn Ortschilder haben die Balinesen auch nicht. Etwas genervt fuhren wir zurück nach Sanur, aßen in unserem Hotel eine vorzügliche Tom Yam Gung (ist ja auch nicht wirklich indonesisch) und verbrachten den Rest des Tages am Pool.
Zum Abendessen ging es dann zum Warung Pantai Indah zu unserem bestellten Ayam Toutou. Das Huhn wird gefüllt mit einer balinesischen Gewürzmischung 6 Stunden gekocht, anschließend gegrillt und die Füllung mit Kokosmilch verlängert. Es war sehr lecker, aber auch sehr viel, für uns nicht zu schaffen und der Wirt war sehr enttäuscht, dass wir nicht aufgegessen hatten, aber von den Riesenportionen hätten noch zwei weitere Leute satt werden können. Unseren kleinen Verdauungsspaziergang machten wir wieder zur Strandbar vom Parigata und gönnten uns einen Jack Daniels als Verdauungshilfe. Wir gingen dann noch weiter die Strandpromenade entlang, aber nach ein paar Strandbars wurde es dann ziemlich düster und so bogen wir dann zur Straße ab. Dort gab es aber auch so gut wie keine Geschäfte nur ein paar Wohnhäuser und kaum Leute unterwegs. So gingen wir wieder in Richtung zu unserem Hotel und hatten dann an der langen Front des Hyatt überhaupt gar nichts außer der Umgrenzungsmauer des Hotelgeländes erst kurz vor unserem Hotel gab es dann wieder ein paar Restaurants und Geschäfte. Den Rest des Abends verbrachten wir auf unserem Balkon.
Um 10 Uhr Abfahrt nach Denpasar, auf dem Stadtplan hatte ich gesehen, dass es dort ein Robinson Kaufhaus geben sollte. Also fuhren wir hin, fanden es auch, es hatte sogar ein Parkhaus. Das Kaufhaus bestand nur aus zwei Stockwerken, ein dreckiger, stickiger ostig wirkender Laden, den wir sehr schnell wieder verließen. Wir fuhren dann noch weiter in Richtung einer im Reiseführer beschriebenen Einkaufsstrasse, aber auch hier war das, was wir sahen nicht sehr einladend. Also fuhren wir wieder weiter in Richtung Mengwi, wo ich im Vorbeifahren die vielen Töpferläden gesehen hatte, wir waren immer noch auf der Suche nach unserem Hausgeist. Wir stiegen aus und liefen durch einen Töpferladen nach dem anderen, im einen waren die Hausgeister zu groß und somit nicht im Flugzeug transportierbar oder die kleineren guckten so böse, dass man Angst bekam. Im 5. oder 6. Laden wurden wir dann fündig, ein kleiner, freundlich aussehender Hausgeist und dann kostete er auch nur Pfennige, offensichtlich kein Touristenprodukt.
Zufrieden über unseren Fund fuhren wir zurück nach Sanur um noch einen Strandnachmittag einzulegen, aber es sah wieder nach Regen aus und wir zogen an den Pool um, es regnete dann aber doch nicht.
Abendessen wieder keine Experimente, sondern wieder Warung Indah.
Irgendwie hatten wir keine Lust mehr in der Gegend herumzufahren, entschlossen uns dann aber doch noch zu einer Fahrt zum Uluwatu Tempel, etwa 30 km südlich von Denpasar. Dieser Tempel befindet sich an einer Bergklippe im südlichen Teil von Bali. Die Balinesen glauben, dass dieser Schrein das Ergebnis der Umwandlung des heiligen Wassers war. Der Tempel ist von einer natürlichen Vegetation umgeben, wo sich einige zahme Affen aufhalten.
Wir bezahlten unseren Eintritt und ein Führer mit einem Stock bewaffnet, wollte sich uns anschließen und die wilden Affen vertreiben. Als wir dies ablehnten, war er sauer und ging zurück. Auf einem sehr schönen Weg an der Steilküste entlang sahen wir den Tempel malerisch an der Felsspitze liegen. Der Weg war nicht weit. Der Tempel selbst war eher langweilig, die Lage allerdings wunderschön.
Am Eingang hatten wir für die "wilden" Affen ein paar Bananen gekauft, aber so richtig interessierten sich die Affen weder für uns noch für die Bananen. Schließlich wagte sich doch ein tollkühnes Exemplar der wilden Bestien in unsere Nähe und nahm uns gnädig die Bananen ab. Er bekam dann auch alle, denn ansonsten war da niemand, der sie wollte.
Anschließend fuhren wir noch nach Nusa Dua, das sehr gepriesene Ferienparadies wollten wir doch einmal sehen. Nusa Dua liegt an der Ostküste der Bukit Peninsula - der Halbinsel im Süden Balis. Hier ist die Hochburg der 5 -Sterne Hotellerie, die dem anspruchsvollen Urlauber alles bietet, was das Herz begehrt. Die Strände sind recht schön, aber Einkaufsgelegenheiten und Restaurants außerhalb der Hotels gibt es nicht. Wer also alles wie zuhause haben will, ist hier richtig, wir fanden es schrecklich.
So fuhren wir dann noch ein Stück weiter zur Halbinsel von Tanjung Benoa, die sich in Richtung Norden an Nusa Dua anschließt. Die Hotellerie geht hier quer durch alle Preisklassen, die Tendenz geht aber eher in den 4 Sterne Bereich. Laut Reiseführer sollte es hier viele nette Restaurants geben, wir entdeckten kein einziges, der ganze Ort wirkte etwas schmuddelig, der Strand war zwar groß aber ebenfalls nicht sauber, in einem Lokal ließen wir uns kurz nieder, tranken etwas, fühlten uns aber von dem schmuddligen Ambiente abgestoßen und beschlossen hier doch nichts zu essen und fuhren zurück nach Sanur.
Den letzten Tag wollten wir eigentlich am Strand verbringen, aber der gesamte Vormittag war völlig verregnet, aber nachmittags war es zwar wolkig, aber trocken und so gingen wir doch noch hin, aber die Ebbe war diesen Tag so ausgeprägt, dass überhaupt kein Wasser da war, also an baden war überhaupt nicht zu denken.
Der Donnerstag war unser Abreisetag und wir mussten noch das Zimmer wechseln, da unseres für den Tag schon vergeben war und so mussten wir feststellen das unser Halbtageszimmer viel schöner war und sogar einen eigenen Balkon hatte, nun ja. Mit Pool war auch nichts mehr, denn es schüttete den ganzen Tag wie aus Eimern, wohl um uns den Abschied zu erleichtern. Um 17 Uhr hatten wir dann genug, brachten unser Auto zur Autovermietung, und der Fahrer brachte uns zum Flughafen.
Wir gaben das Gepäck ab, durften dann den Innenbereich des Flughafens nicht mehr verlassen, war aber nicht weiter schlimm, der Duty Free Bereich war riesig mit netten Lokalen, in denen man sogar rauchen durfte.
Der Abflug war pünktlich und ebenso pünktlich landeten wir um 22:50 in Singapur am Terminal 1 und hatten nun einen endlos langen Weg zum Terminal 3 vor uns. Der Flughafen von Singapur ist schon mächtig beeindruckend, riesig, sauber, trotzdem übersichtlich und dann noch Smoking Areas im Freien.
Auch hier war unser Abflug pünktlich und so landeten wir gegen 5:30 in Doha. Wir klärten, dass wir den Flughafen verlassen durften, erwarben ein teures Einreisevisum, und ließen uns von einem Taxi in ein ebenso teures Hotel bringen, stellten dort unser Handgepäck ab, gingen frühstücken. Nun wollten wir Doha erkunden und brachen auf. Es war kalt, staubig, keine Leute unterwegs, alle Geschäfte geschlossen also gingen wir zurück zum Hotel. Die Betten waren kuschelig und warm, also schliefen wir, erfrischten uns mit einer Dusche, und fuhren mit einem Taxi zurück zum Flughafen, flogen um 14:30 in Doha ab.
Da das Flugzeug nicht voll besetzt war, hatte sogar Monsieur einen eigenen Sitzplatz. Nach 6 Stunden Flug kamen wir ausgeruht in Berlin an.
letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig