Heute verließen wir Empoli, denn wir wollten an die Küste. Durch wunderschöne Gegend fuhren wir zunächst Richtung Livorno und dann die Küste entlang bis Marina di Cecina. Dort gefiel es uns nicht so gut und so fuhren wir noch weiter nach Süden.
Das nur wenig mehr als 10 km von Piombino entfernte Baratti ist ein außergewöhnlicher natürlicher Hafen, der die Schönheiten des Meeres, des Strandes und der beeindruckenden archäologischen Reste der alten etruskischen Nekropolis vereint. Wenn man von Baratti aus eine in Windungen verlaufende Straße hinauffährt, erreicht man den alten befestigten Ort Populonia, der den gesamten Golf beherrscht. Populonia ist die einzige am Meer errichtete etruskische Stadt. Ursprünglich war sie entstanden, um die Verarbeitung des von der Insel Elba kommenden Eisens zu begünstigen. Noch heute sind ihre mittelalterlichen Mauern und der Verteidigungskomplex der Feste erhalten. Das atemberaubende Panorama vom Gipfel der Festung umfasst die gesamte umliegende Ebene und den Toskanischen Archipel. Von großem Interesse sind die vorhandenen archäologischen Reste, die sich im gesamten umliegenden Territorium finden. Ein Museum bewahrt die im Laufe der Ausgrabungen gefundenen Fundstücke auf.
Hier gefiel es uns sehr gut und wir mieteten uns in der kleinen Pension Alba ein, mussten jedoch Halbpension nehmen, aber das erschien uns günstig und wie sich später beim Abendessen herausstellte, war es eine gute Wahl, denn das Essen war sehr gut.
Leider war das Wetter wolkig und windig und ein Strandtag bot sich nicht an, so fuhren wir nach Piombino. Die Hafen und Industriestadt liegt ungefähr in der Mitte der toskanischen Küste, nordöstlich gegenüber der Insel Elba.
Wir machten einen Einkaufs- und Bummeltag. Irgendwann kam dann doch noch die Sonne hervor und so fuhren wir zurück und konnten doch noch einen Strandspaziergang machen.
Am Vormittag besuchten wir ganz in unserer Nähe die etruskische Gräberstadt aus dem 9. – 12. Jahrhundert v. Chr. Bis zum Beginn des 20. Jhs. War sie unter den aus dem Altertum stammenden Schlackenhalden der Metallhütten verborgen, so dass zwar die Decken der Gräber eingedrückt wurden, aber der gesamte Reichtum der Grabbeigaben erhalten geblieben ist. Die meisten Funde sind im Archäologischen Museum von Florenz, das wir uns schon angesehen hatten.
Im wesentlichen sind drei Grabtypen zu unterscheiden: sogenannte Tumuli mit einem aus Kragsteinen gefügten Gewölbe (Beschreibung auf einer Ansichtskarte "die Walzenförmig Hostienbüchse Gruft"); in den Tuff geschnittene Grabkammern und sogenannte "Ädikula-Gräber", freistehend aus Quadern errichtet; mit einem Satteldach aus Steinplatten.
Den Nachmittag verbrachten wir am Strand. Nach dem Abendessen wollten wir noch einen Spaziergang machen, aber das war nicht so erbaulich, denn es war alles eingezäunt und so mussten wir entweder die Strasse entlang laufen oder aber ständig über Zäune klettern.
Am Vormittag fuhren wir in den nahe gelegenen Ort San Vincenzo und dann weiter nach Bibbona, was sich aber als unnötig erwies, denn beide Orte waren nicht besonders sehenswert.
Das netteste war noch der Friedhof von Bibbona.
Den Nachmittag verbrachten wir wegen des wunderbaren Wetters dann am Strand.
Abends versuchten wir es noch einmal mit einem Spaziergang, dieses Mal in die andere Richtung, aber auch hier war alles eingezäunt
Etwa 40 km südlich von Populonia liegt an einem Kap der als Seebad sehr beliebte Ort Punta Ala. Von hier direkt nach Westen ist die Insel Elba zu sehen, von dort nochmals 20 km südlich das noch beliebtere Seebad Castiglione della Pescaia. Der mittelalterliche Teil der Stadt liegt auf einem Bergsporn über dem Meer. Er ist von einer Ringmauer mit mächtigen Türmen umschlossen. Eine Burg wacht über die Stadt und den malerischen Hafen.
Nach diesem Vormittagsprogramm gingen wir dann wieder an den Strand, der aber deutlich voller war als an den anderen Tagen, denn es waren viele Sonntagsausflügler aus den nahen Städten gekommen.
Nur etwa 20 km von Populonia entfernt liegt im Landesinneren die malerische mittelalterliche Stadt Massa Marittima auf einem Hügel über der flachen Maremmen-Ebene.
Früher war hier malariaverseuchtes Sumpfland. Dann erschien es oft, als reiche das Meer – das 12 Kilometer entfernt ist – bis zum Fuß des Hügels. Heute sind die Sümpfe verschwunden, Massa steht im Trockenen, und nur der Beiname "Marittima" erinnert noch an feuchte Zeiten.
Der einst so unwirtlichen und heute idyllischen Lage ist es zu verdanken, dass die Altstadt seit dem 13. und 14. Jahrhundert fast unverändert geblieben ist, vor allem der Hauptplatz mit dem Dom, dem schönen Campanile im romanischen Stil und zahlreichen mittelalterlichen Palästen.
Sehr geschickt sind Bars, Boutiquen und Geschäfte in die alten Häuser eingebaut.
Dienstag war unser letzter Tag, den wir mit einkaufen, Strand und Koffer packen verbrachten. Am Mittwoch um kurz nach 9:00 brachen wir auf und kamen bis kurz hinter Basel, am Donnerstag von dort aus nach Frechen und am Freitag fuhr ich dann weiter nach Berlin.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig