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Reisebericht Thailand 1998 Bangkok

Freitag 08.01.1999

Thailand Karte mit Bangkok Thanon Ratchdamnoen Klang mit Royal Hotel Nach dem Frühstück fingen wir an unseren Krempel einzupacken. Da wir schon bemerkt hatten, dass unser Gepäck für die vielen Einkäufe nicht reichen würde, hatten wir eine Tasche gekauft, die aber leider, nachdem sie voll gepackt war, am Reißverschluß aufplatzte, also mußten wir noch nach Kata, sie umtauschen, was auch trotz des fehlenden Kassenbons relativ gut klappte. Um 11:00 kam unser Taxi, um 13:20 flogen wir in Phuket ab und kamen um 14:25 in Bangkok an.
Bangkok: Bei seinem hemmungslosen Wachstum hat sich für Bangkok kein erkennbares Zentrum herauskristallisiert. Doch es gibt einige markante Punkte, die das Zurechtfinden erleichtern. Im ursprünglichen Stadtkern, zwischen dem Chao Phraya und dem Klong Banglamphu, befinden sich zahlreiche Tempelanlagen sowie der alte Königspalast. Dieser vom Fluß und Klong eingefaßte Stadtteil ist das kulturelle und spirituelle Herz Bangkoks. Auf der anderen Flußseite liegt das alte Thonburi, das mittlerweile mit Bangkok zu einer Stadt zusammengewachsen ist. Durch Thonburi führen noch die alten Klongs, meist stinkende Kloaken, die in anderen Stadtteilen unter Beton verschwunden sind. An den Ufern stehen die traditionellen Holzhäuser, Hausfrauen waschen noch ihre Wäsche im Klong, Langschwanzboote dienen als Wassertaxis und befördern die Bewohner zur Arbeit.
Östlich des alten Stadtkerns hat sich Bangkok in eine moderne Weltstadt verwandelt. Hier liegt das lebendige Chinatown mit seinem abenteuerlichen Verkehr. Dahinter führen die Petchaburi, Rama I., Sukhumvit und Rama IV. Road als zentrale Verkehrsadern nach Osten. An ihnen reihen sich große Einkaufszentren, Bürogebäude und gehobene Hotels auf. Im Süden des zentralen Stadtbereiches liegt die Silom Road. Aufgrund ihrer hohen Konzentration von Banken, auch "Wall Street von Bangkok" genannt. Ein paar Schritte abseits liegt das berühmt-berüchtigte Vergnügungsviertel Patpong mit dem allseits bekannten Nachtleben.

Sanam Luang Bangkok Thanon Chakrabong

Mit einem Taxi fuhren wir in unser Hotel, wo wir um 16:00 waren, Das Hotel war wohl recht alt, aber die Zimmer wurden zum Teil schon renoviert. Das Zimmer war klein aber sauber und frisch mit Blick auf den Hof. Wir ergründeten noch zu Fuß die Gegend um das Hotel, das nahe am Sanam Luang In der Rajdamnoen Road und nicht weit vom Stadtteil Banglamphoo liegt. Am Rande des Platzes überquerten wir unter Einsatz unseres Lebens diverse 4-spurige Straßen, kamen an einer Brücke zum Fluß, und liefen etwas kreuz und quer wieder zurück was uns dann nach Banglampoo führte.
Nahe dem Sanam Luang liegen die wichtigsten Wats des Landes, Wat Po und Wat Phra Keo sowie der ehemalige Königspalast. Der Sanam Luang selber ist der Schauplatz vieler wichtiger königlicher Ereignisse, Sanam Luang bedeutet übersetzt "Platz der Könige", und so ist dies auch der Ort, an dem verstorbene Könige in speziell dafür errichteten riesigen Pavillons verbrannt werden. In früheren Jahrhunderten diente der Platz auch als Reisfeld, denn ausländische Gäste sollten sehen, wie reich Siam zu jener Zeit war. So reich, dass selbst vor dem Königspalast noch Reis im Überfluß zu finden war. An normalen Tagen dient der Sanam Luang vielen Thais zu Entspannung, Man macht Rast auf angemieteten Teppichen oder hält ein Picknick. An Wochenenden unterhalten Musik- und Schauspieltruppen die Besucher, oder man spielt Takrao, zu dem sich mehrere Teilnehmer im Kreis aufstellen und einen leichten Ball aus Korb zuspielen, der niemals zu Boden fallen darf. Dabei darf jedes Körperteil eingesetzt werden mit Ausnahme der Hände.

Thanon Khao San Thanon Khao San

Und wie immer, wenn sich größere Menschanansammlungen in Thailand einfinden, scharen sich gleich Hunderte von Straßenhändlern dazu. So steht alle paar Schritte ein Stand mit Cold Drinks, Fruchtsäften, Obst, geröstetem Fleisch oder Erdnüssen, also alles was de Magen begehrt.
Die Khao San Road und Banglamphoo ist der z. Zt. größte Traveller-Treff der Stadt, und daran wird sich vorläufig auch nichts ändern. In der nur 200 m langen Straße befinden sich über 50 Guest Houses, in der weiteren Umgebung noch mindestens drei Dutzend mehr. Die Häuser sind durchweg sauber und zudem sehr preiswert. Die große Konkurrenz hält die Preise tief.
Irgendwie hatten wir immer noch nicht genug. Von unserem Hotel aus sahen wir jetzt, da es dunkel geworden war, ein Laserstrahllicht am Himmel und wollten unbedingt herausfinden, wo es wohl herkam, also schlugen wir die Richtung ein. Wir kamen durch recht dunkle Gassen, vorbei an etlichen Tempeln und liefen durch Straßen, wo sicher nicht viele Touristen durchkommen, es war eine ganz normale Wohngegend mit ganz normalen Geschäften für die Einheimischen. Zwischendurch sahen wir immer wieder das Laserlicht und kamen schließlich zu einem großen Haus, von dessen Dach aus das Licht ausgestrahlt wurde. Davor war ein Platz, aber um was es sich eigentlich handelte, haben wir nicht rausgekriegt, wir vermuten einen Radio und Fernsehsender. Nachdem wir nun endlich unsere Lichtquelle gefunden hatten, waren wir zufrieden und machten uns auf den Rückweg und kamen ziemlich fußlahm kurz vor zehn wieder in unserem Hotel an.

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Sonnabend 09.01.1999

Frühstück um 7:30 und anschließend Spaziergang zum Wat Phra Kaeo und Königspalast mit Museum.
Der Wat Phra Kaeo beherbergt den "Emerald Buddha" oder "smaragdenen Buddha", der aber wahrscheinlich aus Jade besteht. Im Jahre 1434 schlug der Blitz in die Pagode des Wat Phra Kaeo in Chiang Rai ein und hat einen Gipsbuddha zerstört. Unter dem gebrochenen Gips kam plötzlich ein grün leuchtender Buddha zum Vorschein. Der Herrscher von Chiang Mai brachte die Statue 1486 in sein Reich, und in einer Kette von Ereignissen landete der Buddha schließlich in Vientiane, wo er 215 Jahre verblieb. 1778 wurde Vientiane von einer Thai - Armee eingenommen und der Buddha kam zurück nach Thailand. Zunächst brachte man ihn nach Thonburi, später nach Bangkok in den Wat Phra Kaeo, das gleichzeitig mit der Stadt 1782 erbaut wurde.

Wat Phra Kaeo der goldene Chedi Wat Phra Kaeo goldenes Fabelwesen

Trotz seiner unscheinbaren Größe (66 cm hoch und 45 cm breit) gilt der "Emerald Buddha" als d a s religiöse und dynastische Symbol Thailands. In einer königlichen Zeremonie wird dreimal im Jahr das Gewand des Buddhas gewechselt. In der Regenzeit legt man ihm eine goldene Mönchsrobe an, in der folgenden kühlen Jahreszeit ein ihn von Kopf bis Fuß bedeckendes goldenes Gewand und zur heißen Vormonsunzeit schließlich einen mit Diamanten und Edelsteinen besetzten Umhang aus Gold.

Wat Phra Kaeo Tor mit  Dämonenwächter Wat Phra Kaeo Dämonen an einer vergoldeten Stupa

Dieser Smaragd-Buddha hat jedoch noch eine weitergehende Vorgeschichte. Im Jahr 43 v. Chr. wurde er von einem indischen Abt in Patna hergestellt. In Indien blieb er bis 457 n. Chr. Um ihn vor den drohenden Hunneneinfällen nach Nordindien zu schützen, brachte man ihn übers Meer in das heutige Kambodscha. Die folgenden Stationen hießen Ayuthaya, Kampaeng Phet und Lopburi. Während der vielen Kriege zwischen Burmesen und Thai wurde der Smaragd-Buddha mit der schon erwähnten Stuckschicht überzogen und geriet bis zu dem Blitzschlag von 1434 in Vergessenheit.
Der Emerald Buddha wird heute in einem bombastischen Altarkomplex aufbewahrt, vor dem die Thais in tiefer Ehrfurcht sitzen und beten. Die Innenwände des Wats sind mit filigranen Fresken verziert, die vom Kampf Buddhas gegen Mara erzählen.

Wat Phra Kaeo Jade Buddha Tempel (Ubosoth) Wat Phra Kaeo

Die Fresken stammen aus der Zeit Rama 3., verfielen aber schnell und wurden von Rama 4. und 5. restauriert. Ein weiteres hervorstechendes Merkmal des Wats ist der goldene Chedi, der weithin sichtbar ist und ein wundervolles, millionenfach geknipstes Fotomotiv darstellt. Der Chedi wurde erst 1885 erbaut.
Im gesamten Tempelgelände ist die hervorstechendste Farbe Gold, es glitzert und funkelt im Sonnenlicht, die Intarsienarbeiten aus Edelsteinen verstärken noch den Eindruck von Prunk und Pracht.

Wachablösung im Königspalast Amarindra Vinitchai Halle im Königspalast

Eigentlich wollte ich bei meinem Rundgang durch das Tempelgelände nicht mehr fotografieren, denn schließlich war es mein fünfter Besuch des Tempels, aber ich konnte es nicht sein lassen. Im Anschluß an den Tempel kamen wir dann noch auf das Gelände des Royal Palace, des Königspalastes. Hinter dem Glanz des Wat Phra Keo steht der Royal Palace oder Grand Palace ein wenig zurück. Rama 1. hatte ihn an dieser Stelle erbauen lassen, da hier nie Hochwasser zu befürchten war.
Nachdem wir uns im Tempel und Palast müde Füße geholt hatten, konnten wir einer Pause in einer offensichtlich für die Touristen eingerichteten Trinkhalle nicht widerstehen. Anschließend besichtigten wir noch das dem Palast angeschlossene Museum, das sehr interessant und aufschlußreich die Geschichte des Tempels, vor allem den Hergang der Restaurierungsarbeiten zeigt. Wir verließen das Palastgelände und hatten uns als zweiten Tempel den auch sehr schönen Wat Po erkoren.

Einige der insgesamt 71 Chedis im Wat Po irgendwo im Wat Po

Wat Po, der vollständige Name des ältesten und wahrscheinlich größten Wats der Stadt lautet Wat Phra Chetuphon.Er ist der älteste Wat Bangkoks.
Gegründet im 16. Jahrhundert, sollte er ein Zentrum der Wissenschaft sein, und bis heute werden dort die wichtigsten Werke der Literatur und Abhandlungen über Archäologie, Astrologie und traditionelle Medizin aufbewahrt. Eine schmale Gasse, die Soi Chetuphon, trennt die eigentliche Tempelanlage vom Kloster. Mehr als 300 Mönche leben hier. Den Hauptanziehungspunkt für die meisten Besucher bildet der große liegende Buddha mit einer Länge von 49 m und einer Höhe von 12 m, aus Ziegeln und Zement hergestellt und mit Blattgold überzogen. Auf seinen überdimensionalen Fußsohlen mit den gleich langen Zehen sind 108 Perlmuttplättchen angebracht, deren Inschriften die Zeichen und Qualitäten Buddhas schildern. Die um den liegenden Buddha gebaute Wandelhalle ist leider recht knapp bemessen, so dass man keine gute Perspektive von der Dimension der Figur erhält. Auf dem Tempelgelände befinden sich weitere 400 Buddha-Figuren aus den verschiedenen Epochen, sowie mit Porzellanstücken bedeckte Chedis.
Nach Wat Po beschlossen wir noch eine Klong Fahrt zu unternehmen. Wir liefen also zu einer der Bootsanlegestellen und nach etwas sinnlosem Herumgehandele, mieteten wir ein Boot und bezahlten eigentlich den Preis, der von Anfang an gefordert wurde.

Bootsfahrt auf den Klongs Bootsfahrt auf den Klongs

Menam bedeutet in Thai "Mutter des Wassers". Alle großen und wichtigen Flüsse führen vor ihrem eigentlichen Namen diesen Zusatz, so auch der Menam Choa Phya. Bis zum Bau von Straßen waren Thailands Flüsse und Kanäle die einzigen Transportwege des Landes. Auch heutzutage verkehren noch viele Schiffe der unterschiedlichsten Bauweise auf dem Chao Phya, der die Grenze Thonburi und dem alten Bangkok bildet. Das alte Thonburi, am anderen Ufer des Chao Phraya gelegen, hat sie noch - die Klongs (Kanäle), die am andern Ufer in Bangkok zugeschüttet und in Straßen umgewandelt wurden
Hier in Thonburi fahren Schulkinder noch per Boot zur Schule, oder es paddeln Marktfrauen von Haus zu Haus und bieten ihre Waren feil. Kleine Kinder baden im Wasser, während ihre Mütter die Familienwäsche darin säubern. Und doch nagt auch der Zahn der Zeit an Thonburi, viele Häuser wirken verlassen, der schwimmende Markt, der früher in den Morgenstunden hier statt fand ist längst vor den Touristen geflüchtet.
Unser Mittagessen fand in der Khaosan Road statt und anschließend hatten wir von Herumlaufen erst mal genug und wollten uns im Pool erfrischen, das Wasser war aber so eiskalt, dass wir nur unsere Füße erfrischten, nur Rolf sprang heldenhaft ins Wasser. Um 18:30 beendeten wir unser Faulenzerleben und nahmen ein Taxi nach Patpong, dem berühmt berüchtigten Vergnügungsviertel der Stadt.
Patpong das Barviertel im Herzen Bangkoks ist nicht so schmierig, wie viele Reisende es erwarten oder vielleicht erhoffen. Auf der Reeperbahn oder in den Rotlichtvierteln Amsterdams geht es allemal schmuddeliger zu. Für viele Thais - nicht alle - gehören die Go-Go Bars und Cocktail Lounges zu der Philosophie von "Sanuk", dem Spaß, der das einzig lohnenswerte Ziel des Lebens darstellt. Und so haben dann alle ihren Spaß: die aktiven Bargänger, die Schaulustigen und vielleicht sogar die Bargirls.
Neben den Bars und Restaurants in der Patpong Road gibt es noch eine andere Touristenattraktion, die gesamte Straß ist abends an den Seiten und in der Mitte vollgestellt mit Straßenständen, wo es die "echten" Markenartikel Thailands zu kaufen gibt, die nachgemachten Lederwaren, Kleidung und Uhren namhafter Firmen alles eben "Made in Thailand".
Wir schlängelten uns durch das Gewühl an den Ständen entlang. Überwiegend die Herrenwelt wird mit "hochwertiger" Mode versorgt, was wohl mehr an der Klientel dieser Gegend liegt. Wir bogen dann am Ende der Patpong in die Silom Road ein, auch hier war die Straße vor lauter Ständen kaum zu erkennen. Irgendwann plagte uns der Hunger und wir fanden einen Stand mit gegrillten Hähnchen und Faßbier, leider waren die Hähnchen gegen unsere Erwartung eher schlapp gewürzt. Mit einem Tuk Tuk fuhren wir zurück zum Hotel.

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Sonntag 10.01.1999

Gegen 10:00 nahmen wir uns wieder ein Tuk Tuk und ließen uns zum Bahnhof bringen, weil dieser in der Nähe des Wat Trimit liegt, den wir besuchen wollten. Hualamphong Station unterscheidet sich in nichts von den Abertausenden von Bahnhöfen der Welt: Unter einer weiten gewölbten Kuppel verbirgt sich eine laute und geschäftige Bahnhofshalle. Der Bahnhof soll ein Nachbau des Bahnhofes von Manchester sein, was ich allerdings nicht beurteilen kann. Wir drückten uns eine Weile auf dem Bahnhof herum und machten ein paar Fotos für Christian.

Bahnhof Hualampong Bahnhof Hualampong

Dann suchten und fanden wir den berühmten Tempel Wat Trimit. Dieser Tempel birgt als Attraktion den 5 1/2 Tonnen schweren Gold Buddha, der während der Sukhothai-Periode (14. Jahrhundert) hergestellt wurde und zu mehr als 75% aus purem Gold besteht. Noch interessanter als der Anblick eines derartigen Schatzes wirkt seine Geschichte. In den 50'er Jahren wollte die East Asiatic Company ihr Gelände erweitern und ließ dazu zwei Tempelruinen abreißen. Die zwei dort vorhandenen Buddhafiguren wurden abtransportiert und eine davon kam in den Wat Trimit. Da dieser jedoch nicht genügend Platz bot, begann man mit dem Bau eines größeren Gebäudes. Im Mai 1955 kam der große Moment der Einweihung des neuen Tempels. Die bronzene Buddhafigur sollte von einem Kran an ihren Platz gehievt werden, doch ein Haken riß und der Buddha fiel krachend zu Boden. In der folgenden Nacht regnete es ununterbrochen. Das Wasser spülte die frischen Risse in der niedergestürzten Figur aus. Unter Bronze und Gips entdeckte man am folgenden Morgen hervorschimmerndes Gold, und zur allgemeinen Überraschung kam schließlich ein goldener Buddha zum Vorschein. Rätselhaft blieben die Gründe, warum dieser Schatz jahrhundertelang verborgen wurde, jedoch nimmt man an, dass die Verkleidung die wertvolle Buddhafigur vor den Plünderungen der Burmesen bewahren sollte. Die Entstehungsgeschichte des Buddhas ist unbekannt, er stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert.

großer Buddha im Wat Trimit am Wat Trimit

Wat Trimit liegt an der Grenze zu Chinatown und so wollten wir auch dieses entdecken. Bangkoks Chinatown ist ein großenteils modernes Geschäftsviertel mit einer ungeheuren Verkehrsdichte. Statt des Duftes exotischer Gewürze reizen Wolken von Autoabgasen die Nase. Das Gedränge in den engen Gassen war so groß, dass wir nur im Schneckentempo vorankamen. Ab und zu schnappten wir mal Luft in einer etwas breiteren Straße, nahmen im Vorbeigehen noch einen chinesischen Tempel mit, von dem ich nicht weiß, wie er heißt und stürzten uns wieder ins Gewimmel. Irgendwann kamen wir dann wieder in ruhigere Gegenden und aßen in einem Einkaufszentrum beim teueren und ziemlich unterkühlten Chinesen zu Mittag. Wir schlugen nun langsam die Richtung zu unserem Hotel ein, am Rande von Chinatown stießen wir noch auf eine kleine Straße, wo Hunderte von Händlern nichts anders als Amulette an Straßenständen verkauften, zum Teil hübsch anzusehen und wie Schmuckstücke wirkend.

Straße in Chinatown Straße in Chinatown


Unser Rückweg führte uns noch am Wat Suthat vorbei, an der Kreuzung Ti Thong/Bamnrung Muang Road, also schauten wir auch hinein. Der Bau des Tempels wurde im Jahre 1807 unter Rama 1. begonnen, Rama 2. schmückte ihn aus, und unter Rama 3. wurde er schließlich vollendet. Auf dem Tempelgelände stehen zahlreiche chinesische Stauen aus Stein, die zum Teil Europäer und deutsche Soldaten darstellen. (sie schauen alle etwas dümmlich drein). Die Statuen waren als Schiffsballast aus China gebracht worden. Die Schiffe hatten Reis geliefert und auf der Rückfahrt die Statuen an Bord genommen.

Wat Sutat Wat Sutat

In der Nordwestecke des Tempelkomplexes befindet sich ein Garten, in dem kleine Buddha Figuren untergebracht sind. Der Bot weist reich verzierte Türen auf. Eine dieser goldverzierten Türen soll von Rama 2. selbst geschnitzt worden sein. Im Tempel findet sich eine riesige Bronze Statue des Phra Buddha Chakamini, der gerade Mara (das Böse) besiegt. Die Statue stammt aus Wat Mahathat in Sukhothai und ist einer der größten Bronze Buddhas des Landes. Die Innenwände des Wats sind mit Fresken verziert, die das Leben Buddhas darstellen. Um einen Innenhof herum führt eine Art Wandelgang mit Dutzenden von Buddha Figuren, bewacht von grimmigen chinesischen Steinwächtern.
Wir verließen den Tempel und kamen zu einem seltsamen Gebilde, mit dem wir nichts anzufangen wußten, ein Torbogen oder was. Zwei lange Stangen mit oben einem verzierten Querbalken. Erst im Nachhinein wurde klar: Es ist die "Große Schaukel" oder "Giant Swing". Die Schaukel besteht aus 25 m hohen leuchtend roten Teakholzpfeilern, die etwas schräg nach oben zulaufen und dort von einem Querbalken gehalten werden. An dieser Stelle hatten bis 1935 Feste zu Ehren des Hindu Gottes Shiva Stattgefunden. Jedes Jahr im Dezember oder Januar schaukelten sich Teilnehmer des Festes in einer schiffsähnlichen Konstruktion in die Höhe, um von einem an der Seite angebrachten Holzpfahl einen Beutel mit Geld zu klauben. Wie nicht anders zu erwarten, stürzten viele der Teilnehmer zu Tode und das Fest wurde 1935 verboten.
Kurz danach waren wir wieder an unserer "Radiostation" und so wußten wir dass wir es bald geschafft hatten und in unserem Hotel ankommen werden. Wir wählten auch fast den gleichen Weg und sahen nun wie unsere kleinen Gassen bei Tageslicht aussahen, sie wirkten nun überhaupt nicht mehr finster. Gegen 16:00 waren wir wieder im Hotel, machten uns frisch und gingen wieder in die Khao San Road und aßen dort Pizza zu Abend.

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Montag 11.01.1999

Schon in der Nacht war es mir nicht besonders gut ergangen, als ich morgens aufwachte, hatte ich das Gefühl, hohes Fieber zu haben und hatte es wohl auch. Also dämmerte ich den ganzen Tag so vor mich hin, ein wenig auch einem Liegestuhl am Pool, um mal etwas anderes zu sehen, als die Zimmerwände und den Fernseher.
Brigitte und Rolf unternahmen an diesem Tag wohl auch nicht viel.

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Dienstag 12.01.1999

Mir ging es immer noch nicht viel besser und Brigitte und Rolf machten einen Ausflug zum Tempel Wat Arun. Arun ist das Sanskrit Wort für Morgenröte und am beeindruckendsten soll der 86m hohe Prang bei Sonnenaufgang sein. Jeder der drei Könige der Chakri-Dynastie erweiterte und erhöhte die Tempelanlage, und heute stellt der Wat Arun ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt dar. Außenliegende Treppen führen recht weit nach oben, die sehr steilen Treppen, z. T. ohne Geländer. Oben bietet sich, als Entschädigung für die anstrengende Kraxelei in der prallen Sonne, eine großartige Aussicht über den Fluß hinüber zum Königspalast und Wat Phra Kaeo. Wat Arun symbolisiert das buddhistische Universum: Der große Prang stellt den Berg Meru dar, auf dem die Welt ruht, die ihn umgebenden vier kleineren Prangs verkörpern die vier Weltmeere. An der unteren Terrasse des Hauptprangs befinden sich vier Pavillons, die die vier Höhepunkte aus dem Leben Buddhas versinnbildlichen: Geburt, Erleuchtung, erste Bekehrung und Tod.

Wat Arun Wat Arun

Alle Prangs sind mit Plättchen aus verschiedenfarbigem chinesichen Porzellan verziert. Chinesischen Stil zeigen auch die vielen Granitfiguren im Innenhof zwischen Vihara und Bot. Es handelt sich dabei um Schiffsbalast aus China. Thai-Reis wurde früher mit großen Schiffen ins Reich der Mitte exportiert, und um einen ausreichenden Tiefgang der zurückkehrenden Schiffe zu gewährleisten, brachte man Figuren und Porzellanscherben nach Thailand.

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Mittwoch 13.01.1999

Mir ging es zwar schon deutlich besser aber zu großen Aktivitäten war ich immer noch nicht in der Lage, also zogen Brigitte und Rolf wieder alleine los, um sich noch diverse Tempel einzuverleiben.
Den Nordrand von Banglamphoo überblickt der 41 m hohe goldene Buddha von Wat Indrawiharn. Die Konstruktion der Statue wurde 1867 von einem Mönch begonnen, der 16 riesige Teakholzstämme aufstellte und diese mit Mauerwerk umbaute. So sollte allmählich ein Riesenbuddha entstehen - leider ging aber bald das Geld aus, und das Projekt wurde eingestellt.
Erst 1967, genau hundert Jahre nach Baubeginn, wurde die Figur endlich vollendet. Zu 200 Jahr Feier von Bangkok im Jahr 1984 wurde sie mit einer Goldschicht überzogen. In dem überdimensionalen Haarknoten des Buddha soll sich ein Teil der Asche Buddhas befinden, die 1978 von Mönchen aus Sri Lanka als Geschenk überbracht worden war. An den Seiten des Tempelgeländes stehen in Mauern eingelassen, mit Glastüren davor wunderschöne Deckelvasen in Cloisonné-Arbeit, es sind aber wohl keine Vasen sondern Urnen.

Wat Indrawiharn Wat Benchamabobit (Marmortempel)

Tempel Wat Benchamabopit, Marmortempel wird der Wat von vielen Ausländern genannt, weil er zum größten Teil aus italienischem Carrara-Marmor erbaut ist. Baumaterial und die Symmetrie der architektonischen Proportionen verleihen dem Tempel einen besonderen Reiz. König Chulalongkorn ließ ihn 1899 nach alten Vorbildern erbauen, um hier eine umfangreiche Sammlung von Buddhafiguren aller Epochen und Stilrichtungen zusammenzutragen. Darunter befinden sich viele Kopien berühmter Buddhafiguren des ganzen Landes. Im dreiseitigen Klostergang hinter dem Bot stehen die 53 verschiedenen Buddhafiguren.

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Donnerstag 14.01.1999 und Freitag 15.01.1999

Um 19:00 nahmen wir ein Taxi zum Flughafen und waren schon nach einer Stunde dort. 2 Stunden lungerten wir vor dem Counter herum, bis er schließlich geöffnet wurde. Nachdem wir nun endlich unser Gepäck losgeworden waren, setzten wir uns noch ins Restaurant um eine Kleinigkeit zu essen. Wir flogen fast pünktlich gegen 24:00 ab. Auch dieser Flug war ziemlich schrecklich, die Sitze waren jedoch eine Spur breiter. Eine kleine Kurzweil boten uns zwei männliche Menschen, die in Abständen von ca. 2 Stunden versucht hatten auf den Klo zu rauchen, was sofort einen Alarm auslöste und die aufgebrachte Stewardeß zu der Frage veranlaßte "Why do you smoke?". Na warum wohl?. Wir landeten in Sofia um 5:40, mußten wieder durch die dunklen Gänge und kamen wieder in die uns schon bekannten Abflughalle. Wieder waren keinerlei Flüge irgendwo angezeigt, und alle Reisenden lungerten etwas unschlüssig herum. Eigentlich sollte Brigitte schon kurz nach 7 Uhr nach Frankfurt fliegen, aber es tat sich überhaupt nichts. Langsam kam das Gerücht auf, dass auch die Berliner erst nach Frankfurt müßten und so war es dann tatsächlich. Wir flogen zuerst nach Frankfurt und dann nach Berlin und waren so mit 2 ½ Stunden Verspätung in Berlin. Nie wieder Balkan Airlines.

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letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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