Um 6:45 Uhr brachen wir von zuhause auf, der Abflug ab Tegel war dann erst um 8:45. Zunächst flogen wir nach Hannover, dort wurden die ankommenden raus und neue Fluggäste reingelassen und wir flogen um 12:30 Uhr wieder ab.
Um 14:45 Ortszeit landeten wir in Antalya. Das Wetter war bewölkt, aber doch etwas wärmer als in Berlin.
Mit einem Minibus ging es dann auch bald los, wir stoppten nur in Belek und ließen dort unsere einzigen Mitreisenden raus, machten noch eine kleine Pause und waren dann kurz vor 18:00 Uhr in unserem Hotel Kaptan.
Der erste Eindruck vom Hotel war gut. Wir bekamen zwei schöne Zimmer mit Blick auf die Bucht und packten dann unseren Krempel aus. Ab 19 Uhr gab es Abendessen im 5. Stock, wunderbarer Blick. Das Büffet war sehr gut, jede Menge interessanter Vorspeisen, ein schönes Salatbüffet, vier unterschiedliche Hauptgerichte und eine riesige Auswahl von köstlichem Nachtisch.
Danach machten wir noch einen kleinen Spaziergang in der Hotelumgebung bis zum roten Turm und besorgten uns noch etwas zu trinken in einem Minimarkt. Da es recht kühl war, beendeten wir unseren Spaziergang.
Den Rest des Abends verbrachten wir in unserem Zimmer und gingen dann auch früh schlafen, das frühe Aufstehen hatte uns wohl doch etwas ermüdet.
Alanya liegt im Osten des gleichnamigen Golfs am Fuß eines 250 m hohen Burgfelsens. Von der Küste steigt das Land fast unmittelbar zum 2647 m hohen, zum Taurus-Gebirge gehörenden Ak Dag auf. Auf dem schmalen Küstenstreifen gedeihen unter Bewässerung Zitrusfrüchte und Baumwolle.
Die ungeschützte Lage am Meer und der bescheidene Küstenstreifen ließen keine besondere wirtschaftliche Entfaltung zu. Industrie gibt es so gut wie keine, stattdessen hat sich der Tourismus seit den 50er Jahren besonders gut entwickelt. Die Vorzüge Alanyas - sein Klima und seine Strände - haben dazu beigetragen. So gehört die Stadt heute neben Antalya und Side zu den Tourismuszentren der Südküste.
Die Stadt hieß in der Antike Korakesion und war eine Grenzbefestigung and der Grenze zu Pamphylien. Im 2. Jh. v. Chr. errichteten Piraten auf dem Berg der Halbinsel eine Burg, die später von den Römern zerstört wurde. Marcus Antonius, der 42 v. Chr. die östliche Hälfte des römischen Reiches erhielt, schenkte seiner Geliebten, der ägyptischen Königin Cleopatra, das Gebiet um Alanya. Doch erst unter der Herrschaft der Seldschuken erlangte die Stadt eine gewisse Bedeutung. Sie wurde im 13. Jh. zu einem Flottenstützpunkt ausgebaut, damals entstand die Burganlage.
Um 8:00 trafen wir uns zum Frühstück, das Büffet war wirklich recht gut, es gab sogar gebratene Eier nach Wunsch. Die Wurstauswahl war wie erwartet etwas dürftig, aber es gab Käse, grüne Gurke und Tomate und köstliche Oliven.
Nach dem Frühstück liefen wir etwas in der Hotelumgebung herum, in der Sonne war es herrlich warm. Um 11:00 Uhr trafen wir uns mit unserem Freund Felix, der das Winterhalbjahr immer in Alanya in seiner Wohnung verbringt.
In einem kleinen Restaurant am Hafen, neben dem roten Turm trafen wir dann noch den Sohn von Felix, der auch gerade in Alanya zu Besuch war und tranken dort einen guten türkischen Kaffee.
Wir verabredeten uns für den nächsten Tag mit Felix und Daniel, um etwas gemeinsam zu unternehmen.
Die beiden brachen wieder nach Hause auf und wir machten uns auf die Suche, nach dem Restaurant, wo wir vor drei Jahren so gut gegessen hatten, fanden es aber nicht. Blöderweise hatte ich mir den Namen und die Adresse nicht aufgeschrieben. Also beschlossen wir woanders zu Mittag zu essen und liefen so in Alanya herum um etwas passendes zu finden, hatten aber dauernd was auszusetzen. Schließlich kamen wir durch eine kleine Strasse hinter der Hauptmoschee und siehe da, dort war auch unser Restaurant, wir hatten es alle drei an der falschen Stelle gesucht. Es war wieder sehr gut, sehr schön auch, dass die Speisen in einer Vitrine anzuschauen sind, man sieht gleich was man bestellt. Es saßen jede Menge Anzugträger im Restaurant, offensichtlich eine beliebter Ort der Bank und anderen Angestellten für die Mittagspause.
Da ich mir eine Lederjacke kaufen wollte, machten wir uns auf den Weg in die Damlatas-Strasse, weil uns Felix dort seinen Lederladen empfohlen hatte. Wir fanden auch einen Laden und ich auch eine Jacke, aber wie sich am nächsten Tag herausstellte, war es gar nicht sein Lederladen gewesen. War aber auch ein netter Mensch und wir mussten auch für die Jacke nicht übermäßig viel bezahlen. Etwas irritierend war nur, dass in Alanya alle Preise in Euro angegeben werden, scheint sich doch um eine Art Schattenwährung zu handeln.
Wir gingen anschließend die Strasse noch weiter in Richtung Kleopatra-Strand (an dem wir drei Jahre zuvor gewohnt hatten) und tranken dort in der Sonne sitzend ein schönes Efes-Bier.
Als die Sonne weg war, wurde es doch recht kühl.
Wir schauten uns noch unser Hotel von vor drei Jahren an, es war offensichtlich renoviert worden und sah recht gut aus.
Wir machten uns auf den Weg in unser Hotel zurück und hatten Glück, wir waren gerade angekommen, da fing es an zu regnen. Es hörte auch nicht mehr auf, wurde sogar noch schlimmer.
Das Abendbüffet war wieder prima. Wegen des Regens blieben wir im Hotel und verbrachten den Abend mit Lesen und Fernsehen, es wurde fast alle deutschen Programme angeboten.
Um 8:00 trafen wir uns zum Frühstück, das Büffet war wieder gut. Das Wetter ließ etwas zu wünschen übrig, grau und kalt. Also ließen wir uns Zeit und kurz nach dem Frühstück rissen die Wolken auf und die Sonne kam heraus und so konnten wir uns auf unseren Balkon setzen.
Kurz vor 11 Uhr gingen wir wieder ins Café am Hafen, um einen türkischen Mokka zu trinken und Felix und Daniel kamen dann auch bald. Die Männer wollten auf die Burg laufen, aber uns Mädels war es zu anstrengend und so rief Felix seinen persönlichen Taxifahrer an, der uns beide nach oben bringen sollte.
Wir waren natürlich früher da und der Taxifahrer, der recht gut Deutsch sprach, zeigte uns eine Ecke an der Burgmauer, die wir auch noch nicht kannten und wo wir einen wunderbaren Blick auf einen Teil der Burgmauer und das blaue Meer hat.
Dann fuhren wir weiter an den Eingang zum Burggelände und warteten auf die Sportlichen, aber etwas später rief dann Felix an, sie seien in einem Café an der Moschee und so fuhren wir zum Tee trinken auch dorthin. Neben dem Café, es gehörte sozusagen dazu, gab es einen kleinen Laden mit allem möglichen Krimskrams und auch vielen schönen Schals, also wurde auch einer gekauft.
Wir spazierten dann noch zur ehemaligen Karawanserei und sahen dort eine unterirdische Zisterne mit sehr steilen Treppen nach unten, die zu einer großen Halle mit einem bemerkenswerten Echo führten. Leider konnten wir nicht ganz herunter gehen, denn dort stand das Wasser zu hoch. Die Karawanserei war vor ein paar Jahren zu einem Hotel umgebaut worden, es sah auch sehr gut aus, von der Hotelterrasse ein wunderbarer Blick auf Alanya, ein sehr schöner großer Swimmingpool, aber das Hotel durfte nicht mehr betrieben werden, weil nun alles unter Denkmalschutz stand. So ein Quatsch, der Umbau war doch sowieso schon passiert.
Danach trennten sich unsere Wege. Der Taxifahrer brachte uns zu einem Restaurant, wir hatten was typisch Türkisches gewollt. Es lag auch etwas abseits der Touristenpfade und es waren außer uns auch keine Touristen dort, sondern nur Eingeborene. Das Essen war nicht schlecht, aber auch nicht besonders teuer. Wir fanden trotzdem, dass es in unserem kleinen "Stammlokal" besser schmeckt.
Auf dem Rückweg kamen wir über den großen Atatürkplatz und von dort zur Hafenpromenade, dort tranken wir in einer der Lokale erst mal einen Kaffee und gingen dann wieder zum Lederladen um meine Jacke abzuholen, denn natürlich hatten die Ärmel gekürzt werden müssen. Nun fanden wir auch zwei Häuser weiter den Laden, den Felix eigentlich gemeint hatte und dort gab es dann eine schöne Jacke für Rolf.
Dann machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel und da es noch nicht ganz so kalt war, setzten wir uns noch in das Gartenrestaurant, das zu unserem Hotel gehört, denn von dort aus hat man auch einen schönen Blick auf die Bucht.
Zum Abendessen waren wir dann wieder im Hotel, es war wie immer gut. Da wir schon viel herumgelaufen waren, blieben wir am Abend zuhause, es war ja schließlich Sonntag und Tatortzeit.
Frühstück wieder um 8:00 Uhr, danach auf dem Balkon sitzen und lesen und die Sonne genießen. Gegen elf kam machten wir dann einen Spaziergang an der Hafenpromenade und auf die Mole bis zum kleinen Leuchtturm, leider wurde gerade gebaut und wir konnten nicht hinauf. Wir schlenderten also zurück und tranken wieder mal einen Kaffee am Hafen.
Gegen 13 Uhr waren wir dann am Schiff "Carpe Diem" im Besitz eine deutsch-türkischen Paares. Dort trafen wir dann wieder Felix und Daniel und noch zwei Ehepaare, denn wir wollten einen Ausflug aufs Wasser machen. Gegen 13:30 gin es los, wir fuhren um den Burgberg herum, fuhren ganz dicht an eine der Höhlen heran und einem aus der Schiffsbesatzung gelang es zwei Fischchen zu fangen, die uns aber nur leid taten.
Wir hatten einen schönen Blick auf die Burg, den Ortsteil auf dem Berg wo diese Moschee stand bei der wir am Vortag schon gesessen und entdeckten auch ein paar Ziegen, von denen es auf dem Burgberg ganz viele geben soll. Wir fuhren dann fast bis an den Kleopatrastrand heran. Dort blieben wir eine Weile in der herrlichen Sonne vor Anker, fuhren aber schließlich doch zurück und ankerten vor der alten Werft. Dort wurden dann klitzekleine Fischchen gebraten, auf türkisch heißen sie Namsi, in Griechenland kenn man sie unter Marides. Eigentlich isst man sie mit Kopf und Gräten, aber da mir das nicht schmeckt, habe ich nur die "Filets" gegessen, was etwas mühsam war.
Dazu gab es einen leckeren Salat. Da unser Ankerplatz im Schatten lag wurde es kühl und so fuhren wir wieder etwas weiter hinaus und ankerten vor der Ostküste Alanyas, um doch noch die Sonne genießen zu können.. Gegen 17 Uhr waren wir dann wieder zurück im Hafen, ein netter Ausflug, den man wirklich empfehlen kann.
Den Abend verbrachten wir wieder im Hotel, denn um draußen herumzulaufen, war es wieder zu kühl. Das Abendessen war wie immer sehr gut.
Um zehn Uhr waren wir mit dem Taxifahrer Adam verabredet. Er war pünktlich und wir fuhren nach Osten an der Küste entlang. Die Fahrt führte uns zunächst nach Mahmutlar, ca. 10 Km östlich von Alanya. Der Ort zieht sich auf einer Länge von ca. 5 Km am Strand entlang. Auf der einen Seite der endlos lange Strand und das türkisblaue Mittelmeer, auf der anderen Seite die imposante Kulisse des Taurusgebirge und dazwischen die üppige Vegetation mit Oleander, Palmen, Orangen und Bananenplantagen. In Mahmutlar ist alles ein wenig ruhiger als in Alanya, man trifft hier auch noch Menschen, die nicht vom Tourismus leben. Wer den Rummel von Alanya doch ab und zu haben möchte, erreicht Alanya schnell, bequem und preiswert in wenigen Minuten mit dem Dolmus.
Dann fuhren wir weiter nach Demirtas, ca. 25 km östlich von Alanya, ein ruhiger sympathischer Ort, der auch noch nicht vom Tourismus lebt.
Wir bogen dann nach links ab in die Berge nach Sapadere, 20 km oberhalb von Demirtas.
Im Winter 2007/08 wurde in dem sehr schönen Canyon bei Sapadere ein Pfad auf Stahlträgern an der Schlucht entlang errichtet, auf der Holzbretter verankert wurden, und so kann jetzt jeder normale Fußgänger ohne Bergsteigerausrüstung die Schönheit dieser Schlucht genießen.
Wir spazierten die etwa 600 Meter in die Schlucht hinein bis zu deren Ende, wo ein beeindruckender Wasserfall den Berg hinunter strömt und machten ganz viele Fotos. Im Canyon führen Treppen, an Stellen wo baden möglich ist, zum Wasser, so das man sich im Hochsommer erfrischen kann. Wassertemperatur kaum mehr als 12 Grad, also eine echte Erfrischung. Neben den Treppen stehen Schilder, dass man bitte nicht betrunken schwimmen soll, aber selbst stocknüchtern würde ich niemals einen Fuß in den reißenden Bach setzen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich dort auf den Beinen halten kann und außerdem ist es viel zu kalt.
Gegen 12:00 Uhr waren wir wieder zurück und wollten im Restaurant kurz vor der Schlucht etwas trinken, aber es waren gerade zwei Tourbusse mit jeder Menge Touristen dort angekommen, die alle essen wollten und das versprach lange Wartezeiten, also ließen wir es dann doch sein und fuhren zurück in den kleinen Ort Sapadere.
In Sapadere sahen wir an einem hübschen Fluss kleinen Pavillons am Ufer, die zu einem Restaurant gehören und kamen an einer uralten Mühle vorbei, die wohl auch noch funktioniert.
Dann kam der Besichtigungspunkt: typische türkische Familie. Wir saßen in einem Haus auf der Terrasse herum, lächelten freundlich, bekamen einen Tee und der Fahrer unterhielt sich mit den Leuten auf türkisch und erklärte uns, dass sie von der Seidenraupenzucht lebten.
Ein paar Kinder wuselten auch herum, wir gaben dann unser obligatorisches Bakschich und konnten dann wieder gehen.
Unser Fahrer überredete uns noch einen Besichtigungspunkt ins Programm aufzunehmen, den Dimcay Staudamm. Da der Ortsteil Alanya - Kestel auf dem Wege lag, nämlich an der Mündung des Dim Flusses, nahmen wir die Schwester des Seidenraupenbauern mit, weil es von Sapadere aus keinen Bus gibt, sie aber mit ihrem kleinen krebskranken Kind nach Antalya ins Kranhaus musste.
Nachdem wir sie abgesetzt hatten fuhren wir am Dim Fluss entlang, vorbei an vielen "Fluss-Restaurants", wo man im Sommer sich beim Essen die Füße kühlen kann. Auf knöcheltief von Wasser überspülten Terrassen oder mitten in den Fluss gebauten Pavillons kann man Forelle oder Hähnchen essen, Mitgebrachtes selbst grillen oder einfach nur faul rum liegen und sich mit Tee verwöhnen lassen. Wer sich nicht im eiskalten Wasser die Füße verkühlen will, hat auch noch Baumhäusern mit Matratzen und niedrigen Tischen zur Auswahl.
Je weiter man in die Berge Richtung Staudamm fährt, desto weniger touristisch werden die Picknickplätze. Unser Fahrer stoppte am "Regülatör Ada Picknick", eines der letzten kurz vor dem Staudamm. Wir waren die einzigen Gäste, aber das Essen war lecker, nur wirkte alles etwas "ostig".
Nach dem Essen fuhren wir nun zum Staudamm, ein recht beeindruckendes Bauwerk von 135 Metern Höhe und fast 400 Meter Breite. Die Dim-Staumauer wurde nach langjähriger Bautätigkeit Ende 2008 fertig gestellt und im Dezember 2008 begann die Befüllung. Nach einem Defekt an den Stautoren im März 2009 wurde das gesamte Wasser wieder abgelassen und nach erfolgter Reparatur wurde der See im Winter 2009 / 10 erneut geflutet. Der Stausee dient sowohl der Energiegewinnung als auch der Wasserversorgung Alanyas. Wir schauten uns nun den Staudamm an, leider durften wir nicht auf die Staumauer. Noch sieht die Landschaft rund um den Staudamm sehr verwüstet aus, aber im Laufe der Zeit werden die "Wunden" heilen, es ist nur traurig, dass dem See ein wunderschönes Tal zum Opfer gefallen ist, aber andererseits ist das Wasser, das nun kontrolliert zur Bewässerung der Landwirtschaft zugeführt werden kann auch immens wichtig.
Nach der Besichtigung des Stausees fuhren wir nun zurück nach Alanya, tranken noch etwas auf der Terrasse des Hotels, gingen gegen 19:30 zum wieder guten Abendessen und verbrachten den Rest des Abends mit Lesen.
Frühstück wie immer um 8 Uhr. Gegen 10 Uhr fanden wir uns bei der Autovermietung ein, nahmen unser Mietauto in Empfang und fuhren nach Manavgat.
Manavgat ist eine Kreisstadt der Provinz Antalya an der Türkischen Riviera mit ca. 80.000 Einwohnern; 75 km östlich von Antalya, 60 km nordwestlich von Alanya.
Manavgat liegt in der fruchtbaren Ebene zwischen dem Taurus-Gebirge und dem Mündungsdelta des Flusses Manavgat. In der Ebene werden Baumwolle, Getreide, Sesam, viele Obst- und Gemüsesorten sowie Blumen (teilweise in Gewächshäusern) angebaut. Auch erste Bananenplantagen sind hier zu finden. Am Fluss wird Forellen- und Crevettenzucht betrieben.
In Manavgat wohnt ein großer Teil der im Tourismus in Side und den umliegenden Hotels tätigen türkischen Bevölkerung; der Ort dient als Logistikzentrum des Tourismus; daraus ist sein stetiges Wachstum zu erklären. Ansonsten ist Manavgat noch für seinen großen, von Einheimischen wie Touristen besuchten Basar und Gewürzmarkt bekannt.
Wir fuhren etwa eine Stunde und fanden auch mit dem Auto die Markthalle wieder und auch einen Parkplatz direkt davor.
In der Markthalle fanden wir dann auch "unseren" Laden mit der netten Besitzerin wieder und kauften auch natürlich wieder das eine oder andere Kleidungsstück.
Anschließend schlenderten wir noch etwas herum, auf der Suche nach einem netten Restaurant, wo man auch draußen sitzen konnte, denn das Wetter war sehr schön. Am Fluss fanden wir dann auch ein sehr ansprechend aussehendes Lokal mit bequemen Stühlen. Leider war das Essen eher schlecht, sie kochten es wohl auch nicht selber, sondern holten es aus irgendeinem Imbiss.
Zunächst wollten wir uns den berühmten Wasserfall in Manavgat ansehen, hatten dann aber doch keine Lust, Wasserfall hatten wir ja gestern gehabt.
So beschlossen wir nach Side zu fahren, um zu sehen, was sich dort so verändert hat.
Die antike Stadt Side, teilweise unter dem heutigem Selimiye gelegen, ist ein bekannter Urlaubsort an der Türkischen Riviera. Die Stadt liegt 7 km südwestlich von Manavgat. Side blickt auf eine etwa 3500 Jahre lange Vergangenheit zurück und war in der Antike eine bedeutende Hafenstadt in der Region Pamphylien, wie diese Landschaft an der mittleren Südküste in der Antike genannt wurde. Von der antiken Hafenstadt sind viele Bauwerke erhalten geblieben.
Das antike Side liegt auf einer flachen Halbinsel mit Hafenanlagen an der Spitze. Der Kirchenhistoriker Eusebios (4. Jh.) datiert die Gründung der Stadt auf 1405 v. Chr., die antike Überlieferung geht davon aus, dass Side etwa im 7. Jh. v. Chr. vom äolischen Kyme aus gegründet wurde. Die bedeutendsten Ruinen stammen aus der römischen Epoche, dem 2. und 3. Jahrhundert. Weitere bedeutende Bauten entstanden, als Side im 5. oder 6. Jahrhundert Bischofssitz wurde. Die Stadt wurde vermutlich im 10. Jahrhundert verlassen. Ein Erdbeben zerstörte viele Bauwerke.
Wir parkten am Theater und gingen dann die Hauptstrasse hinunter bis zum Hafen. Überall waren Baustellen, offensichtlich wurden alle Häuser renoviert, die Geschäfte sind jetzt alles richtige Läden, zum Teil schon fertig und es sah alles recht gepflegt und edel aus. Man konnte sich schon vorstellen, dass es zu Saisonbeginn sehr schön aussehen würde. In eine Restaurant am Hafen tranken wir einen wirklich guten türkischen Kaffee und schlenderten dann anschließend noch etwas herum. Das nette Seeräuber-Restaurant war geschlossen, ob endgültig oder weil noch nicht Saison war, blieb uns verborgen. Der Strand wirkte völlig verlassen, die Strandbude gab es auch nicht mehr. Leider hatten wir schon in Manavgat gegessen, denn den sehr guten Döner Imbiss gab es immer noch, aber leider hatten wir nun keinen Hunger mehr.
Gegen 17 Uhr fuhren wir zurück. Der Abend brachte nichts Neues.
Frühstück schon wieder um 8 Uhr. Um 10:30 brachen wir auf zu einem Shopping Bummel durch die Einkaufsstraßen, aber es war wohl zu früh, fast alle Läden hatten noch geschlossen. Also erst mal zum Lederladen, weil das Futter von Rolf Jacke etwas fusselte, aber der Ledermensch meinte das gibt sich. Also zurück um wieder im Restaurant Tuna Locantasi, wo wir ja nun schon "Stamm" waren zu Mittag zu essen, wie immer war es preiswert und gut.
Rolf wollte noch zum Frisör und so trennten sich unsere Wege. Wir Mädels schlenderten noch etwas herum, waren es aber bald leid, überall angequatscht zu werden und nirgendwo in Ruhe gucken zu können, als hörten wir damit auf und gingen wieder ins Restaurant "Kervan" wo wir schon mal ein Radler bestellten und Rolf der Gutfrisierte gesellte sich dann auch bald zu uns. Da ein Kreuzfahrtschiff angelegt hatte, gab es eine Menge Leute zu sehen, die allesamt sehr sommerlich und schlecht gekleidet (kurze Hosen müssen auf so einem Schiff wohl Pflicht sein) durch die Stadt liefen.
Zurück zum Hotel und umziehen, denn anlässlich meines Geburtstages wollten wir uns etwas Besonderes gönnen und hatten im Restaurant Harbour - überraschender weise am Hafen - einen Tisch reserviert. Kurz vor halb sieben kamen wir dort an. Der Tisch war sehr hübsch mit Blumen geschmückt. Kurz nach uns kamen auch Felix und Daniel. Wir bestellten einen schönen leichten Rotwein. Es gab im Restaurant ein schönes großes Vorspeisenbüffet, aber wir mussten nicht durch das ganze Restaurant gehen um uns dort was auszusuchen, sondern ein Kellner kam mit einem riesengroßen Tablett, und so konnten wir die Vorspeisen am Tisch auswählen.
Zusätzlich wählten wir noch zwei warme Vorspeisen, einmal Tintenfischringe, die sicherlich gut zubereitet waren, aber ich mag die Gummiringe nun mal nicht und außerdem Garnelenschwänze in Knoblauchbutter (ein Traum!). Daniel, Brigitte und ich suchten uns am Fischstand zwei hübsche Fische aus, Felix und Rolf bestellten sich etwas Nicht-Fischiges.
Die kalten Vorspeisen waren alle sehr lecker, die Garnelen, wie schon erwähnt waren wunderbar. Der Fisch wurde gegrillt und auch netterweise vom Kellner filetiert. Der Rotwein war leicht und trotzdem geschmackvoll und macht vor allem keine "stumpfen" Zähne.
Als Nachtisch gab es Obst, vom Restaurant spendiert und als wir nun schon alle pappsatt waren, kam als Überraschung von Felix und Daniel bestellt, noch eine nette kleine Geburtstagstorte.
Wir blieben noch bis kurz vor Mitternacht, rundherum zufrieden. Die große Überraschung war die Rechnung, für das köstliche Essen mit allen Getränken für 5 Personen mussten wir nur 380 TL bezahlen, also umgerechnet knapp 200 Euro, in einem gleichwertigen Restaurant bei uns in Deutschland hätten wir bestimmt 380 Euro bezahlt.
Gegen 10:30 Uhr trafen wir uns wieder mit Felix und gingen zusammen in Richtung Markt, begrüßten auf dem Weg dorthin seinen Taschenladenkumpel, den Lampenschirmladenkumpel und gingen dann zusammen zu seinem Apothekerkumpel. Felix ging dann zu seinem Friseur und wir zum Freitagsmarkt, ein sehr lebendiger, hauptsächlich Obst und Gemüsemarkt, aber auch allerlei Krimskrams, jedoch keine Touristenveranstaltung.
Immer, wenn ich über diese Märkte gehe, finde ich es richtig schade keine Küche zu Verfügung zu haben, denn das Gemüse sieht immer so lecker und frisch aus und preiswert ist es auch noch.
Weil wir nichts kaufen konnten, hörten wir mit unserem Marktspaziergang irgendwann auf und tranken unterwegs noch in einem sehr netten Café einen wirklich guten türkischen Mokka und erfreuten uns an der wirklich guten Musik, die dort gespielt wurde. Leider habe ich mir den Namen des Cafés nicht gemerkt. Inzwischen war es Mittagsessenzeit und selbstverständlich fanden wir uns in unserem Stammlokal ein. Auf dem Heimweg noch ein Zwischenstopp in einem sehr ansprechenden, weil nicht anquatschenden Klamottenladen. Zurück zum Hotel, unser Einkaufsgepäck abladen und auf der Hotelterrasse Kaffe Trinken. Gegen 17 Uhr noch mal zum Harbour Restaurant, weil ich vergessen hatte, es von außen zu fotografieren, ebenso das Schiff Carpe Diem und dann noch in unser Trink-Stammlokal "Kervan" am Hafen um dort ein leckeres Efes Pilsen und die letzten Sonnenstrahlen zu genießen.
An unserem letzten Tag hatten wir keine Lust mehr zu großen Unternehmungen und machten uns deshalb gegen halb elf auf den Weg zum Kleopatra Strand, um mal nachzusehen, wie es denn jetzt so in unserem Hotel Sipahi von vor drei Jahren aussieht. Wir erkannten es fast nicht wieder, es war renoviert und sah von außen richtig gut aus. Wir gingen dann die Strandstraße noch weiter, bis wir zu den Hotels kamen, die noch nicht wieder geöffnet hatten.
Dort war es uns dann zu langweilig und wir bogen nach rechts ab und kamen dann zur Hauptstrasse, dem Atatürk Boulevard, der auch zum gleichnamigen Platz führt. Auch hier gibt es jede Menge Geschäfte zum Teil auch der besseren Art mit den echten Markenklamotten. An wieder einem unaufdringlichen Laden konnten wir auch ein paar Sachen nicht widerstehen. Wir ließen erst mal alles dort, denn meine Hosen mussten wie immer noch gekürzt werden und wir hatten keine Lust zu warten.
Mit einem Zwischenstopp im Kervan zurück zum Hotel und die müden Füße etwas ausruhen.
Um 16:00 kamen noch mal Felix und Daniel zum Hotel und wir tranken auf der Terrasse ein Abschiedsbier.
Frühstück wie immer und anschließend packende Szenen. In unseren kleinen Koffer passten nicht alle Einkäufe hinein, aber glücklicherweise hatte Brigitte in ihrem Koffer noch Platz, und so mussten wir keine Tasche kaufen. Um 11 Uhr kam unser Bus. Irgendetwas in diesem Bus stank bestialisch und wir waren froh als wir um 12:45 am Flughafen ankamen.
Nun hatten wir noch jede Menge Zeit, kauften noch im Duty Free Shop ein (1. Fehler!) und nahmen das Jubiläumsangebot am Efes-Bierstand an: ein 0,7 l Bier + eine Laugenbrezel für "nur" 15 TL, aber daran konnten wir uns bis zum Abflug festhalten und waren auf diese Weise auch unsere letzten Türkischen Lira losgeworden.
Der Abflug war fast pünktlich um 15:10 Uhr und wir landeten 17:45 in Köln. Nachdem nun die Kölner ausgestiegen waren, hieß es erst wir könnten im Flieger bleiben, aber dann mussten doch alle raus und wir sollten auch unser gesamtes Handgepäck mitnehmen. Also nahmen wir auch unsere Duty Free Tüte mit (2. Fehler). Wir dachten nun, dass wir in irgendeinen Transitraum geleitet werden, aber weit gefehlt. Erstmal in die Ankunftshalle, dort einmal ganz herumlaufen und dann rauf zur Abflughalle und siehe da, wir waren wieder an der Einstiegskontrolle, das Gepäck wurde durchleuchtet und dann wurde unsere 0,7 l Flasche Raki bemängelt, das seinen schließlich mehr als 100 ml. Es nützte auch nichts, dass die Tüte noch vom Duty Free Shop in Antalya versiegelt war. Wir mussten die Flasche Raki in die Mülltonne werfen, das seien EU-Richtlinien. Auch meine Beschwerde im Nachhinein kam zum selben Ergebnis, obwohl ich mir diese Richtlinien durchgelesen habe und zu einem anderen Ergebnis gekommen bin. Sehr ärgerlich, aber leid taten mir die Leute, die für richtig viel Geld Parfüm gekauft hatten, denen erging es nicht besser als uns.
Wir flogen dann um 18:45 wieder ab und waren um 19:50 in Schönefeld. Unser Abholer hatte uns versetzt und so nahmen wir den Flughafenbus zum Bahnhof Südkreuz (nur 20 Minuten Fahrzeit) und den Rest dann ein Taxi.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig