mit dem Zug nach Ella angelikasreisen.de

Reisebericht Sri Lanka 2002 Nuwara Eliya/Ella

Sonntag 24.11.2002

Sri Lanka Karte mit Nuwara Eliya und Ella Teeplantage auf dem Weg nach Nuwara Eliya Frühstück schon um 6:30, denn wir wollten um 7:30 losfahren. Daraus wurde aber nichts, denn vor der Hoteleinfahrt herrschte das totale Verkehrschaos und es dauerte noch bis 8:00 bis wir endlich wegkamen. Auf der Fahrt von Kandy nach Nuwara Elliya kamen wir eigentlich die ganze Zeit nur an Teeplantagen vorbei, also besichtigten wir auch eine Teefabrik.
In den 30er Jahren des 19. Jh. begann die East India Company mit dem experimentellen Teeanbau in Assam und 1840 erreichten die ersten Kisten mit Assam Tee England. Im selben Jahr wurden versuchsweise 200 Pflanzen aus Assam in Sri Lanka angebaut. 1849 legte der Schotte James Taylor die erste Teeplantage in Sri Lanka an, und weitere folgten. Tee kann in jeder beliebigen Höhe zwischen dem Meeresspiegel und 2300 m angebaut werden. Die Höhe des Anbaugebietes hat allerdings erheblichen Einfluss auf den Geschmack. Der sogenannte Tiefland-Tee (bis 600 m) hat nur ein sehr schwaches Aroma, er wird hauptsächlich als Beigabe zu Mischungen verwendet.
Der Tee der Mittellagen (600 - 1400m) hat schon ein kräftigeres Aroma, dient aber auch oft zum Abrunden der besseren Sorten. Der beste Tee ist der Hochland-Tee (1400-2300m), die mit ihren sonnenreichen Tagen, kühlen Nächten und häufigem Nebel ideale Voraussetzungen bieten.
Die Teeblätter stammen von einem Baum namens Camellia, der zwischen seinem 3. und 7. Jahr die ersten brauchbaren Blätter produziert. Da der Baum über 10 m hoch werden kann, was das Ernten erschweren würde, wird er auf eine Höhe von 0,8-1,5 m auf Strauchgröße getrimmt. Alle 3-4 Jahre werden die Pflanzen sogar noch niedriger gestutzt, was ihre Lebensdauer erhöht.

Teefabrik auf dem Weg nach Nuwara Eliya Teefabrik auf dem Weg nach Nuwara Eliya


Komplizierter, als man annehmen möchte, ist das Pflücken der Blätter. Die Regel lautet "zwei Blätter und eine Knospe", dieser fein gepflückte Tee ist qualitativ der Beste.
Gepflückt wird je nach Höhenlage alle 1 - 4 Wochen, je höher die Lage, um so seltener die Ernte. Die Pflückerinnen werfen die Blätter in einen Korb, den sie auf dem Rücken tragen und sie werden dann zur Teefabrik gebracht. In den Fabriken werden die Blätter auf speziellen Trockenregalen je nach Klima 16 - 24 Stunden an der Luft getrocknet. Danach werden sie in einem speziellen Verfahren zerwalzt, was die Blätter bricht und die Voraussetzung für die anschließende Fermentation des in den Blättern vorhandenen Tannin bildet. Zur Fermentation werden die Blätter in einem gut durchlüfteten, feuchten und kühlen Raum ausgestreut. Je nach Zustand der Blätter ist der Vorgang nach 1,5 - 2 Stunden beendet. Danach wird der Tee noch einmal in einem speziellen Trockenofen getrocknet, dann gesiebt, verpackt und zur Teeauktion nach Colombo geschickt.

Wasserfall auf dem Weg nach Nuwara Eliya auf dem Weg nach Nuwara Eliya

Wir fuhren weiter und machten noch eine kurze Pause bei einem schönen Restaurant mit Blick auf einen malerischen Wasserfall. Ein ganz junger Kellner drehte in dem leeren Lokal seine Runden mit einem Tablett mit drei gefüllten Wasserflaschen. Er war dazu verdonnert volle Falschen auf einem Tablett tragen zu üben, Gott sei Dank war es nur Wasser, denn eine Flasche musste dran glauben.
Wir fuhren dann weiter nach Nuwara Eliya. Auf der Fahrt waren am Straßenrand immer wieder Gemüsestände zu bewundern, wie ich sie so noch nie in meinem Leben gesehen habe. Bergeweise liegt dort vertrautes Gemüse, wie Karotten, diverse Kohlsorten, Lauch, Auberginen etc. alles gewaschen und feinsäuberlich zu großen Pyramiden gestapelt, denn in dieser Höhe gedeiht unser Gemüse wunderbar.

Holl. Kirche in Nuwara Eliya Holl. Kirche in Nuwara Eliya

Die höchstgelegene Stadt Sri Lankas (1890 m Höhe), Nuwara Eliya (singh. für "königliche Stadt des Lichtes"), hat bis heute den Flair der britischen Kolonialzeit beibehalten. Ringsum befinden sich scheinbar endlose Teeplantagen. Das Klima in Nuwara Eliya ist bedeutend kühler als im Tiefland, was zur Folge hatte, dass im 19 Jh. die Briten das damals noch verschlafene, kleine Dorf als bevorzugten Wohnort und Standort eines Luftkurspitales auserkoren hatten.

auf dem Bahnhof von Nanu Oya Fahrplan auf dem Bahnhof von Nanu Oya

Die Stadt unterscheidet sich mit ihren Gebäuden vom Baustil der gesamten Insel. Während der Kolonialzeit bis in dieses Jahrhundert hinein war Nuwara Eliya (gesprochen: "Nurelia") der Zufluchtsort der Engländer, da es landschaftlich und klimatisch an ihre Heimat erinnert.
Wir waren kurz nach 12 in Nuwara Eliya, bummelten ein wenig die Straße entlang und fanden ein ansprechend aussehendes Restaurant, wo wir dann zu Mittag aßen. Um 13:00 ging es schon wieder weiter. Wir machten noch einen Abstecher zu einer hübschen kleinen holländischen Kirche, mal was anderes als immer nur Tempel. Angeschlossen war auch ein Friedhof, erschreckend war festzustellen, dass kaum einer älter als 30 Jahre geworden war.

Unterwges im Zug nach Ella Unterwges im Zug nach Ella

Nun mussten wir nur noch nach Nanu Oya, von wo aus wir mit dem Zug nach Ella fahren wollten, während Jayalath mit dem Gepäck alleine nach Ella zu unserem Hotel fahren wollte. Die Bahnstation in Nanu Oya liegt 10 km entfernt, ein paar hundert Meter tiefer als Nuwara Eliya. Wir kamen zum Bahnhof, Susil kaufte unsere Fahrkarten, wir gingen auf den Bahnsteig, da kam dann auch gleich unser Zug.
Wir stiegen ein und pünktlich um 14:00 ging es los. Die zweieinhalbstündige Fahrt war sehr schön und kurzweilig, wir hatten sogar noch einen Platz in dem erster Klasse Aussichtswagen bekommen.
In Ella angekommen, konnten wir zu Fuß zu unseren Hotel laufen, es lag direkt gegenüber vom Bahnhof.

Hotel Country Comfort in Ella Hotel Country Comfort in Ella

Das Hotel hieß Country Comfort und machte seinem Namen alle Ehre. Es war alles blitzsauber, die Zimmer hell schön und geräumig. Wir bekamen Zimmer Nr. 275, aber das ganze Hotel hat nur 14 Zimmer, na ja. Leider war Jayalath mit dem Auto noch nicht da und wir machten uns schon etwas Sorgen, denn schließlich war alles, was wichtig war in diesem Auto, unser gesamtes Gepäck und alle Papiere. Wir tranken also erst mal ein Bier, und schließlich kam Jayalath dann doch noch mit anderthalb stündiger Verspätung. Auf der Streck hatte es einen Unfall gegeben und so stand er im Stau. Wir haben dann noch alle zusammen gegessen, zusammengesessen und geschwätzt. Da Ella ca. 1100 m hoch liegt, war es abends wunderbar kühl, so ähnlich wie ein Sommerabend bei uns, aber unsere Eingeborenen fanden es kalt.
Schon um halb neun gingen wir in unser Zimmer und auch bald darauf in diesen wunderbaren Betten schlafen.

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letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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