Wir frühstückten um 7:30, dann Fahrt mit dem Taxi zum Busbahnhof, der Bus nach Izmir fuhr um 9:30, um 14:30 kamen wir dort an, um 15:00 ging es weiter nach Selçuk, wo wir um 16:30 ankamen.
Wir fanden eine Pension mit hübschen, sauberen neuen Zimmern, leider war der Besitzer oder Angestellte ein sehr aufdringlicher widerlicher Mensch, der am Abend auch noch angesoffen war.
Zum Abendessen fanden wir ein nettes Restaurant mit einem Deutsch sprechenden Wirt.
Selçuk ist gut geeignet als Ausgangspunkt für die Ausgrabungen von Ephesos, die nur 4 km von dort entfernt sind. Das Städtchen selbst wirkt recht verschlafen, aber vielleicht lag das auch an der Nebensaison. Ein paar Sehenswürdigkeiten hat Selçuk auch zu bieten, eine kleines Museum, den Artemis Tempel, eine Burg und die Johannes Basilika.
Das ausgedehnte Ruinengelände von Ephesus war einstiger Standort des Artemistempels, der als eines der 7 Weltwunder galt. In römischer Zeit war die wohlhabende Handelsstadt Hauptstadt der Provinz Asia mit teilweise über 200.000 Einwohnern.
Doch auch für die Geschichte des Christentums ist Ephesus als Wirkungsstätte des Apostels Paulus und als Sterbeort Marias von großer Bedeutung. Besonders eindrucksvoll sind die antiken Straßen, die an prunkvollen Fassaden und Wohnkomplexen vorbeiführen.
Geschichte: Schon vor dem ersten Jahrtausend ließen sich Griechen in der Nähe des Artemis-Tempels nieder. Um 1000 v. Chr. bevölkerten Ionier aus Griechenland den Landstrich um Selçuk und gründeten eine Siedlung an der Küste, die durch regen Handel bald an Bedeutung gewann. Im Laufe der Geschichte wurde sie von Lydern, Persern, Griechen, Seleukiden, Römern, Byzantinern, Arabern, Seldschuken, Mongolen und Osmanen beherrscht. Zur römischen zeit lebten hier 30.000 Menschen, im 15. Jh. nur noch wenige Hundert, der Niedergang wurde durch die Versandung des Hafens im 7. Jh. hervorgerufen.
Mit einem Taxi fuhren wir nach Ephesos. Wir betraten den archäologischen Bereich und kamen zunächst auf eine von immergrünen Bäumen gesäumte Straße, an der rechts die Überreste des Hafen Gymnasiums liegen, dann kamen wir auf den mit Marmor gepflasterten Arkadenweg, die ehemals prächtigste Strasse von Ephesus.
Es gab Wasser- und Abwasserleitungen unter der Straßendecke, eine Straßenbeleuchtung entlang der Kolonnaden. Angelegt wurde diese Straße durch den byzantinischen Kaiser Arkadius (395-408). An ihrem westlichen Ende hatte sich der Hafen befunden, an ihrem östlichen Ende steht das Große Theater. Es wurde 117 n. Chr. fertiggestellt und ist im hellenistischen Stil erbaut. Es bietet Platz für 25.000 Zuschauer.
Vom Theater aus folgten wir dem mit Marmor ausgelegten heiligen Weg, heute leider nur noch von großen freien Flächen mit vereinzelten antiken Überresten umgeben.
Am Ende des heiligen Weges kam der Marmor Weg, der in Richtung Osten den Hang hinauf führt. Hier befand sich das Geschäftsviertel und hier stehen die Mauern der Bibliothek.
Im weiteren Verlauf sahen wir den Tempel des Hadrian im korinthischen Stil aus dem Jahr 138, ein Tempel, der Kaiser Domitian gewidmet war, die Überreste einer Stadthalle und den Tempel in dem das ewige Feuer gehütet wurde.
Wir verbrachten mehrere Stunden in dem Ausgrabungsgelände, und weil das Wetter schön war, beschlossen wir zurück nach Selçuk zu laufen.
Es handelte sich um eine normale Landstraße ohne Bürgersteig, und wie man es dort so macht, gingen wir auf der linken Seite entlang, neben uns ein Straßengraben. Aus ungeklärten Gründen ging Bezi auf der rechten Straßenseite. Irgendwann auf halber Strecke kam uns ein Bus entgegen, kurz bevor der Bus uns erreichte sah ich einen großen Pferdeapfelhaufen, aber es war zu spät, wir konnten nicht mehr ausweichen, der Bus fuhr durch den Haufen und es spritzte gewaltig und wir konnten nirgendwohin....
Also mussten wir zuerst ins Hotel uns waschen und umziehen und dann etwas essen. Nach dem Essen saßen wir noch im Hotel bei einem Raki zusammen.
Nach dem Frühstück besuchten wir das kleine, aber feine Museum von Selçuk, in dem Ausgrabungsstücke, Statuen und Gebrauchsgegenstände zu sehen sind. Alles ist sehr hübsch angeordnet.
Danach besuchten wir das ehemalige 7. Weltwunder, den Artemis-Tempel, oder das, was davon übrig geblieben ist, eine Wiese mit einer Wasserpfütze und eine einsame, allerdings recht hohe Säule.
Danach folgten wir dem Wegweiser "St. Jean", den Berg hinauf und kamen zur Johannes Basilika. Es heißt, der heilige Johannes sei am Ende seines Lebens nach Ephesus gekommen und habe dort sein Evangelium geschrieben. Ein Grabmal aus der Zeit um 300 n. Chr. wurde für das seinige gehalten, und Justinian ließ um 500 eine prachtvolle Kirche darüber errichten.
Erdbeben und Baumaterial-Plünderer haben nur einen Schutthaufen davon übriggelassen. Vor etwa hundert Jahren begannen die Restaurierungsarbeiten an der Kirche und alles was man heute sieht ist neu aufgebaut worden.
Ebenfalls auf dem Berg befinden sich die Überreste einer alten Zitadelle aus dem 6. Jh., deren umschließende Befestigungsanlagen noch fast vollständig erhalten sind. Gut erhalten ist auch das große Südtor, das mit Steinen des römischen Stadions von Ephesus und mit Sarkophagplatten errichtet wurde.
Wieder zurück im Ort, fielen wir einem Teppichhändler in die Hände, der uns in seinen Laden zerrte, viele Teppiche vor uns ausbreitete und richtig beleidigend wurde, als wir dann doch nichts kauften. Aber bei Teppichen ist es eben so, wenn man nicht das Gefühl hat, der oder keiner, dann sollte man es lassen.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig