Blick auf den Merlion angelikasreisen.de

Reisebericht Südostasien 1985 Singapur

Sonnabend 27.04.1985

Singapur Karte Morgens lag die ganze Gegend in einem wunderschönen Licht, es war ganz klar, man hatte beinahe den Eindruck von warmem Nachmittagslicht. Der Kellner kam auf die hervorragende Idee, das Frühstück auf der Terrasse zu servieren. Um 9:00 stand unser Taxi nach Medan vor der Tür.
Ankunft in Singapur Wir fuhren durch eine sehr tropisch wirkende Berggegend ständig bergab. Unser Taxi kroch sehr langsam durch die Gegend, und zwischendurch hatte ich mal den Eindruck, unser Fahrer sei eingenickt. Als er dann ziemlich häufig hupte, war ich etwas beruhigt, denn wer hupt, schläft nicht.
Die Fahrt nach Medan zog sich ganz schön in die Länge, ich hatte schon Bedenken, dass es zu spät würde, wir waren aber doch rechtzeitig am Flughafen. Ein Gepäckträger schnappte sich unsere Taschen und trug sie zur Gepäckkontrolle. Für die 5 m wollte er dann 1000 Rp haben, als Wolfgang ihm 100 anbot, war er stocksauer. Auf diese Weise bekam er dann gar nichts. Der Flughafen von Medan ist eine bessere Baracke und auch nicht sehr gemütlich. Vom Flugzeug aus konnten wir noch mal sehr schön den Toba-See sehen, der letzte Blick auf Indonesien.
Unsere zweite Ankunft in Singapur war auch wieder gut organisiert, diesmal bekamen wir ein Zimmer im 7. Stock, wieder mit Blick auf den kleinen Hindutempel. Wir machten uns am Nachmittag noch auf zur Orchard Road, wo diesmal etwas mehr Leben herrschte. Viele teure Geschäfte und riesige Kaufhäuser, aber alles in allem nicht billiger als bei uns. Wir suchten auf der Orchad Road eines der vielen im Reiseführer beschriebenen Gartenlokale, um etwas zu essen. Aber es gab nur Luxusrestaurants oder Mc Donald. In einer Nebenstraße fanden wir dann doch noch unser "Gartenlokal", wo es köstliches Fassbier und schlechtes Essen gab.

Sonntag 28.04.1985

Vormittags haben wir die City und West-Coast Tour gebucht. Die Fahrt führte uns durch Chinatown zum Mount Faber, die höchste Erhebung Singapurs, von der man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Dann ging es zum Tiger Balm Garden, etwas größer als der in Hongkong, zu einer Batik Fabrik, wo man uns wieder alles mögliche aufdrängeln wollte, zu Dance Show, mit einem Querschnitt durch verschiedene Tänze. Als krönender Abschluss ging es zum Orchideengarten, der mich nicht sonderlich beeindruckte, wie botanischer Garten, nur ohne Gewächshaus drumherum.

Ausblick vom Mt. Faber Ausblick vom Mt. Faber

Nachmittags fuhren wir mit dem Taxi in ein Viertel, wo es noch eine Menge alter Häuser gibt, aber immer wieder durchbrochen durch Hochhauskomplexe. Es war nur leider nicht sehr viel los, da die Geschäfte geschlossen hatten.
Wir kamen dann zum sogenannten Diebesmarkt, wo alle möglichen Leute alles mögliche verkaufen unter anderem echte Rolex und Cartier Uhren für 60 bis 80 S$. Wir gingen weiter zur Arab Street, wo es viele Juweliere geben sollte, aber da war auch alles geschlossen und so besichtigten wir nur die Moschee.

Chinatown Alte Häuser in Singapur

Schließlich machten wir doch noch mal kehrt zu den Uhrenfritzen. Plötzlich verschwanden sämtliche Händler irgendwohin oder ließen nur ihre Waren verschwinden und standen gelangweilt herum und schwätzten. Einer hatte plötzlich auf dem Tisch etwas zu essen stehen und tat so, als hätte er sich nur zu diesen Zweck dort niedergelassen. Wie auf ein geheimes Kommando war alles sehr schnell gegangen. Wir nahmen an, dass Polizei in der Nähe war und die Händler keine Lizenz hatten. Wir machten uns dann auf den Weg Richtung Chinatown, machten in einer Eckkneipe eine Pause und entschlossen uns, dort auch etwas zu essen. Wolfgang hatte mit seinem gebratenen Reis Glück, meine gebratenen Nudeln waren wieder mit nicht sehr appetitlichem Fisch-Krabbelkram. In Chinatown waren dann auch alle Geschäfte geschlossen. Auf der einen Seite der New Bridge Road waren noch die alten Straßen und Häuser zu finden, auf der anderen Seite schon kalte und unpersönliche Hochhäuser.

Moschee in Singapur Markt in Singapur

Allerdings kamen wir zu einem Essensmarkt, in dem viele kleine Stände ihre Köstlichkeiten verkauften, besonders an einem Stand war sehr viel los. Ein Einheimischer empfahl uns, etwas zu essen, die Preise seien günstig und das Essen gut. Wir wagten uns an Boulettenähnliche Dinger.
Man konnte sich alles mögliche, auch Krabbelkram aussuchen, aber von Fisch hatte ich erstmal die Nase voll. Man packte sich, was man wollte auf einen Teller und das wurde dann frittiert, alles in einem Topf. Mir war nicht ganz klar, wie die sich merkten, wer was bekam, aber wir kriegten genau das zurück, was wir uns ausgesucht hatten. Man konnte dann entweder dort essen, oder sich die Sachen einpacken lassen. Unsere Bouletten waren sehr lecker und waren wirklich billig, 40 C das Stück, also ungefähr 60 Pf.
Da wir nun doch schon etwas fußlahm waren, vor allem ich, machten wir uns mit einem Taxi auf den Rückweg ins Hotel. Ich war jetzt auch mit Singapur versöhnt, denn die alten Stadtteile gefielen mir sehr gut. Aber wenn man in 5 Jahren mal nach Singapur kommt, wir man davon nicht mehr viel finden.

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Montag 29.04.1985

Wir machten uns gleich nach dem Frühstück auf zum Diebesmarkt, und schlenderten dann noch mal durch die Arab Street, diesmal hatten die Geschäfte geöffnet, aber von den Juwelieren war ich enttäuscht, alles sehr bunt und aufdringlich. Für 14:00 hatten wir die Johore Baru Tour gebucht (Malaysia), wir fuhren mit dem Bus zur malaiischen Grenze, mussten dort zu Fuß durch, nur wegen eines Stempels im Pass. Wir fuhren mit dem Bus weiter zum prächtigen Sultanspalast, in den man allerdings nicht hinein durfte, und der Garten war langweilig. Dann wurde uns die prächtige Moschee angekündigt, aber dort durften wir auch nicht rein.

Johore Baru Johore Baru

Wir besichtigten dann noch eine Batikfabrik, die diesmal wirklich interessant war, weil man zusehen konnte, wie eine Batik entsteht. Dann ging’s zurück nach Singapur. Zuerst kamen wir zu einem Soldatenfriedhof mit Kriegerdenkmal, im vorderen Teil die gefallenen Engländer, im hinteren Teil die andersgläubigen Nichtchristen.
Dann war im Programm noch eine typische Gummiplantage angekündigt, die dann aus einem Demonstrationsgummibaum bestand.

Arab Street Hindu Tempel

Auf dem Rückweg stiegen wir im Raffles Hotel aus und wollten noch zum Merlion Denkmal laufen, was auch wieder wegen Bürgersteigschwund mit Schwierigkeiten verbunden war. Der erleuchtete Merlion im Abendlicht wirkte etwas kitschig, er ist sowieso ziemlich hässlich. Man muss ihn aber gesehen haben, er ist schließlich das Wahrzeichen Singapurs, der Löwenstadt. Nicht weit vom Löwen war ein hübsches Restaurant mit vielen verschiedenen Ständen unter freiem Himmel. Es gab auch Tische, an denen so eine Art Fondue serviert wurde, aber ohne eingeweihte Esser trauten wir uns nicht zu probieren. Wir löschten erst unseren Durst, aber als es so lecker roch, beschlossen wir doch dort zu essen.

Hafengelände Blick auf Merlion in Singapur

Als die Leute merkten, dass wir eß-interessiert waren, standen sofort 4 oder 5 Kellner um uns herum und redeten auf uns ein. Wir bestellten Sate, gebratene Nudeln und Bier, alles kam von einem anderen Stand. Wenn man erstmal bestellt hatte ließen einen auch die Kellner in Ruhe. Es saß sich dort sehr schön, viele interessante Leute um uns herum. Das Essen schmeckte vorzüglich.

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Dienstag-Mittwoch 30.04.1985-01.05.1985

Nach dem Frühstück packten wir erstmal unsere Sachen, weil wir dachten, wir müssten um 12:00 das Zimmer räumen. Als wir dann die Taschen zu Aufbewahrung geben wollten, stellte sich heraus, das wir das Zimmer bis 18:00 behalten konnten, also Taschen wieder zurück. Wir gingen noch mal nach Chinatown, und ich kaufte ich ein Blitzlichtgerät (sinnigerweise am Ende des Urlaubs).

alte Brücke in Singapur Blick auf Merlion in Singapur

Wir suchten dann die alte Hafenpromenade, aber dort war alles eingezäunt und nicht sehr sehenswert. Auf dem Rückweg noch einen letzten Blick und ein letztes Foto vom Merlion. Um halb sechs waren wir dann im Hotel, zogen uns für die Reise um und saßen noch eine Stunde in der Hotelhalle herum. Auf dem Flughafen gaben wir unser letztes Geld für Bier aus, allzu großes Interesse am Flughafen Singapur kam nicht mehr auf. Leider hatten wir keine Fensterplätze mehr bekommen und saßen in der doofen Mittelreihe, bis Kairo auch noch zu viert. Dort stiegen unsere zwei Nachbarn dann aus, und ich konnte mich noch ein bisschen ausstrecken. Da unser Flieger zwei Stunden Verspätung hatte, kriegten wir gerade noch so unseren Zug nach Düsseldorf, von dort ging’s gleich weiter in dem kleinen Flieger nach Berlin.

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letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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