Im Flughafen saßen wir noch stundenlang herum, um 0:30 flogen wir mit einem klitzekleinen Flugzeug (unsere Reisegruppe füllte es fast vollständig) in Richtung Osten ab. Irgendwann wurde ein Imbiss gereicht: ein fettiger kalter Hühnerflügel, eine halbe Scheibe Vollkornbrot und ein Stück Schmierkäse in der Form eines halben Pfund Butters, wenn man ihn aufrecht auch das Brot stellte, passte er genau drauf. Dazu gab es eklig süße Brause.
Irgendwann landeten wir in Omsk, mussten alle bei Eiseskälte in finsterer Nacht das Flugzeug verlassen und ins Flughafengebäude. Nach etwa einer Stunde ging es dann weiter und wir kamen um 13:00 Ortszeit in Bratsk an, 7 Stunden Zeitverschiebung.
Bratsk: Die Stadt entstand 1955, als an der Angara in der Gegend der Padun-Stromschnellen (600km nördlich von Irkutsk) der Bau des Bratsker Wasserkraftwerkes begann.
Nach dem Mittagessen ging es ohne Ruhepause direkt los zum Wasserkraftwerk, das wir besichtigten. Der Staudamm ist 127 m hoch, der aufgestaute See reicht mit seinen Ausbuchtungen 570 km weit die Angara aufwärts. Das Kraftwerk besitzt 20 Turbinen, jede liefert 225000kW. Das Kraftwerk war zwar groß und beeindruckend, aber für Nicht-Techniker auch nicht sehr spannend.
Wir wurden dann zurück zum Hotel gebracht, es gab Abendessen, und wollten wir, weil es ja noch nicht sehr spät war, noch einen Spaziergang durch den Ort machen, aber in der Umgebung von unseren Hotel gab es nur jede Menge ostige Plattenbauten, und wir brachen die Aktion ab.
Frühstück gab es um 9:00, um 10:30 fuhren wir zum Flugplatz, um 12:30 flogen wir ab, um 13:15 kamen wir in Irkutsk an. Aber es tat sich erst mal überhaupt nichts, die Türen wurden nicht geöffnet, wir standen da mit unserem Flieger einfach so herum. Das Aussteigen scheiterte am Nichtvorhandensein der Treppe, der Mensch mit dem Schlüssel zur Halle mit den Treppen, war nicht aufzutreiben. Nach 15 Minuten schlich sich die Crew durch einen Notausstieg am Cockpit davon, entgegen ihrer Gewohnheit mit wichtigem Gesicht beifallsheischend durch den Fahrgastraum das Flugzeug als erste zu verlassen, wir aber hatten noch immer keine Treppe. Um kurz vor zwei kam dann doch noch eine Treppe herangerollt und wir konnten endlich aussteigen. Nach einem kurzen Mittagessen in Irkutsk fuhren wir sofort weiter nach Listwjanka am Baikalsee.
Der Baikalsee: Der See ist vor 20 oder 25 Millionen Jahren entstanden. Die Natur hat ihn mit so vielen Geheimnissen ausgestattet, dass schon mehrer Generationen von Wissenschaftlern mit ihrer Enträtselung beschäftigt sind. Die Völkerschaften, die seit jeher an seinen Ufern lebten, nannten ihn "das Meer". Der Baikal ist eine einmalige Naturerscheinung. Kein anderer See der Welt ist so alt und so tief. Seine größte Tiefe beträgt 1620 Meter, sein Wasservolumen ist größer als das der Ostesee, somit ist der Baikalsee der größte "Süßwasserbehälter" der Erde.
Listwjanka ist eine kleine Siedlung am Baikalsee. Im Ort arbeitet das sowjetische Institut für Limnologie. Ihm angeschlossen ist ein kleines Museum.
Wir bezogen unsere Zimmer in dem direkt am See gelegenen Hotel, wir hatten Glück und ein Zimmer mit Seeblick.
Eigentlich hatten wir den Nachmittag frei, aber unser Reiseleiter bot an, mit freiwilligen einen Spaziergang zum Dorf Nikola zu machen, ein altes hübsches sibirisches Dorf, das noch aus den dunklen Holzhäusern mit bemalten Läden besteht. Der nette Spaziergang dauerte anderthalb Stunden, anschließend gab es ein sehr gutes Abendessen, nach einem kleinen Verdauungsspaziergang durch den Ort trafen wir an der Bar noch Leute aus unserer Gruppe, die tatsächlich keine Beamten waren.
Um 9:00 gab es Frühstück um 10:00 fuhren wir mit dem Bus in den eigentlichen Ort Listwjanka, unser Hotel lag etwas außerhalb, der Ort gab nicht allzu viel her, also Rückfahrt um 11:45, 12:00 Mittagessen.
Um 14:00 brachen wir dann auf zu einer Schiffsfahrt über den Baikalsee. Leider war das Wetter sehr schlecht und wir konnten eigentlich gar nichts erkennen. Die Fahrt dauerte bis 16:00, die anderen entschlossen sich noch zu einem Spaziergang, aber ich hatte bei dem schlechten Wetter keine Lust dazu. Um 19:30 gab es Abendessen und anschließend trafen wir uns wieder an der Bar.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2025 by Angelika Rosenzweig