Paros gehört neben Mykonos und Santorin zu den bekanntesten Kykladeninseln. Aufgrund der guten Verkehrsverbindungen, der zahlreichen schönen Strände und der beiden reizvollen Orte Parikia und Naoussa ist Paros in der Hochsaison recht überlaufen.
Obwohl der Tourismus der größte Wirtschaftszweig ist, konnte die landwirtschaftliche Produktion in den fruchtbaren Ebenen noch gesteigert werden, so dass die Bauern nicht nur für den Eigenbedarf produzieren. An erster Stelle steht die Weinherstellung.
Geschichte: Mindestens seit dem 4. Jt. War die Insel besiedelt. Aus dem 3. Jt. stammen einige Marmoridole, die belegen, dass Paros ein Zentrum der bronzezeitlichen Kykladenkultur war. Ab etwa 1000 v. Chr. kamen die vom Festland verdrängten Ionier nach Paros. Die reichen Marmorvorkommen machten die Insel zu einer der reichsten in der Ägäis. In den Perserkriegen stand Paros anfangs auf der Seite des Großkönigs, erst nach seiner Niederlage trat Paros dem attisch-delischen Seebund bei. Während der römischen Periode wurden die parischen Wälder für den Schiffsbau abgeholzt, danach ist nicht mehr viel überliefert.
Zeitweise war Paros fast verlassen, aber im 5. Jh. scheint sich das Christentum gefestigt zu haben. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde das Byzantinische Reich aufgeteilt, die ägäischen Inseln fielen an die Venezianer. 1537 wurde Paros türkisch. 1821 begann der griechische Freiheitskampf und 1830 wurde Paros in den griechischen Staat eingegliedert.
Um 8:00 wurden wir abgeholt und zum Hafen gebracht, um 8:30 fuhr unsere Fähre ab, ein sehr kleines Boot nur für Fußgänger, wegen des bewegten Wassers und des Windes war uns Landeiern die Überfahrt nach Paros nicht so ganz geheuer, aber sie dauerte Gott sei Dank auch nur zwei Stunden.. Wir wurden in das Hotel "Cylades" gebracht, sehr nett, nicht groß, sauber und freundlich.
Nun wollten wir wieder wissen, wie unsere Umgebung aussieht und machten uns auf den Weg ins Zentrum von Parikia, der Hauptstadt der Insel. Die Stadt erstreckt sich etwa 1 km entlang der südlichen Hafenbucht und wir von dem 15 m höher gelegenen Kastro-Viertel, dem ältesten Teil der Stadt, überragt. Parikia gehört zu den schönsten Siedlungen der Kykladen durch die traditionelle Architektur mit den unzähligen weißgekalkten Kirchen in den oleandergeschmückten Gässchen.
Bevor wir jedoch in das malerische Kastro Viertel kamen, führte uns unser Weg zur größten und berühmtesten Kirche von Paros, die Kathedrale Panagia Ekatontapiliani. Der älteste Teil, die Nikolaos-Kapelle auf der linken Seite, entstand im 4. Jahrhundert. Die Kirche wurde vor einigen Jahren restauriert, wobei das Naturmauerwerk der Hauptkirche wieder freigelegt wurde. Im Innern sind vor allem die Marmorikokostase mit großen Ikonen des 17. Jahrhunderts, der Bischofsthron und rechts der Hauptkirche die Taufkapelle mit dem kreuzförmigen Taufbecken sehenswert, Originell ist der Glockenturm: eine hohe Zypresse im Hof. Sakrale Gegenstände sind im zur Kirche gehörenden Museum untergebracht.
Nachdem wir uns die Kirche angesehen hatten schlenderten wir an der Hafenpromenade entlang und suchten uns ein Restaurant zum Mittagessen aus. Danach erkundeten wir die vielen kleinen Gassen des Kastro Viertels. Im 13. Jahrhundert errichteten die Venezianer eine Festung. Der 10 m hohe Turm der Burg samt benachbarter Mauer ist noch eindrucksvoll erhalten. Antike Säulentrommeln und behauene Quader aus Marmor bilden den Großteil der Mauer. Sie wurden von den Venezianern weitegehend aus der benachbarten Tempelruine entnommen.
Wir stiegen noch einige Stufen höher und erreichten den höchsten Punkt mit der blaukuppeligen Kirche Agios Konstantinos und hatten einen freien Blick aufs Meer.
Wir wollten noch ein paar andere Orte der Insel kennen lernen und fuhren zuerst mit dem Bus nach Naoussa, dem zweiten touristischen Zentrum der Insel, das an der Nordwestküste liegt. Der idyllische Fischerort mit seinem quadratischen Hafenbecken und der angrenzenden Altstadt gehört zu den schönsten Hafenorten Griechenlands. Wir bummelten durch die malerischen Gassen bis hinauf auf einen Hügel, auf dem die große Kirche Panagia thront.
Nachdem wir genug gesehen hatten, fuhren wir mit einem andren Linienbus weiter nach Drios im Südosten von Paros. Drios ist ein weit auseinandergezogenes Dorf mit hohen Bäumen und üppigen Gärten. Da uns inzwischen der Hunger plagte aßen wir hier auch zu Mittag.
Dann fuhren wir wieder mit dem Bus und kamen so nach Lefkes, der alten Inselhauptstadt aus der Zeit der türkischen Besatzung. Lefkes liegt am Hang und auch hier finden sich die weißen, malerischen Kykladenhäuser. Einst lebten hier 3500 Menschen, die meisten als Steinbrucharbeiter. Der Ortskern wirkt mittelalterlich, schmale verwinkelte Gassen ohne Autos, immer wieder abrupte Ecken, Windungen, Treppen und Torbögen. An der Platia im Zentrum lädt ein malerisches Kafenion zum Verweilen ein und auch wir tranken hier einen guten griechischen Kaffee.
Um 17:00 waren wir wieder zurück in Parikia, und schlenderten auch hier noch ein wenig durch die malerischen Gassen und ließen uns irgendwann zum Abendessen nieder.
Wir fuhren mit dem Bus nach Pounta und setzten mit einer winzigkleinen Autofähre über den nur 1,5 km breiten Kanal nach Antiparos über. Eigentlich wollten wir zur Tropfsteinhöhle, aber die Fahrt dorthin sollte 1200 Drachmes pro Person kosten und so ließen wir es bleiben, zumal glitschige Treppen in die Unterwelt führen sollten, was sowieso nicht unser Ding ist.
So schauten wir uns nur den kleinen malerischen Hauptort der Insel an. Alle Gassen sind sorgfältig gepflastert und mit geweißten Kalkfugen versehen, die Häuser tadellos restauriert. Die Hauptstrasse führt vom Hafen aus schnurgerade hinauf zu einer Gabelung, dort gelangten wir nach wenigen Metern auf eine idyllische Platia mit einem riesigen Eukalyptusbaum und zwei netten Cafés. Rechts vom Platz steht eine hübsche Kirche, dahinter beginnen die alten Gassen des venezianischen Kastro-Viertels, dessen Ursprünge ins 15. Jh. zurückgehen.
Für den Abend hatten wir eine Tanzveranstaltung (wider besseren Wissens) gebucht. Der Bus fuhr um 20:00 ab, brachte uns in einen abgelegenen Bergort zu einem Restaurant, dort gab es dann schlechtes angeblich typische griechisches Essen und irgendwann wurde dann auch getanzt. Wir hätten es bleiben lassen sollen. Um 1:00 Uhr fuhr der Bus dann wieder zurück nach Parikia.
Wir brachen etwas später auf und fuhren mit dem Bus nach Petaloudes. Zunächst mussten wir den Berg hinauf, ein Schild wies uns den Weg zum Schmetterlingstal. In einem sehr grünen Tal leben von Juni bis September Tausende von Nachtfaltern aus der Familie der Bärenspinner an den überwachsenen Baumstämmen und Efeuranken. Verantwortlich für die dichte Vegetation mit riesigen Zypressen und zahlreichen verschiedenen Obstbäumen ist eine ganzjährig sprudelnde Quelle. Das Besondere: Das einzigartige Biotop besitzt ein ideales kühl feuchtes Mikroklima, das den Faltern bereits seit mehr als hundert Jahren hervorragende Bedingung zur Fortpflanzung bietet. Von der ganzen Insel kommen sie im Juni herbeigeflogen, pflanzen sich hier fort und legen im September ihre Eier ab. Danach sterben sie.
Da wir am Vormittag dort waren, konnten wir sie nicht herumfliegen sehen, denn als eine Mottenart sind sie nachtaktiv, aber wir konnten sie in den Blättern sitzen sehen. Übrigens sollte man keinesfalls an den Bäumen rütteln um die Tierchen in Schwärmen auffliegen zu sehen. Die zarten Lebewesen sind äußerst empfindlich und hängen tagsüber unbeweglich in den Pflanzen um Kraft zu sammeln für ihre nächtlichen Begattungs- und Nahrungsflüge. Wenn man sie zu oft unnötig aufscheucht , verbrauchen sie zu viel Kraft und sterben vorzeitig. Leider halten sich nicht alle Touristen daran und so erscheint die Vermarktung dieses Biotops ökologisch doch fragwürdig.
Aber auch wenn die Tiere schlafen ist das Tal sehr schön und der eine oder andere Falter scheint auch so etwas munterer zu sein und so sahen wir vereinzelte, ohne an den Bäumen zu schütteln.
Ganz in der Nähe des Tales steht das Frauenkloster Christos sto Dassos, das wir anschließend besuchen wollten. As Kloster wurde im Jahre 1792 als Stiftung einer reichen parischen Familie gegründet. Im Kloster werden die Reliquien des hl. Arsenios verehrt, der im letzten Jahrhundert auf Paros lebte und 1967 heilig gesprochen wurde. Wir waren um kurz nach 13:00 Uhr am Kloster und leider hatte es schon seit 13:00 geschlossen.
Also machten wir uns auf den Rückweg zur Strasse und bekamen noch den Bus um 13:45 und fuhren zurück nach Parikia. Den Rest des Tages verbrachten wir dort in Tavernen und mit Rumlaufen in der hübschen Stadt.
letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig