Wieder einmal frühes Aufstehen und Frühstück. Abfahrt zum Flughafen um 7:30, Ankunft dort um 8:00. Um 9:45 durften wir einsteigen, aber los ging es erst um 10:30. Ankunft in Cebu um 11:45. Wir wurden auch wieder von Rajah Tours abgeholt. Gegen 12:40 waren wir dann im Tambuli Beach Resort, eine absolute Enttäuschung. Ziemlich vergammelt und unser Zimmer klein und muffig. Das Bad war die absolute Katastrophe, ein ummauerter Raum unter freiem Himmel mit viel Ungeziefer. Manuela und Wolfgang trafen draußen Deutsche, die in so einer Hütte am Strand wohnten, weitaus besser mit einem richtigen Bad. Sie meinten die Hütte neben ihnen (so eine Art Doppelhaushälfte) war frei, also machten sich Bernd und ich sofort auf zur Rezeption und verlangten die leerstehende Hütte. Gegen einen Aufpreis von 5 US$ war das auch möglich. Wir konnten am Nachmittag umziehen, richteten uns häuslich ein, um dann den Rest des Tages zu faulenzen.
Cebu: Diese über 200 km lange und max. 40 km breite Insel mit der Hauptstadt Cebu City ist das Zentrum der Visayas. Sie liegt eingekeilt zwischen Negros, Leyte und Bohol. Neben der Hauptinsel gehören zahlreiche kleinere Inseln zur gleichnamigen Provinz (z.B. Mactan, Bantayan und Camotes). Der größte Teil der Insel ist gebirgig. Nur an den Küsten und im Norden flacht sie etwas ab. Die wirtschaftliche Bedeutung der Insel sind die vielseitigen Erwerbszweige. Bei Toledo werden große Kupfervorkommen abgebaut, darüber hinaus Kohle, Eisenerz, Gold und Silber; Herstellung von Zement, Modeschmuck aus Muscheln und Korallen, Rattanmöbel; in der Landwirtschaft Mais, Zuckerrohr und Mangos (Erntezeit März - Mai).
Aufgrund der herrlichen Landschaft und optimaler Wassersportmöglichkeiten (na ja) spielt seit Anfang der 70er Jahre der Tourismus auf Cebu eine bedeutende Rolle. Es existiert eine breite Palette von Beach Resorts und Strandhotels für die unterschiedlichsten Ansprüche.
Mactan Island: Wenn von florierendem Tourismus auf Cebu die Rede ist, dann ist fast immer die Insel Mactan gemeint, die durch die 864 Meter lange Mandaue Mactan Bridge mit Cebu verbunden ist und an deren Südostküste sich exklusive Strandhotels aneinanderreihen wie sonst nirgendwo auf den Philippinen.
Soweit der Reiseführer. Uns erschien die Insel wie ein einziger großer Slum, außer den Hotelanlagen keine Möglichkeit irgendwo essen zu gehen oder irgendwas zu unternehmen. Man konnte zwar Boote mieten, aber für absolut horrende Preise, also völlig indiskutabel.
Die Tage verliefen völlig ereignislos. Es wurde uns davon abgeraten, die Anlage zu verlassen, es sei besonders abends wegen betrunkener Männer viel zu gefährlich.
So verbrachten wir die Tage mit Lesen oder baden im Pool. Das Meerwasser war zwar wunderbar warm und klar, aber dafür wimmelte es von Quallen und Seeigeln.
Für diesen Tag hatten wir eine Stadtrundfahrt in Cebu City gebucht. Wir wurden um 10:30 mit einem PKW von dem Reiseleiter von Rajah Torus abgeholt. Die Fahrt kostete 35 US$ pro Person, was eine ziemliche Frechheit war, zumal wir keine Quittung bekamen, also hat sich das der Reiseleiter und der Fahrer geteilt.
In Cebu City, der drittgrößten Stadt des Landes leben ca. 650.000 Menschen. Trotzdem ist die Stadt überschaubar. Der geschäftige Stadtkern ist Downtown, in den letzten Jahren etwas heruntergekommen im Gegensatz zu Uptown mit schicken Restaurants und gepflegtem Stadtbild.
Die nachfolgend beschriebenen Sehenswürdigkeiten wurden uns gezeigt, nach 3 Stunden war die Sache erledigt.
Taoist Temple liegt etwa 6 km vom Zentrum entfernt in Beverly Hills, das Millionärsviertel von Cebu City. Dort steht auch dieser recht große Tempel der taoistischen Glaubensgemeinschaft. Die Bevölkerung von Cebu besteht zu einem erheblichen Teil aus Chinesen. Vom Tempel hat man eine gute Aussicht auf die Stadt.
Basilica Minore del Santo Nino: Der Bau der heutigen Basilika wurde 1740 vollendet. Mittelpunkt der schon leicht verwitterten Steinkirche ist Santo Nino, eine kleine Jesuskind Statue. Wer dieses wertvolle Kleinod bewundern will, braucht entweder ein Fernglas oder muß lange Schlange stehen. Leider war es für uns zu spät, die Kirche schloß um 12 und so kamen wir nicht mehr hinein, konnten uns aber an dem Kirchenvorplatz eine Kopie der Statue ansehen.
Magellans´s Cross: Am 14.4.15231 wurde auf Cebu die erste katholische Messe abgehalten. Der Rajah, seine Familie und 800 Insulaner ließen sich taufen. Magellan würdigte den Beginn der Christianisierung mit der Errichtung eines Kreuzes.
Dieses Originalkreuz soll sich in dem aus Brettern angefertigten hohlen Kreuz befinden, das in einem Pavillon nahe der City Hall steht.
Fort San Pedro: Der Bau dieser Festung begann 1565. Nach Ende der spanischen Ära übernahmen 1898 die Widerstandskämpfer das Fort, dann diente es den Amerikanern als Kaserne. Im zweiten Weltkrieg war es ein Gefangenenlager der Japaner. Bei den Befreiungskämpfen im letzten Kriegsjahr wurde das Fort erheblich zerstört. Ende 60-er Jahre begann man mit der Restauration: im Innenhof wurde ein gepflegter beschaulicher Garten angelegt.
Casa Gorordo Museum: Der Parian District in der heutigen Downtown war um die Jahrhundertwende das Viertel der reichen Leute. Von den übriggebliebenen vier Häusern wurde das der Familie Gorordo, die den ersten Bischof von Cebu stellte, wunderbar restauriert und zeitgenössisch eingerichtet.
Tagsüber keine besonderen Vorkommnisse. Gegen 17:00 machten wir uns mit zwei Tricycles auf den Weg nach Lapu Lapu, der Hauptstadt von Mactan Island. Gemäß Reiseführer sollte es dort ein Restaurant geben, namens Alt Heidelberg, in dem man gut essen könnte. Wir fanden dieses Heidelberg auch, aber so richtig vertrauenerweckend war es eigentlich nicht. Also beschlossen wir, uns in die absolute Luxuskiste der Insel zu begeben, ins Shangri La und dort zu essen. In der Anlage des Shangri La irrten wir eine ganze Weile herum, Buffet wollten wir nicht, im Steakhouse war geschlossenen Veranstaltung, um dann im "indischen" Restaurant zu landen und dort nur mäßig, aber teuer zu essen.
Um 8:30 beim Frühstück trafen wir Brigitte Apelt, mit der wir schon ein paar mal ins Gespräch gekommen waren. Sie erzählte uns, dass heute eine Freundin von ihr kommen wollte und dass ein Ausflug auf eine der vorgelagerten Inseln geplant war, und ob wir nicht Lust hätten, mitzukommen. Wir waren recht angetan von der Idee. Wir saßen dann noch eine Weile am Strand rum und schauten Brigitte und ihrem japanischen Bekannten beim Surfen zu.
Gegen 11:00 kam dann auch die Freundin mit wiederum ihren Freunden (einem philippinischen Heiler mit seiner Frau). Wir sollten dann Boot fahren, dann wieder nicht, dann doch. Später hieß es dann um 14:00 geht es los.
Der Heiler und seine Frau wollten dann aber doch nicht mehr mit. Letztendlich fuhren wir um 15:00 los, der Heiler zum Flughafen und wir mit einem Auto zur Nachbarbucht. Die Freundin von Brigitte (Ursula, sie lebt seit 14 Jahren in Cebu) charterte ein Auslegerboot, sicherlich für ein Minimum des Preises, den wir bezahlt hätten, denn sie spricht fließend Tagalog. Wir fuhren nach Santa Rosa, wo sie japanische Freunde (wohl "Aussteiger") besuchen wollte.
Etwa 200 m vor Santa Rosa mußte der Ausleger aufgeben, dann das Wasser wurde zu flach.
Die Anderen stiegen alle aus und wateten zum Ufer, aber ich zog doch vor im Boot zu bleiben, die vielen Seeigel waren mir unsympathisch und Badeschuhe hatte ich auch nicht. Nach ca. 1 Stunde kamen sie wieder und wir fuhren zurück. Die Bootsfahrt war traumhaft schön, wir erlebten einen schönen Sonnenuntergang vom Wasser aus. Als wir wieder in der Bucht ankamen, konnte der Ausleger auch dort nicht wegen Ebbe bis an Ufer fahren und wir mußten durch das eklige Wasser waten. Gott sei Dank war es wenigstens dunkel und so konnte ich wenigstens nicht sehen durch welche Ekligkeiten ich hindurch mußte.. Am Ufer angekommen, tranken wir erst mal ein Bier in einem Laden (3 kosteten 35 Pesos!!). Das war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, philippinisches zu erleben und das auch dieses Land seinen Reiz haben könnte. Anschließend fuhren wir zu viert in einem Tricycle zurück zum Tambuli.
Um 19:05 waren wir dort und Manuela und Wolfgang lauerten schon auf uns, weil um 19:00 unser Special Dinner anfangen sollte. Wir zogen uns nur schnell trockenen Sachen an und begaben uns zum Essen. Das Essen war gut, aber viel zu viel. Danach saßen wir noch mit Ursula, Brigitte und Manuela und Wolfgang zusammen. Ursula erzählte uns von Heilern und ungewöhnlichen Kräften, von Operationen ohne Instrumente. Es war wahnsinnig interessant, aber so richtig glauben konnte ich es doch nicht.
letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig