Den Vormittag verbrachten wir mit packen und Kaffee trinken. Um 13:00 brachte uns unser Wirt und Taxifahrer Vangelis zum Hafen. Unser Flying Cat fuhr um 13:30 nach Mykonos. Das Schiff ist zwar schnell, wir waren schon um 14:20 in Mykonos, aber kalt und ungemütlich. Man kann nicht raus, also Fotografieren ist auch nicht und dann hatten wir auch noch einen doofen Platz in der Mitte, mit einer richtigen Fähre zu fahren ist viel schöner.
Mykonos ist eine kleine felsige Insel von nur 85 qkm. Es gibt nur wenig Landwirtschaft, vier Fünftel der etwa 4000 Einwohner leben in der Hauptstadt. Mykonos hat sich schon früh zu einem Touristenziel entwickelt, schon in den 1950er Jahren kamen die Reichen und Schönen, später dann die Pauschaltouristen.
Geschichte: Im Altertum hatte die Insel zwei Städte, Mykonos an der Westküste und Panormos an der Nordküste.
In ionischer Zeit stand Mykonos im Schatten der heiligen Insel Delos. Nach der Eroberung durch die Römer setzte in Mykonos ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. 1207 gehörte es zusammen mit Tinos einer italienischen Familie und 1390 fiel es an die Republik Venedig.
Im 18. Jh. wurde Mykonos das Zentrum des Transithandels in der Ägäis, aus dieser Zeit stammen prächtige Kaufmannshäuser. Mit ihren gut ausgerüsteten Schiffen beteiligte sich Mykonos am griechischen Befreiungskampf.
Wir wurden wieder am Hafen von einer Zimmervermieterin abgefangen, das Haus lag ziemlich weit oberhalb der Stadt, von der Terrasse hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt und die Windmühlen. Aber unser Zimmer ging nach hinten und wir glotzten auf eine Mauer. Das Zimmer sollte 30 Euro kosten, dafür war es sehr klein, die Lampe am Bett brannte auch nicht. Als wir den nicht funktionierenden Kühlschrank monierten, meinte die Vermieterin, der sei ganz modern, man hört ihn nur nicht, auch nach mehrmaligem Nachfragen, ob wir die Fernbedienung für die Aircondition bekommen könnten, tat sich auch nichts.
Eigentlich reichte uns das schon, wir hatten aber keine Lust noch einmal umzuziehen. Also gingen wir den Berg hinunter in die Stadt und bummelten durch die kleinen, sehr malerischen Gassen.
Wir fanden das Restaurant wieder, wo ich 6 Jahre vorher immer sehr gut und preiswert gegessen hatte, und da wir Hunger hatten, kehrten wir ein.
Ich bestellte Stifado und Rolf eine griechische Platte. Mein Stifado bestand aus 2 kleinen Stücken Fleisch und ein paar Zwiebeln und schmeckte nach nichts, das Brot war auch schon länger frisch, die griechische Platte entpuppte sich als Stifado mit immerhin einem Fleischstück, einer gefüllten Tomate, die aussah als sei sie vor 3 Wochen gekocht worden, ein kleines verschrumpeltes Bifteki und etwas Moussaka. Dazu teilten wir uns ein Bier und bezahlten dann für den ganzen Spaß 25 Euro und unfreundlich waren die Leute auch noch. Und das Klo war auch eklig.
Den ganzen Rückweg ärgerten wir uns, nachdem wir uns eine halbe Stunde in der prallen Sonne den Berg hinaufgequält hatten, setzten wir uns auf die Terrasse zu einem Ouzo, und wurden nun noch komisch angeguckt, weil die Terrasse ja nicht zu unserem Zimmer gehörte, aber unsere Mauer wollten wir nicht anstarren.
Das alles zusammen ließ uns zu dem Entschluss kommen, dass Mykonos unsere Insel nicht sei, und so beschlossen wir am nächsten Tag wieder abzureisen, was zur Folge hatte, dass die Vermieterin beleidigt war und sofort einen Aufschlag von 5 Euro forderte.
Trotzdem genossen wir noch den Sonnenuntergang und den schönen Blick bei einem Ouzo mit Eis.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig