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Reisebericht Dodekanes 2000 Patmos

Sonntag 03.09.2000

Griechenland Karte mit Patmos Auf der Fähre nach Patmos Um 8:00 fuhren wir los nach Piraeus, weil Sonntag war, kamen wir auch sehr gut durch und wir hatten noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt der Fähre um 9:45. Wir fuhren auch pünktlich los. Da sehr schönes Wetter war konnten wir auch die ganze Zeit auf Deck bleiben. Wir hielten in Mykonos und Leros. Als es dann dunkel war, wurde es etwas langweilig, um 21:30 kamen wir in Patmos an. Es standen auch wieder jede Menge "Hoteleinfänger" an der Anlegstelle und wir ließen uns vom Chef des Hotel Effie einfangen, das Hotel gefiel uns und wir blieben. Nachdem wir unser Gepäck losgeworden waren, gingen wir noch ins Zentrum und aßen etwas zu Abend und anschließend saßen wir noch eine Weile auf unserem schönen Balkon herum.
Patmos ist die nördlichste Insel des Dodekanes, sie ist ca. 34 qkm groß und hat etwa 3000 Einwohner. Patmos liegt südlich von Samos und südöstlich von Ikaria in der östlichen Ägäis. Die Insel besteht aus altem Vulkangestein, die Vegetation ist eher dürftig, nur in wenigen Tälern und Ebenen gibt es Bäume. Die Insel besteht aus drei durch schmale Landstege verbundenen Teilen. Der Hafenort Skala befindet sich in der tiefsten Bucht der Ostseite. Patmos gilt seit dem Mittelalter als die Insel des Evangelisten Johannes, der hier im Jahre 95 als Verbannter gelebt und die Apokalypse geschrieben haben soll.
Geschichte: Das antike Patmos war zunächst dorisch, später ionisch besiedelt und trug ein Heiligtum der Artemis. Da die Insel wirtschaftlich und politisch bedeutungslos war, blieb ihre frühe Geschichte weitgehend unbekannt. Wie die kargen Nachbarinseln war Patmos unter den Römern Verbannungsort und dürfte im Mittelalter verlassen und öde gewesen sein.

Auf der Fähre nach Patmos auf der Fähre Zwischenstopp in Mykonos

Mit der Flucht des Abtes Christodulos aus Kleinasien und der Verlegung seines Klosters von Milet nach Patmos im Jahre 1088 begann für die Insel eine Neue, von Kirche und Geistesleben geprägte Geschichte. Durch Schenkungen zu Reichtum und Einfluss gelangt, überstand die Klosterinsel die 250 Jahre dauernde Türkenherrschaft, die sich für sie auf eine jährliche Tributpflicht beschränkte. Die Insel Patmos steht seit 1946 unter Denkmalschutz.

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Montag 04.09.2000

Zum Frühstück gingen wir in ein kleines Kafeneon und tranken einen wunderbaren Kaffee. Danach erkundeten wir den kleinen netten Hafenort Skala. Weiße Häuser ziehen sich von der Hafenbucht gemächlich den Hang hinauf. In den schmalen Gassen haben Autos keinen Platz, man vermisst sie auch nicht, denn die Wege sind kurz. Fast an jeder Ecke gibt es eine nette Taverne oder ein Café. Alles wirkt sehr geruhsam, Hektik kommt nicht auf. Das auffälligste Gebäude von Skala ist das während der italienischen Besatzung gebaute Zollamt gegenüber der Fähranlegestelle. Heute sind in dem Haus mit den schönen Arkaden und dem wuchtigen Turm Polizei, Post und die Touristen Information untergebracht.

Am Hafen auf Patmos Am Hafen auf Patmos

Wir mieteten einen kleinen Motorroller, aber die Fahrerei da hinten drauf war ziemlich schrecklich, denn es gab keine Fußrasten und so hatte ich als Sozius nicht allzu viel Halt auf dem Ding, ging es bergauf, glaubte ich nach hinten abzurutschen, bergab hatte ich das Gefühl der Rucksack des Fahrers zu sein. Aber die Wege waren kurz und so ließ es sich gerade noch ertragen.
Nach unserer kleinen Erkundungsfahrt war es schon Mittagsessenzeit und so ließen wir uns in einer Taverne am Hafen nieder. Zum Nachmittag packten wir unsere Badesachen und fuhren zur Bucht von Agriolivado. Am Wasser gibt es Schatten durch ein paar Bäume und eine kleine Taverne. Der Strand ist eine Mischung aus Kies, Sand und Steinen, das Wasser ist sauber.
Zum Abendessen fuhren wir wieder zurück nach Skala und aßen dort sehr gut in einer der Tavernen.

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Dienstag 05.09.2000

Zunächst suchten wir den Strand von Psili Amos, aber irgendwie waren wir nicht auf dem richtigen Weg, die Strasse endete abrupt an einem Haus, wo wir von einem wütend bellendem Hund vertrieben wurden, der uns nicht ganz geheuer war.
So drehten wir um und fuhren zur Bucht von Kampos, einem langgezogenen Sand und Kiesstrand. Auch hier gab es einen Liegestuhlverleih und so richteten wir uns ein und verbrachten den größten Teil des Tages dort. Das Mittagessen in einer der Tavernen war eher enttäuschend. Das Wasser war zum Baden noch recht kühl.

Kreisverkehr auf Patmos Blick auf die Chora

Am Nachmittag wurde es am Strand sehr voll und gegen 17:00 gaben wir auf und fuhren zurück in unser Hotel. Zum Abendessen hatten wir dieses Mal auch nicht so richtig Glück, denn das Essen war eigentlich nur teuer.

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Mittwoch 06.09.2000

Zum Frühstücken gingen wir wieder in unser Kafeneon. Am Nebentisch saßen vier alte Griechen in lebhaftem Gespräch vertieft. Plötzlich sprang einer von ihnen auf und rief "Kano mia volta" (ich mache einen Spaziergang), verabschiedete sich von seinen Kumpels und ging zwei Tische weiter um sich wieder zu setzen. Wir machten dann auch noch einen Spaziergang durch den Ort und gingen dann zurück zu unserem Hotel um mit unserem Motorroller nach Chora in die Altstadt zu fahren.

Ausblick von der Chora Ausblick von der Chora

Wir stellten unser Gefährt am Ortseingang ab und gingen zu Fuß weiter. Wir kamen zur Taverne "Balkoni" mit einer großen Terrasse mit grandiosem Blick über die Insel. Hier ließen wir uns erst einmal nieder zu einem zweiten Frühstück/Mittagessen. Dann begannen wir unseren Rundgang durch den Ort, außer uns war kaum jemand unterwegs. Die weißgetünchten Häuser blendeten in der Sonne, es gab sehr schöne Pflanzen in den engen Gassen, ein schöner Kontrast zu den weißen Häusern.
Das Kloster hatte noch geschlossen und so überbrückten wir die Zeit in einer anderen Taverne mit einem Kaffee. Um 16:00 öffnete das Kloster. Da ich einen Rock anhatte, der nur knapp die Knie bedeckte, fragte ich den Mönch am Eingang, ob das ok sei, er nickte und als ich weitergehen wollte, kam eine Windstoß und hob den Rock Marylin-Monroe-mäßig an, der Mönche lachte sich halb kaputt und meinte "endaksi, endaksi".

In der Chora von  Patmos In der Chora von  Patmos

Die düsteren Klostermauern der 244 m hoch gelegenen Klosterfestung lassen nicht vermuten, dass den Besucher ein überaus freundlich wirkender, weißgetünchter und üppig begrünter Innenbereich erwartet. Im Museum des Klosters konnten wir uns den reichhaltigen Klosterschatz ansehen, bis zu 800 Jahre alte Ikonen, prächtige liturgische Geräte und wertvoller sakraler Schmuck waren dort zu sehen. In der Bibliothek gab es jede Menge alter Handschriften, das Markusevangelium aus dem 6. Jahrhundert sowie das Buch Hiob mit 42 Miniaturen aus dem 8. Jahrhundert.
Um 18:00 waren wir wieder im Hotel, stellten unser Gefährt ab und gingen zurück nach Skala. Durch Zufall fanden wir das Restaurant Averginos, das sehr versteckt in einer Seitengasse liegt und aßen sehr köstliches gegrilltes Lamm.

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letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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