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Reisebericht Kykladen / Kreta 2007 Pitsidia

Sonnabend 08.09.2007

Kreta Karte Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und Niki fuhr uns zum Hafen. Unsere schöne große Fähre (Ga Ferries Daliana) war auch pünktlich und wir verließen Ios um 11 Uhr. Auch hier suchten wir uns wieder ein windgeschütztes Plätzchen, wie in allen großen Fähren gab es unten auch wieder eine Gepäckabstellmöglichkeit und wir mussten unsere Rollies nicht mit nach oben schleppen.
Unser erster Halt war Sikinos, der zweite Folegandros und der dritte Santorin. Die Einfahrt in den Krater von Santorin, ist auch beim dritten Mal sehr beeindruckend, ich wollte ja eigentlich keine Fotos mehr davon machen… Dieses Mal konnten wir das Kratererlebnis auch bis zum Ende auskosten, da wir ja nicht ausstiegen.

Abfahrt von Ios Folegandros von der Fähre aus


Wir befürchteten nun, dass der Rest der Fahrt etwas langweilig werden würde, da wir ja keinen Stopp mehr hatten und es dann ja auch dunkel wurde. Wir verließen Santorin um 15 Uhr und irgendwann wurde es dann auch langweilig, weil es gar nichts mehr zu sehen gab. Die fünf Stunden zogen sich also etwas in die Länge, kurz nach 20 Uhr waren wir in Heraklion.
Da wir noch nie in Heraklion mit der Fähre angekommen waren und ein Auto mieten wollten, dachten wir das sein so ähnlich wie am Flughafen ein Autovermietungsbüro am anderen, aber weit gefehlt, da war überhaupt nichts. Irgend so ein Mensch mit einem Schild in der Hand sprach uns an, wir verstanden etwas von Auto mieten und liefen also mit ihm zu einem Auto, luden unser Gepäck ein und nun wollte er unser Voucher haben. Hatten wir natürlich nicht, es handelte sich also um ein Missverständnis, er vermietete also nicht an irgendwelche Leute, sondern wollte nur bestimmte Leute abholen. Nachdem wir das nun geklärt hatten, rief er einen Kumpel an, der sich nach längerem Hin und her bereit erklärte uns ein Auto für 350 für zwei Wochen zu vermieten und es auch gleich bringen wollte. Wir bedankten uns bei dem freundlichen Menschen und er machte sich dann auf die Suche nach seinen wirklichen Mietern. Tatsächlich tauchte etwa 20 Minuten später ein junger Mann auf, wir dachten nun wir fahren jetzt in irgendein Büro, aber das Auto, das er mitgebracht hatte war schon unser Mietwagen.

Im Krater von Santorin Blick auf Fira von der Fähre aus


Wir unterschrieben den Vertrag, zum abgeben sollten wir das Auto einfach am Hafengelände stehen lassen, die Tür offen und den Schlüssel unter der Matte. Bei unserer Warterei hatten wir die ganze Zeit vor einer wunderschönen Fähre gestanden, der Knossos Palace, die um 21 Uhr nach Piräus auslaufen sollte und so dachten wir uns, dies sei unser Schiff für die Rückfahrt,
Wir fuhren um 21 Uhr in Heraklion ab, kamen durch Gegenden, die wir noch nie gesehen hatten, irgendwie wurde in den letzten Jahren unheimlich viel am Ufer gebaut, trotzdem fanden wir das Schild nach Mires auf Anhieb ohne uns zu verfahren und waren dann bald auf einer gut ausgebauten vierspurigen Straße, die wir auch noch nicht kannten. Es dauerte aber nicht lange, denn nach etwa 10 km hörte die Schnellstraße auf und es war wie immer, stockdunkle, enge Serpentinenstraßen, wir wurden auch ab und zu von Einheimischen überholt, die wohl jeden Zentimeter der Straße kannten, so fuhren sie jedenfalls. Es war nicht allzu viel Verkehr und so kamen wir dann doch irgendwann unbeschadet in Mires an und von dort aus kannten wir uns ja auch aus. Um 22:30 waren wir im Akropol, es war schon alles dunkel, aber Souboulia wusste ja dass wir kommen und hatte uns auch gehört. Wir stellten nur noch unser Gepäck ab und gingen dann zum Dorfplatz. Dort war auch noch ein bisschen was los und wir konnten bei Leonidas noch einen Feierabendouzo trinken.
Kreta ist die fünftgrößte Mittelmeerinsel und die größte Insel Griechenlands. Ihre beherrschende Lage zwischen den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika, beinahe in der Mitte des östlichen Mittelmeeres, hat für die Geschichte der Insel vom Altertum bis heute eine bestimmende Rolle gespielt. Die Fläche der länglich-schmalen Insel beträgt 8241m². Sie erstreckt sich über eine Länge von 200 km, die Breite schwankt zwischen 60 km und 12 km. Vier Meere umspülen Kreta, das Karpatische im Osten, Myrtoische im Westen, das Kretische im Norden und im Süden das Lybische.

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Sonntag 09.09.2007

Pitsidia liegt im Süden Kretas in der Messara-Ebene, links neben der Straße nach Matala, etwa 6 km davor. Im Gegensatz zu Matala ist Pitsidia noch vergleichsweise ruhig und verschlafen, keine großen Hotels.
Auch ist es den "Pitsidianern" gelungen, den alten Ortscharakter trotz mehrerer neuer Tavernen zu erhalten, es ist zum Teil sogar noch schöner geworden. Alte fast verfallene Häuschen werden von diversen Ausländern erworben und liebevoll restauriert.

Acropol in Pitsidia Strasse in Pitsidia

Im Vergleich zu 1982, als ich das erste Mal dort war, ist Pitsidia richtig groß geworden, aber der alte Ort wurde nicht zerstört, sondern neue Häuser drum herum gebaut.
Wir frühstückten um halb 9 und brachen um 10 Uhr ins Dorf auf, begrüßten unsere alte Vermieterin Georgia, die uns doch auch tatsächlich wiedererkannte und sich freute uns zu sehen. Unser Erkundungsgang im Dorf ergab, dass sich nichts Wesentliches verändert hatte. So waren wir beruhigt und fuhren nach Matala um nachzusehen, ob dort auch noch alles in Ordnung ist.
Auch da war alles in Ordnung, also überprüften wir noch Kalamaki und Agia Galini, auch hier gab es nichts zu bemängeln.
Nicht weit vom Akropol entfernt ist das Restaurant Babis, wo wir zum Abendessen einkehrten. Wie immer köstlich, leckere Trauben gab es als Nachtisch noch obendrauf und zum Verteilen einen Raki.

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Montag 10.09.2007

Frühstück wieder um halb 9, um 10:00 Aufbruch nach Mires.
Mires ist das Verwaltungszentrum der Messara-Ebene, ein lebendiges Städtchen, Knotenpunkt der Busse und Schulstadt.
Dort tranken wir zunächst noch einen griechischen Kaffee und beobachteten das geschäftige Treiben um uns herum. Dann machten wir uns auf die Suche nach einem Reisebüro, weil wir unsere Tickets für die Knossos Palace für die Rückfahrt kaufen wollten. Im ersten Reisebüro waren zwei Kunden, wir standen eine ganze Weile etwas blöd herum, wurden aber konsequent mit Nichtachtung gestraft, also verließen wir den Laden wieder.

Mires Matala

Im zweiten Reisebüro saß nur einen sehr alte Frau, die nur Griechisch sprach, aber dafür reicht mein Griechisch dann doch nicht, aber im dritten war ein Englisch sprechender Mensch, der uns auch bedienen wollte und so kauften wir unsere Tickets.
Wir schlenderten noch ein wenig durch Matala, fuhren dann aber doch nach Kalamaki um dort eine Kleinigkeit an der netten Strandpromenade zu essen. Später ging es dann noch nach Timbaki zum großen Supermarkt am Ortseingang zum Einkaufen.
Am Nachmittag waren wir faul auf dem Balkon und abends wieder bei Babis und Doxia zum Abendessen.

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Dienstag 11.09.2007

Gegen 10:00 Abfahrt zum Komos Strand, nicht zum großen Parkplatz, sondern die steile "Straße" an der Kirche hinab zum Strand. Noch vor ein paar Jahren war der Komos Strand nur durch einen halbstündigen Fußmarsch von Pitsidia aus erreichbar. Entweder man ging die Straße in Richtung Matala und bog am Campingplatz rechts ab und dann immer am Berghang entlang bis zum Strand, oder durchs Tal, ein Feldweg hinter dem Akropol führte bis zu den Ausgrabungen am Strand. Heute ist der Feldweg eine Straße, die in der prallen Sonne liegt, aber keine Steigungen hat und so ist der Weg nicht anstrengend.

Komos Strand Die Ausgrabungen von Komos

Die Ausgrabungen von Komos werden seit 1976 durchgeführt, hier lag der alte Hafen von Festos, der ca. 1550 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört wurde. Die Ausgrabungen gehen Jahr für Jahr ganz gut voran, zu besichtigen sind sie allerdings nur von außen als Zaungast.
Diese Ausgrabungen und der Umstand, dass am Strand von Komos die selten gewordenen Meeresschildkröten ihre Eier ablegen, verhindert, dass dieser Strandabschnitt bebaut wird. Das einzige Haus am südlichen Ende des Strandes ist eine kleine Taverne mit Selbstbedienung, wo es Kleinigkeiten zu essen und etwas zu trinken gibt.
Dadurch, dass man jetzt zum Strand fahren kann, ist es hier deutlich voller geworden, sogar ein Sonnenschirm und Liegenverleih hat sich angesiedelt (sehr teuer). Trotzdem wirkt der Strand niemals richtig voll, denn er zieht sich kilometerlang nach Norden, vorbei an Kalamaki bis nach Kokkinos Pirgos.
Am Strand angekommen mieteten wir doch drei Liegen und zwei Sonnenschirm und ließen uns nieder.

Restaurant Babis in Pitsidia Der Dorfplatz in Pitsidia

Der Tag verlief ereignislos mit lesen, einem kleinen Snack in der Taverne, in die Fluten stürzte ich mich nicht, denn erstens war es nicht so warm, dass man einen Erfrischung brauchte und außerdem empfand ich das Wasser als lausig kalt.
Nach dem Abendessen, natürlich wieder bei Babis und Doxia, machten wir noch einen Abendspaziergang durch Pitsidia und ließen uns noch zu einem Schlummertrunk am Platz nieder.
Dieser Dorfplatz wurde in den letzten Jahren völlig umgestaltet, früher war er kahl und der Bus fuhr noch durchs Dorf und hielt dort. Heute haben sich um den ganzen Platz herum etliche Tavernen angesiedelt, Überall stehen Tische und Stühle und man kann dort den ganzen Abend verbringen. Zu welcher Taverne die einzelnen Tische gehören, ist durch unterschiedlich farbige Tischdecken gekennzeichnet. Der Platz ist immer recht gut besucht und so haben sich auch ein paar Schmuckverkäufer (Deutsche) angesiedelt, die ihre selbst gemachten Schmückstücke verkaufen, zum Teil sind sehr schöne Sachen dabei.

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Mittwoch 12.09.2007

Wieder fuhren wir um 10 Uhr los, diese Mal zum Strand nach Kalamaki.
Kalamaki ist eigentlich kein Dorf, sondern eine Ansiedlung am Meer. Inzwischen ist die Strandpromenade mit kleinen Hotels und Pensionen fertig, und jede Menge Tavernen mit Tischen und Stühlen auf der Promenade. Man sitzt dort direkt am Strand wirklich sehr nett, der Strand ist schön, es ist noch nicht überlaufen, eine gute Alternative zu Matala oder Agia Galini, wenn man es etwas ruhiger mag. Der Ort ist mächtig gewachsen, und hier werden die Fehler des Nordens nicht wiederholt, die Hotels und Pensionen sind alle klein und nett.

Kalamaki Kalamaki

Wir nahmen wieder 3 Liegen und zwei Schirme, aber im Gegensatz zu Komos muss man hier nichts bezahlen, sondern auch wieder nur in der Taverne zu der die Liegen gehören etwas verzehren. Da wir den Tag bleiben wollten, war das nicht das Problem, wir aßen sogar eine Kleinigkeit zu Mittag. Gegen 16 Uhr brachen wir wieder auf und fuhren noch mal zum Supermarkt nach Timbaki. Abendessen zu Abwechslung mal wieder bei Babis und Doxia.

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Donnerstag 13.09.2007

Wir fuhren etwas früher los als sonst, denn wir wollten nach Knossos und waren dort aber erst gegen 11:00, weil wir einen andere als die üblich Strecke gefahren waren, damit wir eine Abwechslung hätten, aber besonders schön war die Strecke nicht, nur eben weiter.

der Palast von Knossos der Palast von Knossos

Etwa 2000 v. Chr. wurde der erste Palast von Knossos errichtet, 300 Jahr später wurde der Palast von einem Erdbeben zerstört, wurde aber größer und prächtiger wieder aufgebaut, es begann die minoische Blütezeit. Noch etwa hundert Jahre später wurde der Palast wieder durch eine Naturkatastrophe zerstört, man vermutet einen Zusammenhang mit dem Ausbruch des Vulkans Santorin. Noch einmal wurde wieder aufgebaut, dieses Mal deutlich bescheidener und kleiner. Als die Römer die Insel eroberten verlor Knossos an Bedeutung und Gortys übernahm die Vormachtstellung, Knossos geriet in Vergessenheit.

der Palast von Knossos der Palast von Knossos

Knossos ist sicher die berühmteste Sehenswürdigkeit Kretas. Ein kretischer Amateurarchäologe entdeckte die Anlage 1878, Heinrich Schliemann versuchte vergeblich das Gelände für Ausgrabungen zu erwerben. Der englische Archäologe Sir Arthur Evans konnte schließlich im Jahr 1900 das Gelände erstehen und begann mit den Ausgrabungen. Er restaurierte und rekonstruierte den Palast, zunächst verwendete er Holz, das sich aber als nicht haltbar genug erwies und dann den gerade erfundenen Beton. Seine Rekonstruktion, bunt bemalt und sehr phantasievoll, sind heute sehr umstritten, es glaubt eigentlich niemand mehr, das der Palast jemals so ausgesehen hat.
Mir persönlich gefallen die Ausgrabungen und was Sir Arthur daraus gemacht hat trotzdem sehr gut. Durch die Rekonstruktionen kann sich auch ein archäologischer Laie wie ich etwas vorstellen, mit Ausgrabungen, wo nur ein paar Grundrisse und die eine oder andere umgekippte und auch noch zerbrochenen Säule zu sehen sind, kann ich nichts anfangen, in Knossos kann ich mir etwas vorstellen.
Als wir ankamen waren schon Menschenmassen unterwegs, außer uns waren noch viele andere auf die Idee gekommen, sich Knossos anzusehen. Da wir aber nun schon einmal da waren, gingen wir trotzdem hinein.
Leider dürfen die Besucher nicht mehr überall herumlaufen, es sind Holzstege über den Ausgrabungen entstanden, die unteren Palastteile darf man überhaupt nicht mehr betreten, sondern nur noch von oben hineinschauen. Schade aber verständlich, denn die Tausenden von Besuchern, die in jede Ecke kriechen, zerstören viel von den Ausgrabungen.
Wir erkundeten das Gelände etwa anderthalb Stunden, dann wurde es noch voller, und so ergriffen wir die Flucht und fuhren nach Iraklion.

der Palast von Knossos der Palast von Knossos

Wahrscheinlich bin ich eine große Ausnahme, denn mir gefällt Iraklion (mir gefällt schließlich auch Athen und Bangkok). Die Stadt ist sicherlich nicht schön, aber dafür lebendig und quirlig, die Touristenmengen findet man eigentlich nur an einigen Plätzen, ich laufe gerne einfach so durch Iraklions Strassen und lasse das griechische Leben auf mich wirken.
Wir hatten erst Bedenken, ob wir einen Parkplatz finden würden, entdeckten aber dann ein Schild zum Parkhaus Thesos, dem wir folgten. Es ging ein paar mal um die Ecke und schließlich kamen wir zur Einfahrt. Man gibt den Autoschlüssel ab und ein freundlicher Angestellter übernimmt das Parken und beim Abholen wird einem das Auto wieder gebracht. Netter Service. Da das Parkhaus ganz in der Nähe der Platia Venizelou mit dem Morosini-Brunnen liegt, ließen wir uns dort zu einem Kaffee nieder. Der Platz ist zwar fest in Touristenhand, die Ober sprechen alle Sprachen der Welt, die Getränke sind teuer, das Essen nicht besonders gut, aber trotzdem ist es ab und zu ganz nett auch mal dort zu sitzen um Touristen zu gucken. Etwas südlich des Platzes befindet sich die Odos 1866, die alte Marktstraße. Leider haben auch hier die Andenken, Schmuck und Kramläden die ursprünglichen Fisch Gemüse und Fleischstände verdrängt.
Gegen 16 Uhr fuhren wir zurück nach Pitsidia, diesmal brauchten wir nur etwa eine Stunde, denn es war nicht dunkel und wir fuhren auch keinen Umweg.

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Freitag 14.09.2007

Vom Freitag gibt es nicht viel zu berichten: Komos Strand, faulenzen, lesen und Abendessen wie immer bei Babis und danach kleiner Spaziergang durch Pitsidia, der wieder am Dorfplatz endete.

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Sonnabend 15.09.2007

Jeden Sonnabend ist Markt in Mires, ein Teil mit Obst und Gemüse, das die Bauern aus den umliegenden Dörfern verkaufen, ein Teil mit Klamotten aller Art, neu oder gebraucht. Außerdem gibt es Fisch, Käse, Honig, lebende Hühner und Küken und vieles mehr.
Wir fuhren wieder um 10:00 los, stellten unser Auto in einer Seitenstraße ab und versuchten zunächst in einer der Tavernen einen Platz für einen Kaffee zu ergattern, aber das war ein hoffnungsloses Unterfangen, es war überall rappelvoll, also schlenderten wir zunächst über den Markt, der mir viel größer und voller vorkam als noch vor drei Jahren.

Markt in Mires Hauptstrasse in Timbaki

Wir wollten immer noch Kaffee trinken und als wir wieder nichts fanden, fuhren wir nach Timbaki, denn dort ist freitags Markt, also hofften wir dass es dort leer sein würde.
Als wir nach unserem Kaffee noch ein wenig in Timbaki bummelten, stellten wir erstaunt fest, dass der Ort richtig nett ist, wenn man sich ein wenig von der Hauptstraße wegbewegt, die ganzen Jahre hatten wir ihn mit Nichtachtung gestraft und waren höchstens mal durchgefahren oder am Ortsanfang in den großen Supermarkt gegangen.
Den Nachmittag vertrödelten wir im Akropol und auf unserem Balkon. Das Abendessen muss ich wohl nicht mehr erwähnen.

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Sonntag 16.09.2007

Nach dem Frühstück fuhren wir mal wieder um 10 Uhr los nach Matala.
Matala liegt eingebettet zwischen mächtigen Sandsteinschollen in einer breiten Bucht. An den nördlichen etwa 40 Meter hohen Felshängen sind die berühmten Höhlenwohnungen der Jungsteinzeit zu finden.

Kirchlein in Matala Kirchlein in Matala


In den 60'er Jahren wurden die Höhlen von Hippies entdeckt, die sich dort einquartierten, von den Bewohnern Matalas gerade so geduldet, ihnen folgten in den Siebzigern Scharen von Rucksacktouristen, die auch alle in den Höhlen und am Strand schliefen, aber auch ihren Müll und Dreck überall herumliegen ließen. Nun entstanden die ersten Tavernen und Pensionen, denn es folgten die Individualtouristen, die ein Bett dem Strand vorzogen. Inzwischen wurden dann die Höhlen eingezäunt und durften nicht mehr betreten werden, um eine völlig Verwahrlosung und auch Zerstörung zu verhindern. In den Neunzigern wurden die Höhlen gesäubert, restauriert und sind heute gegen Eintritt zu besichtigen.

Die Bucht von Matala Matala


Die kleine Bucht wurde nach und nach ziemlich zugebaut, in den frühen Achtzigern wurden sogar die Bäume gefällt um mehr Platz zu gewinnen. Dann folgten die Pauschaltouristen und Matala platzte aus allen Nähten und zieht sich heute schon das ganze Tal hinter der Bucht entlang. Da Brigitte die kleine Felsenkirche noch nicht kannte, gingen wir zuerst dorthin. Das kleine Kirchlein ist in den Felsen hineingebaut, nur der Eingang wirkt wie ein kleiner Vorbau.
Eine junge Frau schloss gerade die Kirche auf, zündete Kerzen an und räumte ein bisschen auf, es stellte sich heraus, dass sie Deutsche ist, die sozusagen mit dem "Küster" verheiratet ist und seit vielen Jahren in Matala lebt. Sie erzählte uns, dass die Kirche noch aus der Zeit der Christenverfolgung stammt und zeigte uns noch die Fluchttreppe den Berg hinauf, die wir gar nicht gesehen hatten.
Nach Besichtigung der Kirche schlenderten wir bis ans Ende der Bucht, wo es heute jede Menge Discos und Lokale für das Abendvergnügen gibt, früher standen hier Fischerhütten. Aber da es ja noch nicht Abend war, wirkte alles etwas unaufgeräumt und war auch noch geschlossen, also nicht sehr spannend.

Forellen in Zaros Blick vom Balkon in Pitsidia

Auf dem Rückweg schauten wir in den Buchladen, gleich rechts, wenn man in Matala reinkommt, etwas zurückgesetzt neben dem Hotel Zafira. Dieser Laden ist wirklich gut sortiert, es gibt Reiseführer über Kreta, Kochbücher, Bücher über Pflanzen und Tierwelt, Romane und vieles mehr und alles in Deutsch, Englisch, Französisch und tatsächlich auch Griechisch. Außerdem gibt es Zeitungen aus aller Welt und Ansichtskarten. Hier fanden wir auch wieder einen schönen Kalender mit Fotos aus Griechenland, diesmal mit Katzen.
Langsam stellte sich Mittagshunger ein und wir machten uns auf den Weg nach Zaros, um dort Forelle zu essen. Wir fuhren nach Mires und zwei Kilometer nach dem Ortsausgang zeigte uns ein Wegweiser nach links die Richtung nach Zaros. Zaros liegt am Südhang des Ida Gebirges und ist für seinen Wasserreichtum bekannt, es gibt sogar einer Wasserabfüll-Fabrik. Wir irrten wieder etwas herum, fanden dann schließlich doch ein ganz verstecktes Hinweisschild auf eine Forellentaverne und folgten diesem.
Wir bestellten natürlich Forellen. Wir hatten Glück, es waren keine Touristenbusse da und so mussten wir auch nicht allzu lange auf unser Essen warten. Die Fische waren lecker, die Portion war recht groß, ganz billig war die Köstlichkeit nicht, aber auf jeden Fall ihr Geld wert.

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Montag 17.09.2007

Überraschenderweise fuhren wir wieder um 10 Uhr los zum Kloster Preveli. Zuerst in Richtung Timbaki, kurz vor Timbaki zweigt die Straße nach Rethimnon ab, der wir bis kurz hinter Spili folgten, dann bogen wir nach links ab. Die Straße führt dann bald durch die malerische Schlucht "Kourtaliotiko Farangi".

Kourtaliotiko Farangi Kloster Preveli

In der Schlucht mussten wir kurz anhalten, es wehte ein dermaßen heftiger Wind, dass ich mich fast nicht auf den Beinen halten konnte und kurz danach liegt auf der linken Seite das alte und verlassene Kloster Preveli, an dem wir nur vorbeifuhren bis zum neuen Kloster Preveli. Auch dieses Kloster war im 18. und 19. Jahrhundert ein Zentrum des Widerstandes gegen die Türken, die es dann 1867 zerstörten. Im 2. Weltkrieg versteckten die Mönche alliierte Soldaten vor den Deutschen, bis diese von U-Booten evakuiert werden konnten. Auch hier waren wir nicht die einzigen Touristen, sehr ärgerlich finde ich immer die Leute, die unbedingt mit kurzen Hosen und auch sonst recht knapp bekleidet Klöster und Kirchen besichtigen, zumal man sich fast überall lange Röcke am Eingang leihen kann.

im Kloster Preveli im Kloster Preveli


Nach der Besichtigung des Klosters fuhren wir wieder zurück und entdeckten einen Wegweiser zum Strand. Dieser Strand soll sehr schön sein, ist aber nur durch einen sehr mühsamen Fußmarsch zu erreichen. Nun gut dachten wir, wenn es einen Wegweiser gibt, ist jetzt vielleicht hier auch inzwischen eine Straße. Am Anfang sah es auch so aus, aber schon nach ein paar Metern ging die Straße in einen schmalen Schotterweg über, der sich am Berghang entlang schlängelt, nicht sehr einladend. Als dann auch noch ein Baufahrzeug die Straße versperrte, gaben wir auf und kehrten um und fuhren wieder zurück, bogen aber dann bald nach links ab in Richtung Plakias,

Plakias Plakias

Plakias ist ein netter Badeort, gelegen in einer schönen fast kreisrunden Bucht umgeben von den Bergen. Noch vor ein paar Jahren war Plakias der Geheimtipp, heute fahren auch schon die Pauschaltouristen dorthin, es gibt jede Menge Hotels und Tavernen. Da aber die Bucht sehr schön ist, ist es immer noch ein hübscher Ort, der einen Besuch lohnt.
In Plakias liefen wir ein wenig herum, machten dann in einer der Tavernen am Wasser, wo es einigermaßen windgeschützt war, eine Kaffeepause.

Museum in Asomatos Museum in Asomatos


Auf dem Rückweg kamen wir, wie auch schon auf der Hinfahrt durch das Dorf Asomatos, wir stellten unser Auto ab, denn wir wollten noch ins Museum. Wir folgten dem Hinweisschild und kamen zu dem kleinen Museum. Der Innenhof ist sehr gemütlich, von diesem gehen dann die Ausstellungsräume ab. Die Sammlung gehört dem ehemaligen Popen des Dorfes, und entstand dadurch, dass er nichts wegwerfen konnte und sich so allerlei ansammelte, was noch aus der Zeit seiner Großeltern und Eltern stammt. Seine Schwiegertochter, eine Deutsche, der es leid getan hatte, dass die vielen alten und schönen Dinge, zum Teil auch Kuriositäten mehr oder weniger ungeordnet herumstanden. Es ist ihr gelungen alles zu katalogisieren und eine Systematik in die Ausstellung zu bringen.
Um alles zu sehen könnte man sich stundenlang in dem Museum aufhalten, es ist wirklich alles sehr liebevoll zusammengestellt und lohnt einen Besuch unbedingt.
Gegen 17:00 waren wir dann wieder "zuhause" in Pitsidia.

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Dienstag 18.09.2007

Vom Dienstag gibt es wieder nicht viel zu berichten: Komos Strand, faulenzen, lesen und Abendessen wie immer bei Babis und danach kleiner Spaziergang durch Pitsidia, der wieder am Dorfplatz endete.

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Mittwoch 19.09.2007

Etwas früher als sonst fuhren wir um kurz nach halbzehn ab, zunächst nach Heraklion und von dort auf der Schnellstraße nach Rethimnon.

Rethimnon Rethimnon

Die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks liegt an der Nordküste zwischen Iraklion und Chania. Die Türken haben hier einiges an Bauwerken hinterlassen, deshalb wirkt Rethimnon immer noch etwas orientalisch. Östlich des Ortes gibt es lange Sandstrände und die Badeorte gehen inzwischen ineinander über, es sind keine Grenzen mehr zu erkennen, und selbst in der Nachsaison war es noch alles recht voll. Außerdem ist Rethimnon Universitätsstadt (Philosophische Fakultät der Universität von Kreta und Pädagogische Hochschule). Da das Polytechnikum in Chania und die anderen Fakultäten in Iraklion sind, wird die Universität von Kreta auch scherzhaft als die "längste Universität der Welt" bezeichnet.

Rethimnon Rethimnon

Geschichte: Schon in minoischer Zeit lag hier eine Ansiedlung: Rhithymna. Spätere Bewohner der Stadt waren Römer, Byzantiner und Araber, aber von all dem ist in der Stadt nichts mehr zu sehen. Erst aus der zeit der Venezianer sind noch Bauwerke erhalten und die Zeit der Türkenherrschaft ist in Rethimnon durch mehrerer Moscheen und Minaretts vertreten. Unter der venezianischen Herrschaft entwickelte sich Rethimnon zu dem kulturellen Zentrum der Insel.
Gegen 13 Uhr waren wir in Rethimnon und fanden am Hafen einen Parkplatz, tranken in einer der dortigen Tavernen zuerst einen Kaffee und schlenderten dann durch die Stadt. Auf Sehenswürdigkeiten hatten wir keine Lust, denn es war ja nicht unser erster Besuch, aber eigentlich ist ja Rethimnon wie auch Chania an sich eine einzige Sehenswürdigkeit, zumindest in der Altstadt, überall sind die Überreste venezianischer Baukunst zu sehen.
So schlenderten wir nur durch die Straßen und schauten uns um. Als dann langsam die Geschäfte für die Mittagspause zumachten, wirkte alles doch sehr tot und wir wollten irgendwo in einem der Strandorte zu Mittag essen und versuchten, den Ort wieder zu finden, der uns vor 6 Jahren ganz gut gefallen hatte. Aber die ganz Küste hat sich in der Zeit so sehr verändert, dass wir gar nichts mehr wieder erkannten und es gefiel uns auch nicht, also machten wir uns auf den Heimweg.

Rethimnon Rethimnon


Als wir in Pitsidia ankamen, waren auf der Terrasse unser Zimmernachbar und seine Frau, sie hatte eine böse aussehende Verletzung am Bein, die sie sich durch einen Motorradunfall zugezogen hatte.
Da wir furchtbaren Hunger hatten, gingen wir nur schnell zu Babis was essen, dann fuhr Rolf mit den beiden nach Mires zum Arzt. Der Arzt versorgte das Bein, aber sie sollte noch nach Iraklion ins Krankenhaus fahren. Zu so später Stunde war es nicht mehr möglich noch irgendwo ein Auto zu bekommen und so beschlossen wir, die beiden dorthin zu fahren.
Sie packten nur schnell ihre Sachen, denn am nächsten Tag hatten sie sowieso abreisen wollen, dann fuhren wir los. Wir hatten einen Zettel auf dem etwas von Vasileo stand, in meinem Stadtplan gab es eine Vasileo-Straße und es war auch ein Krankenhaus eingezeichnet. Wir fuhren also zu der eingezeichneten Ecke, aber da war weit und breit keine Krankenhaus zu sehen und wir sprachen dann zwei Frauen an. Die eine sprach recht gut Englisch, überlegte erst eine Weile und wies uns dann den Weg, wir sollten am Hafen vorbeifahren und dann die Straße nach Knossos nehmen, da sei dann das Krankenhaus. Wir fuhren also los, fanden auch problemlos die Straße nach Knossos und fuhren sie entlang. Nach mehreren Kilometern war immer noch kein Krankenhaus zu sehen und wir fragten noch einmal, wir sollten die Straße noch weiter fahren. Als wir das Krankenhaus endlich fanden, hatten wir schon nicht mehr das Gefühl in Iraklion zu sein. Wir setzten die beiden ab und waren kurz vor Mitternacht wieder in Pitsidia. Am Dorfplatz hatte Dimitri das Leonidas noch geöffnet und wir bekamen noch einen Ouzo und der Fahrer noch ein Bier.

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Donnerstag 20.09.2007 / Freitag 21.09.2007

Nach der vielen Fahrerei am Vortag hatten wir keine Lust zum Auto Fahren und verbrachten den Donnerstag am Strand von Komos. Freitag: Nach dem Frühstück wollten wir uns nun den Markt von Timbaki ansehen, denn die ganzen Jahre hatten wir immer nur den in Mires besucht. Irgendwie packte uns der Kaufrausch, es gab aber auch viele schöne Sachen, das Klamottensortiment war doch deutlich besser als in Mires und so wurden es etliche T-Shirts, Tops und Socken.

Markt von Timbaki Markt von Timbaki

Etwas versteckt, nicht direkt an der Durchgangsstraße fanden wir einen hübschen Platz mit vielen Tavernen und Cafés, tranken dort Kaffee und beobachteten die von Einkauf erschöpften Leute und die etwas überdrehten Teenies, die wohl gerade aus der Schule kamen (Ich glaube Teenies der ganzen Welt sind gleich, alle etwas laut und sehr albern).
Lust auf Strand hatten wir alle drei nicht mehr, so fuhren wir noch nach Matala, aßen dort in einem Imbiss einen eher schlechten Souvlaki, aber dafür war er auch teuer. Zum Abendessen waren wir wieder bei Babis und Doxia und verabschiedeten uns auch gleich, denn am nächsten Morgen wollten wir abreisen, anschließend gingen wir uns auch noch in unserem Stammlokal am Platz verabschieden, auch hier wurde dann noch ein Ouzo spendiert.

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Sonnabend 22.09.2007 - Sonntag 23.09.2007

Wir frühstückten wie immer, dann packten wir unsere Sachen und fuhren auch wieder kurz nach 10 Uhr los. In Mires machten wir noch kurz Halt am Raki- und Weinladen um Raki zu kaufen und auf dem Markt Honig. Um 11 fuhren wir weiter und kamen schon um 12 Uhr in Iraklion an. Wir suchten und fanden die Autovermietung und fragten noch mal nach, wo wir das Auto abstellen sollten, er erzählte was von einer Mauer am Hafen. Da wir noch soviel Zeit hatten fuhren wir noch mal aus Iraklion hinaus und weiter Richtung Westen, vor Jahren hatten wir dort einmal in einer netten Taverne auf unseren Abflug gewartet. Auch diese Taverne fanden wir nicht wieder, sondern an der Stelle stand jetzt ein Neubau. Da es sehr windig und kühl war und die Einheimischen in die Taverne strömten, beschlossen wir, trotz des kantinenähnlichen Aussehens doch zu bleiben. Aber das Essen war nicht gut, jedenfalls uns schmeckt es nicht.

Knossos Palace Knossos Palace

Bis 16:30 Uhr lungerten wir noch in Cafés herum, besichtigten dann ein Einkaufszentrum, das irgendwie noch nicht richtig in Betrieb zu sein schien, fuhren dann zum Hafen, räumten das Auto aus und stellten es dort ab, wo wir dachten, dass es gemeint sein könnte und saßen dann noch eine Weile am Hafen herum. Um 19:00 durften wir auf das Schiff. An der Rezeption bekamen wir unseren Kabinenschlüssel und zogen ein. Dann erkundeten wir das Schiff, es hatte irgendwie was von Traumschiff, der Name Palace schien berechtigt, nur die Leute passten nicht dazu. Wir legten pünktlich um 21 Uhr ab. Richtig zu Abend essen wollten wir nicht, sondern irgendwie nur einen kleinen Imbiss, was sich als schwierig erwies, weil es nur irgendwelche vorgefertigten Toasts gab, auf dem aber auch Käse herumlag, die Sandwiches waren leider schon alle. So kaufte ich ein paar Kekse und die anderen aßen ein Toast. Da es sehr frisch draußen war, verbrachten wir den Abend in der "Innenbar" einem sehr schönen Raum, die Getränke waren auch nur unwesentlich teurer als sonst, außerdem mussten wir noch unseren geschenkten Wein austrinken, denn im Flieger geht ja Flüssigkeit überhaupt nicht mehr. Irgendwann gingen wir dann in unsere Kabine schlafen, ich schlief auch sehr gut, nur leider zu kurz. Um 6 Uhr sollte das Schiff in Piräus ankommen und so standen wir um 5 Uhr auf um noch irgendwo einen Kaffee zu ergattern. In Piräus angekommen, nahmen wir ein Taxi zum Flughafen und flogen dann auch pünktlich um 9:00 Uhr ab und landeten um 11 Uhr wieder in Berlin

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letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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